Sozialpreis 2022: Das sind die Gewinner

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Die Entscheidung war aufgrund Vielfalt der Vorschläge keine leichte, doch die Jury hat sich festgelegt: Die Auszeichnung für besonderes ehrenamtliches soziales Engagement wird in diesem Jahr an insgesamt acht Initiativen, Vereine und Personen vergeben.



Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) sowie Vertreterinnen und Vertreter des Ausschusses für Soziales, Familie, Senioren und Demografie werden den Geehrten die Auszeichnung im Februar des kommenden Jahres überreichen. Der Preis ist in diesem Jahr mit 10.000 Euro dotiert, die Summe wird zu gleichen Teilen aufgeteilt.

Die Gewinnerinnen und Gewinner des Sozialpreises lassen sich drei Bereichen zuordnen: der Flüchtlingsbetreuung, dem Gesundheitsbereich und dem allgemeinen sozialen Bereich. Es sind Irina Pisarevska, die sich für Menschen, die aus der Ukraine flüchten, engagiert, die Medizinhilfe Karpato Ukraine, die sich für die Verbesserung der medizinischen Versorgung in der West-Ukraine einsetzt, und die Frauenselbsthilfe Krebs Maintal. Auch die Ehrenamtlichen des Seniorenmittagstisches der Gemeinde Hasselroth, der Landfrauenverein Hasselroth, der Generationentreff Salmünster, die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer der Autismus-Jugendgruppe Maintal sowie die Leitung der Tafel Maintal, Brigitte Eggensperger und Dr. Ulrich Ehmcke, werden mit dem Preis gewürdigt.

„Der Main-Kinzig-Kreis vergibt den Preis in diesem Jahr an Personen und Gruppen, die ihren Mitmenschen uneigennützig, verlässlich und beständig zur Seite stehen. In jeder Situation und zu jeder Stunde hilfsbereit und ansprechbar, den Blick zu jenen gewandt, die Unterstützung brauchen, bereit anzupacken und zu handeln, statt zu mäkeln: Das sind Attribute, die auf die Preisträgerinnen und Preisträger zutreffen“, begründet Susanne Simmler die Entscheidung des zuständigen Ausschusses für Soziales, Familie, Senioren und Demografie.

Die Auszeichnung wird laut Satzung „für beispielhaftes und herausragendes ehrenamtliches Engagement von Einzelpersonen, Vereinen, Initiativen, Schulklassen und Kindergärten im sozialen Bereich verliehen“, insbesondere zur besseren Verständigung innerhalb der Gesellschaft und in generationenübergreifender Form. Auf dieser Grundlage hat die Jury auch in diesem Jahr ihre Entscheidung getroffen.

Irina Pisarevska, die selbst aus der Ukraine stammt, ist seit dem russischen Angriff praktisch rund um die Uhr Kontaktperson für Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, gegenwärtig auf der Flucht sind oder diese beabsichtigen. Irina Pisarevska engagiert sich weit über das normale Maß und den eigenen privaten Radius hinaus. Sie hat ein offenes Ohr für Ideen, Anliegen und Probleme aller, die sie ansprechen. Jedem Anliegen wird Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn sie es nicht selbst lösen kann, vermittelt sie weiterführende Kontakte. Sie ist zudem vielfältig ehrenamtlich aktiv: zum einen als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hanau, zum anderen als Vorsitzende des Vereins Alle zusammen e.V..

Die Medizinhilfe Karpato Ukraine engagiert sich seit über 25 Jahren für die Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Westukraine. Im Jahr 2000 konnte durch die Unterstützung der freiwilligen Helferinnen und Helfer eine ambulante Poliklinik in der Gemeinde Mukachevo aufgebaut werden. Darüber hinaus wurden über 150 Tonnen Hilfsgüter durch die Hilfsorganisation in die Ukraine gebracht. Seit dem russischen Angriffskrieg hat die Hilfsorganisation ihr Engagement und die medizinischen Hilfsgütertransporte auf die gesamte Ukraine ausgeweitet.

Die Frauenselbsthilfegruppe Krebs Maintal gibt es seit über 40 Jahren. Sie organisiert Treffen für Frauen, die die Diagnose Krebs erhalten haben. In den Treffen können die Betroffenen Erfahrungen austauschen. Sie werden aufgefangen, informiert und begleitet. Es finden Vorträge aus allen onkologischen Bereichen statt. Auch sportliche Aktivitäten werden gemeinsam unternommen. Vor allem aber wird Lebensfreude und Lebensmut Raum gegeben. 109 Frauen sind derzeit in der Gruppe aktiv. Sie schenken sich gegenseitig Kraft und Optimismus. Die Gruppenleitung setzt alles daran, die Frauen mit neuen Erkenntnissen und interessanten Themen aus der Medizin zu versorgen.

