Zentrale Fragen der Bildungspolitik sowie die Zukunft des Bildungssystems in Hessen standen im Fokus einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kultusminister Alexander Lorz (CDU), zu der die heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Max Schad, Heiko Kasseckert und Michael Reul eingeladen hatten.
Im Wahlprogramm der CDU Hessen für die Landtagswahl am 8. Oktober nimmt das Thema Bildung eine zentrale Rolle ein. In den vergangenen Jahren habe die Landesregierung konsequent in diesen Bereich investiert; so überschreite der Bildungsetat im Doppelhaushalt 2023/24 erstmals die Summe von 5 Milliarden Euro, wie Michael Reul, haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, hervorhob. Dieser Kurs soll unter einer CDU-geführten Landesregierung auch künftig fortgesetzt werden.
Das Thema Lehrermangel macht allerdings auch vor Hessen nicht Halt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, will die CDU die Zahlen bei der Lehrerausbildung weiter erhöhen und die Möglichkeiten zum Quereinstieg ins Lehramt ausweiten. An der aktuellen Lehrerzuweisung von 105 Prozent für den Regelunterricht wolle man festhalten. Um für Entlastung zu sorgen und den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler besser gerecht zu werden, sollen zudem mehr sozialpädagogische Fachkräfte eingestellt werden. An Schulen mit über 500 Schülerinnen und Schülern soll zudem eine wirtschaftliche Co-Schulleitung dafür sorgen, dass Lehrkräfte sich schwerpunktmäßig um das Thema Bildung kümmern können und weniger bürokratische Aufgaben übernehmen müssen. Entsprechende Modelle wurden im Main-Kinzig-Kreis bereits vor einiger Zeit erfolgreich etabliert.
Heiko Kasseckert hob die besondere Bedeutung der beruflichen Bildung hervor, der eine zentrale Rolle für die Ausbildung von Fachkräften zukomme. Hierauf werde man ein besonderes Augenmerk setzen.
Alexander Lorz machte deutlich, dass man in einigen Bereichen weiterhin vor großen Herausforderungen stehe: So haben in diesem Schuljahr beispielsweise ein Drittel aller Schulanfänger in Hessen verpflichtende Vorlaufkurse besucht, da sie bei der Anmeldung zur Einschulung über keine ausreichenden Deutschkenntnisse verfügten. „Die Beherrschung der deutschen Sprache ist aber die Grundlage für eine erfolgreiche Bildung. Hessen setzt darum frühzeitig auf Sprach- und Leseförderung, um die Chancengleichheit zu erhöhen und ist hierbei bundesweit Vorreiter“, so der Kultusminister. Mit einer zusätzlichen Deutschstunde in den Jahrgangsstufen eins und zwei will die CDU die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler künftig noch mehr stärken.
Abseits der Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen rücken auch neue Themen wie zum Beispiel die mentale Gesundheit an Schulen stärker in den Mittelpunkt, wie Max Schad ausführte. Um die Resilienz der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen, also die Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen und Enttäuschungen zu überwinden, bietet das Land z. B. Programme wie „Safe Place“ an, in dem die Jugendlichen einen gesünderen Umgang mit Stress und Belastung lernen.
Das neue Schulfach „Digitale Welt“, wird in diesem Jahr bereits an 64 Schulen in Hessen angeboten. Hier sollen Schülerinnen und Schüler zum Beispiel an das Programmieren herangeführt und auch für die Gefahren im Internet sensibilisiert werden. Im Main-Kinzig-Kreis wird dieses Fach bereits an der Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen, der Haidefeldschule in Birstein, der Albert-Einstein-Schule in Maintal und der Otto-Hahn-Schule in Hanau angeboten.