Gas und Strom: MKK rechnet mit fast 9 Millionen Euro Mehrkosten

Politik
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Landrat Thorsten Stolz (SPD) hat sich im Einklang mit kommunalen Spitzenverbänden dafür ausgesprochen, dass die Bundesregierung Maßnahmen gegen die steigenden Energiekosten ergreift. „Wir brauchen ein klares Zeichen für die Bürgerschaft wie auch für die Wirtschaft. Kurzfristig und ganz wesentlich können wir die Inflation darüber bremsen. Mittelfristig schont es auch die kommunalen Haushalte“, sagt Stolz.



Die allgemeine Preisentwicklung sei das beherrschende Thema in der Bevölkerung. Mit jedem Monat schmölzen die Ersparnisse der Bürgerinnen und Bürger weiter, während der Warenkorb für die Dinge des täglichen Lebens teurer werde: Führende Wirtschaftsinstitute prognostizieren für das laufende Jahr eine Teuerungsrate von rund 8 Prozent; auch für 2023 sehen sie keine deutliche Trendumkehr. „Die Wirtschaftsunternehmen haben auf die höheren Energie- und Beschaffungskosten direkt reagiert, wenngleich sie diese Kosten nicht eins zu eins auf die Verbraucher umgelegt haben. Das ist dennoch spürbar bei den Menschen angekommen. Die Strom- und Heizkostenabrechnungen stehen aber für die meisten von ihnen noch ins Haus, und da könnten hohe Nachzahlungen fällig werden“, so Stolz. In der Breite der Bevölkerung drohe Energie nicht mehr bezahlbar zu werden. Gleiches befürchteten hiesige Wirtschaftsunternehmen. Daher brauche es eine Gas- und Strompreisobergrenze für alle Verbrauchergruppen und nicht bloß Subventionen in einzelnen Bereichen wie beim Tankrabatt.

Auf den Main-Kinzig-Kreis sieht Landrat Thorsten Stolz ebenfalls eine riesige Zusatzkostenwelle zukommen. „Wir haben als Landkreis eine ganze Reihe von Energiesparmaßnahmen für unsere Liegenschaften umgesetzt, die auch beim realen Verbrauch an Strom und Energieträgern wirken werden. Die Effekte werden aber weit über dem Maß aufgefressen durch die Preissteigerungen“, so Stolz. Er erinnert zudem daran, dass zur öffentlichen Daseinsvorsorge im Kreis auch der Betrieb von Kliniken und Altenheimen gehört. Hier könne man nur bis zu einem bestimmten Maße Energie einsparen.

So geht der Main-Kinzig-Kreis, dessen Gebäude alleine an den rund 100 Schulstandorten zu gut 60 Prozent mit Gas beheizt werden, bei Gas und Strom von Kostensteigerungen von mindestens 8,9 Millionen Euro aus. Das entspricht einer Veränderung gegenüber den Planzahlen von mehr als 70 Prozent. Und damit stehen Landkreise wie der Main-Kinzig-Kreis nicht alleine da: Für die Städte und Gemeinden hatte der Hessische Städte- und Gemeindebund bundesweit Mehrkosten in Höhe von 5 Milliarden Euro berechnet. Viele Klinken stehen aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten mit dem Rücken zur Wand, wie sie jüngst in Gelnhausen deutlich gemacht haben.

Landrat Thorsten Stolz befürchtet, dass ohne bundeseinheitliche Grenze all diese Mehrbelastungen im übernächsten Schritt kommendes Jahr als weitere Bürde auf die Bürgerinnen und Bürger zukommen und sich die Preisschraube immer weiterdrehen könnte. Andere Staaten in Europa seien den Schritt hin zu einer Preisobergrenze bei Gas und Strom bereits gegangen. „Wir haben als Politiker und Politikerinnen auf allen Ebenen eine Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Im Sinne der Preisstabilität und der Perspektive für die nächsten Monate wäre eine gesetzlich umrahmte Gas- und Strompreisbremse ein hilfreiches Mittel. Das würde die Menschen, die Wirtschaftsunternehmen und letztlich auch die kommunalen Kassen enorm entlasten“, so Stolz.

Für den nachhaltigen Ausweg aus dieser durch Energieknappheit beschleunigten Preisanstieg hält Thorsten Stolz den Ausbau der Erneuerbaren Energien für notwendig, kräftiger und schneller als bisher auf Landesebene avisiert. Er geht davon aus, dass der Main-Kinzig-Kreis schon bis ins Jahr 2040 seinen gesamten Strombedarf aus Erneuerbaren Energien decken kann, fünf Jahre früher als die vom Land Hessen vorgegebene Zielmarke. Für den Privatbereich ist das heute rein rechnerisch schon der Fall; inklusive Wirtschaft soll es bis zum Ende des kommenden Jahrzehnts sicher erreicht sein.

„Photovoltaik- und Windenergieanlagen, wo sie mit dem Willen der Mehrheit der Menschen geplant werden, müssen schneller in die Umsetzung und somit schneller in Betrieb gehen. Es kann nicht sein, dass sich Genehmigungsverfahren über viele Jahre hinziehen. Hier braucht es beschleunigte Verfahren und verlässliche Fristen“, so Stolz. 


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