Seit fast zehn Jahren findet in der Bürgerbegegnungsstätte „Alte Schule“ in Niedermittlau ein Seniorenmittagstisch statt. Jeden Freitag – außer an Feiertagen – servieren ehrenamtlich engagierte Menschen ein Drei-Gänge-Menü, das in der Pflegeeinrichtung Schloss Meerholz zubereitet wird. Die Ehrenamtlichen des Seniorenmittagstischs der Gemeinde Hasselroth bieten dabei nicht nur ein gemeinsames Mittagessen in geselliger Runde, sondern sind auch für die Seniorinnen und Senioren da. Es werden Geburtstage und Feste gefeiert. An Weihnachten backen die Ehrenamtlichen für die Seniorinnen und Senioren, lesen weihnachtliche Geschichten vor und machen Weihnachtsmusik. Im Laufe der Jahre haben sich Tischgemeinschaften gebildet, aus denen sich Freundschaften entwickelt haben. Viele der Ehrenamtlichen engagieren sich seit 2013 an beim Seniorenmittagstisch.

Auch die Landfrauen der Gemeinde Hasselroth beteiligen sich aktiv an der  Durchführung des Seniorenmittagstischs. Darüber hinaus sind sie in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mitveranstalterinnen der einmal im Jahr stattfindenden Seniorenkerb. Während der Ferienspiele laden sie Kindergruppen zum Kochen und zu weiteren kreativen Angeboten ein. Mit Empathie, Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl schaffen sie für Alt und Jung schöne Momente und Erlebnisse. Sie engagieren sich vorbildlich in der Gemeinde. Die Landfrauen sind Ansprechpartnerinnen für Sorgen und Nöte der Seniorinnen und Senioren des Mittagstischs. Auch vermitteln sie Anliegen an die Sozialarbeiterin der Gemeinde, wenn dies sinnvoll oder geboten ist.

Der Generationentreff in Salmünster ist eine Begegnungsstätte für Jung und Alt, die im Rahmen des Dorfentwicklungsplans IKEK entstanden ist. Der Verein Generationentreff Salmünster e.V. wurde 2018 gegründet, er stellt den Fortbestand der Begegnungsstätte sicher. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Gemeinschaft zu fördern und den Generationentreff zu einem lebendigen, sozialen und kulturellen Mittelpunkt der Stadt zu machen. Während der Sanierungs- und Bauphase haben die Mitglieder ehrenamtlich viele Arbeitsstunden geleistet: So wurde tatkräftig bei der Entkernung und dem Umbau des Gebäudes angepackt. Durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm spricht der Verein alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine und andere Gruppen an. Auch die Organisation rund um das traditionelle Altstadtfest und den Adventsmarkt wird unterstützt.

Brigitte Eggensperger und Dr. Ulrich Ehmcke engagieren sich seit mehr als zehn Jahren bei der Tafel Maintal. Seit knapp fünf Jahren haben die beiden die Leitung der Tafel inne und arbeiten dort ehrenamtlich etwa 20 Stunden pro Woche. Brigitte Eggensperger und Dr. Ulrich Ehmcke haben nicht nur die Tafel modernisiert, sondern vor allem die Herausforderungen der Corona-Pandemie und der Hitzewelle im Sommer gemeistert. Dabei verlieren sie nie den einzelnen Menschen und seine Bedürfnisse aus dem Blick.

Autistische Jugendliche fühlen sich oft mit ihren sehr individuellen Anliegen allein gelassen. In der Autismus-Jugendgruppe in Maintal treffen sie auf Gleichaltrige, die sich mit ganz ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen. Sie erfahren Gemeinschaft und entwickeln Selbstbewusstsein. Die Gruppe um Initiator Markus Behrendt trifft sich seit September 2021 ein- bis zweimal im Monat samstags im Kinder- und Jugendclub Bonis Treff. Sie bietet den Jugendlichen ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das sie in ihrem normalen Alltag nicht erfahren. Insgesamt sieben ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer engagieren sich in der Autismus-Jugendgruppe. Über 20 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 17 Jahren nehmen an den Aktivitäten teil.

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler betont: „Ehrenamtliches soziales Handeln findet allzu oft unbemerkt von der Öffentlichkeit statt. Wir möchten dieses Engagement im Main-Kinzig-Kreis würdigen und zugleich andere anregen, es den Geehrten gleichzutun.“


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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