Senioren-Union schwankt zwischen Revolte und Resignation

Der Vorstand der Senioren-Union Main-Kinzig mit dem Vorsitzenden Gerhard Reitz (2.von li.) und der CDU-Bundestagsabgeordneten Dr.Katja Leickert (4.von li mit roter Bluse).

Politik
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Bei der Senioren-Union Main-Kinzig, einer Vereinigung innerhalb der CDU, schwankt die Stimmung zwischen Revolte und Resignation.



Viele ihrer Mitglieder fühlen sich mittlerweile aussortiert, übersehen oder verachtet. Um herauszufinden, ob die CDU ihnen aus der gefühlten Abseitsposition heraushelfe kann, hat die Senioren-Union ihre Bundestagsabgeordnete aus dem Main-Kinzig-Kreis Dr.Katja Leikert (CDU) zu einem Gespräch eingeladen.

„Die Stimmung unter den älteren Menschen ist nicht gut. Immer wieder geht es um dieselben Themen wie Geld, Renten-, Kranken-, und Pflegeversicherung sowie Altersarmut und Alterseinsamkeit“, fasst zu Beginn des Gesprächs der Kreisvorsitzende der Senioren-Union Main-Kinzig, Gerhard Reitz die derzeit unter älteren Menschen wohl am meisten diskutierten Themen zusammen. „Hat da die CDU möglicherweise Antworten, die die Betroffenen und das sind nun mal vorwiegend Senioren, wieder auf bessere Zeiten hoffen lassen“, ergänzt der stellvertretende Vorsitzende Klaus Knapp.

Bevor die CDU-Bundestagsabgeordnete auf die einzelnen Bereiche jedoch eingeht, stellt sie zunächst erst einmal fest, dass die CDU seit Monaten schon mit deutlichem Abstand die Wahlprognosen auf Bundesebene anführe. Allerdings räumt sie ein, dass es der CDU auch nach ihren Vorstellungen zurzeit nicht gelingen will, den Vorsprung auszubauen. Den meisten Profit aus den schlechten Leistungen der Ampelkoalition auf Bundesebene könne momentan dagegen die AfD für sich einheimsen. Auf die Frage, warum sich die CDU nicht klarer zu den Problemen Heizungsumstellung, Ausbau der Pflegeversicherung oder Wohnungsnot äußere, stellt Leickert klar, dass all diese Probleme nur mit sehr viel Geld zu regeln seien. Und das nicht mehr da. Ihr Appell lautet daher, das System nicht überdehnen zu wollen und auch nicht zu viele Dinge zu schnell und gleichzeitig umsetzen zu wollen. Schließlich würde für die zunehmende Verschuldung irgendeiner irgendwann zur Kasse gebeten. Und das könne dann nur die nachfolgende Generation sein.

Eingehend auf das 10-Punkte Programm, das die Senioren-Union für den hessischen Landtagswahlkampf am 8. Oktober dieses Jahres erarbeitet hat und das in Kürze in das Wahlprogramm der Hessen-CDU aufgenommen werden soll, spricht sich Leikert dafür aus, dass ein Großteil der darin enthaltenen Forderungen auch auf Bundesebene gelten sollen. Allerdings werde da bereits über einige Forderungen nachgedacht, wie etwa über das Problem der gefühlten Einsamkeit. Dazu werde in Berlin gerade ein Eckpunkte-Papier erstellt, das sich an Vereine und Verbände mit der bitte wende, ältere Menschen stärker zu berücksichtigen. Jedoch und da gibt sie den Vertretern der Senioren-Union durch aus recht, könne und müsse auf Bundesebene mehr für die ältere Generation getan werden. 

Leikert geht dann noch einmal auf die angebliche Zurückhaltung der Bundes-CDU auf die drängenden Fragen ein. Die CDU stehe mit beiden Beinen auf der Erde und beteilige sich deshalb nicht an den überzogenen und kaum finanzierbaren Plänen der Bundesregierung. Sie setze mehr auf Eigenverantwortung, das heißt, der normale Bürger soll für das Alter und seine Folgen schon alleine Vorsorge treffen. Der Staat dagegen solle nur in Notfällen eingreifen dürfen. Denn wenn der Staat zu viele Versorgungsleistungen übernimmt, dann müssten auf Dauer Steuern und Abgaben immer weiter angehoben werden. Für Leikert kommt es vor allem darauf an, dass die Wirtschaft floriere und so genug Geld für die weiterhin notwendigen Sozialleistungen zur Verfügung stehe. Völlig falsch laufe es ihrer Meinung nach beispielsweise beim Bürgergeld, das mittlerweile bereits fünf Millionen Menschen beziehen würden. Das schaffe nämlich zunehmend Anreiz zum Nichtstun, weil der Bezug dieses Bürgergeldes oftmals über den Bezügen von Mindestlohnempfängern liege. Das Leben in Deutschland komme inzwischen immer mehr einer Komfortzone gleich, an der keiner zu rütteln wage. Auch die CDU nicht. Weil jeder Verzicht oder jedes Streichen einer Leistung automatisch Protest der Betroffenen nach sich ziehen und Wählerstimmen kosten würde. Für Leikert müsse es daher zu einem Paradigmenwechsel kommen. „Wir müssen zurück zu den alten Tugenden: mehr sparen und wieder mehr Eigenverantwortung übernehmen“, so die CDU- Bundestagsabgeordnete. Der Spirit, der das Land groß gemacht habe, müsse wieder zu neuem Leben erweckt werden. Im Übrigen sei sie der Überzeugung, dass die Ampel in Berlin keine wirklichen Probleme löse. Das habe sie in den zurückliegenden zwei Jahren bereits sehr deutlich bewiesen.   

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Der Vorstand der Senioren-Union Main-Kinzig mit dem Vorsitzenden Gerhard Reitz (2.von li.) und der CDU-Bundestagsabgeordneten Dr.Katja Leickert (4.von li mit roter Bluse).


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