Plädoyer für naturnahe Wegraine und Hecken

Spinnenkokon in nicht gemähtem Wiesenbereich. Foto: Dr. Eva Distler

Politik
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Jeder naturnahe Wegrain, jede Hecke und jeder von Wildpflanzen eroberte Saum ist Lebensraum für verschiedene Lebensgemeinschaften.



Diese Korridore bieten Tieren und Pflanzen Möglichkeiten, von einem Biotop zum anderen zu gelangen. Die Vernetzung der Lebensräume macht den genetischen Austausch verschiedener Vorkommen – auch Populationen genannt – erst möglich. „Das Bild eines Spinnennetzes ist hilfreich, um die Zusammenhänge zu erläutern“, sagt denn auch Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler: „Es dürfen nicht zu viele verbindende Fäden fehlen, sonst ist das Spinnennetz nicht mehr tragfähig und verliert seine Funktion. Ähnlich ist es in der Natur: Wenn die natürlichen Biotopverbindungen abreißen, fehlen die Stränge, die alles zusammenhalten und die biologische Vielfalt ermöglichen. Eine Wiedervernetzung von Biotopen ist notwendig, sonst entstehen instabile Inselpopulationen.“

Die Umwelt- und Landwirtschaftsdezernentin weist darauf hin, dass die Förderung von Lebensräumen und der biologischen Vielfalt auch für Landwirtinnen und Landwirte viele Vorteile hat. Ralf Geyer vom Landschaftspflegeverband MKK e.V. nennt konkrete Beispiele: „Insekten übernehmen die Bestäubung im Obst- und Gemüseanbau. Insekten und Vögel fressen Schädlinge und sind selbst Teil der Nahrungskette. Heimische Pflanzen tragen dazu bei, das Austrocknen sowie die Regen- und Winderosion zu verhindern.“ Wildere Flächen in landwirtschaftlicher Nutzung können zudem Nahrungs-, Rückzugs- und Fortpflanzungsräume für Tiere bieten und das Landschaftsbild nachhaltig bereichern. Nach diesen Erkenntnissen handeln die Mitarbeitenden des Projektes „Main.Kinzig.Blüht.Netz und unterstützen Landwirtinnen und Landwirte, die mehr biologische Vielfalt anstreben. Fachliche Projektmitarbeitende von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ beraten bei der Flächenauswahl, der jeweils sinnvollen Art der Maßnahme und der geeigneten Pflege. Bei Bedarf wird auch die Umsetzung fachlich begleitet. Vorrangiges Ziel ist die Vernetzung und die langfristige Aufwertung von Flächen, auf denen auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wird und sich dadurch biologische Vielfalt entwickeln kann. Die umgesetzten Maßnahmen werden Teil des Biotopverbunds und damit des Netzwerks zur Stärkung der Artenvielfalt im Kreisgebiet.

„Main.Kinzig.Blüht.Netz“ ist ein Verbundprojekt des Main-Kinzig-Kreises und des Landschaftspflegeverbands MKK e.V. Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) setzen sich die beiden Partner zum Ziel, dem anhaltenden Insektenrückgang entgegenzuwirken und ein Netz aus artenreichen Wildpflanzenflächen durch den gesamten Main-Kinzig-Kreis zu ziehen. Im Rahmen des Projekts werden 500 Flächen in insektenfreundliche Lebensräume umgewandelt. Weitere Informationen über das Projekt und das Fest sind hier zu finden: www.mainkinzigbluehtnetz.de. Interessierte können sich zudem mit Projektleiterin Mascha Wiegand in Verbindung setzen: 06051 85 15627 sowie Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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Spinnenkokon in nicht gemähtem Wiesenbereich. Foto: Dr. Eva Distler


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