Der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, hat mit seinen FDP-Landtagskollegen Thomas Schäfer aus dem Main-Kinzig-Kreis und Oliver Stirböck aus Offenbach das Polizeipräsidium Südosthessen in Offenbach besucht, um sich bei Polizeipräsident Eberhard Möller und Sabine Spangenberg aus dem Personalrat über die Kriminalitätslage, aber auch die Entwicklung des Polizeipräsidiums in neu bezogener Liegenschaft zu informieren.
„Das Risiko, im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen Opfer einer Straftat zu werden, ist weiterhin sehr gering, das zeigt ein Blick auf die Kriminalstatistik. Mit einer Kriminalitätsbelastung von 4.537 Straftaten pro 100.000 Einwohner ist die Häufigkeitszahl zwar leicht angestiegen, liegt aber immer noch auf dem drittniedrigsten Wert sogar der letzten 20 Jahre und deutlich unter dem hessenweiten Durchschnitt“, machte der Polizeipräsident deutlich. Ein Zusammenhang mit dem seit Februar 2022 bestehenden Ukraine-Konflikt und dem damit verbundenen Anstieg der allgemeinen Lebenshaltungskosten könne insbesondere im Bereich der Diebstahlsdelikte hergestellt werden. Nachdem sich die Preise an den Tankstellen fast verdoppelt hatten, stieg die Zahl der Fälle, bei denen zwar getankt, aber anschließend nicht bezahlt wurde, deutlich an. Wurden in 2021 noch 408 Fälle von Tankbetrug registriert, so nahm die Zahl in 2022 auf 699 (+70 Prozent) zu. Um die Fallzahlen zu reduzieren, ging die Polizei offensiv auf die Tankstellenbetreiber zu und schlug ihnen die Anschaffung hochwertiger Kameras vor. Zudem wurden mit den Pächtern vereinbart, sofort die Polizei zu verständigen, um eine entsprechende Fahndung nach den Tätern einleiten zu können. Eine weitere Möglichkeit, einen Tankbetrug zu verhindern, besteht in der Anschaffung von EC- oder Kreditkartenterminals, die erst nach erfolgter Bezahlung die Zapfsäule freischalten.
Im Deliktsbereich der Wohnungseinbrüche sei die Zahl im Zuständigkeitsbereich entgegen des Landestrends zurückgegangen. Wurden in 2021 insgesamt 631 Einbrüche gemeldet, waren es in 2022 noch 615 Fälle, wobei es bei knapp der Hälfte (276) bei einem Einbruchsversuch blieb. „Der anhaltende Abwärtstrend bei den Fallzahlen zeigt, dass wir mit unseren umfangreichen Maßnahmen zur Verhinderung von Wohnungseinbrüchen auf dem richtigen Weg sind. Die hohe Zahl der gescheiterten Einbrüche führen wir auch darauf zurück, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger unsere Präventionsangebote in Anspruch nehmen und so ihr Zuhause wirkungsvoll vor ungebetenen Gästen schützen“, fasst Möller diese Entwicklung zusammen.
„Die Polizei in Offenbach und im Main-Kinzig-Kreis leistet hervorragende Arbeit. Sie hat es verdient, dass die Politik sie auch positiv begleitet. Die Polizei sorgt für Sicherheit und klärt Straftaten auf, und dies nicht immer unter einfachen Bedingungen: wenig Zeit für die Familie, Schichtdienst, und immer öfter auch Übergriffe auf Beamte. Eine vernünftige Personal- und Sachausstattung von Polizei und Justiz ist und bleibt die effektivste Waffe im Kampf gegen das Verbrechen“, machten die heimischen FDP-Politiker Schäfer und Stirböck bei dem Austausch deutlich. Die Liberalen informierten sich auch über das Haus des Jugendrechts in Offenbach und die neu geplante Einrichtung in Hanau, welche im Sommer eröffnen soll. Auch soll der Schwerpunkt Rechtsextremismus ausgebaut werden. „Ergebnisse von Studien zeigen, dass junge Straftäter, die in einem Haus des Jugendrechts betreut werden, deutlich seltener rückfällig werden als andere. Insofern ist es wichtig, dass das Haus des Jugendrechts in diesem Sommer in Hanau endlich öffnen und seine Arbeit aufnehmen wird“, so der ehemalige FDP-Justizminister Hahn, der das Projekt in seiner Ministerzeit federführend in Hessen eingeführt und das landesweit erste Haus des Jugendrechts in Wiesbaden eröffnet hat.
Von links: Oliver Stirböck, Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, Eberhard Möller, Thomas Schäfer, Sabine Spangenberg.
