Braucht der Main-Kinzig-Kreis drei Sparkassen?

Politik
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Bereits seit Jahren fordert die FDP-Fraktion im Kreistag des MKK eine mögliche Fusion der Sparkassen in der Trägerschaft des Landkreises durch die Kreisverwaltung intensiv zu prüfen. Das Ziel dabei ist es, für die Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis eine optimale Versorgung mit Geldautomaten und persönlichem Service vor Ort langfristig sicherzustellen. Diese Forderung unterstreicht die Fraktion nun mit einer eigens durchgeführten Vergleichsanalyse verschiedener Bilanzkennzahlen der Sparkassen im Bundesgebiet.



„Leider wird unsere Forderung nach einer Prüfung der Sparkassenfusion durch Landrat Thorsten Stolz (SPD) immer wieder abgelehnt. Selbstverständlich kann man zu der Thematik unterschiedliche Meinungen haben. Wir können jedoch nicht nachvollziehen, dass bereits die Prüfung einer möglichen Fusion grundsätzlich ausgeschlossen wird. Mit diesem Verhalten des Landrats werden nicht nur mögliche Chancen verpasst, sondern auch potenzielle Risiken nicht erkannt, die zur Verschlechterung des Angebots der öffentlichen Kreditinstitute für die Unternehmen der Region und die Bürgerinnen und Bürger führen könnten“, erklärt der finanzpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Kolja Saß.

„Durch sein Amt als Landrat ist Thorsten Stolz auch Aufsichtsratsvorsitzen der Kreissparkasse Gelnhausen. Somit hat er in dieser Frage eine Schlüsselrolle und sollte eine solche Prüfung aktiv vorantreiben“, weist der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion, Prof. Joachim Fetzer, auf die besondere Verantwortung des Landrates hin. „Um die Chancen einer Fusion sowohl für die Sparkassen selbst, Ihre Mitarbeiter als aber vor allem auch für die Sparkassenkunden aufzuzeigen, haben wir nun selbst Analysen durchgeführt, die klar aufzeigen, dass zumindest eine intensive Prüfung angebracht wäre“, ergänzt der ehrenamtliche Kreisbeigeordneter im Main-Kinzig-Kreis, Dr. Ralf Rainer Piesold.

Um die Effektivitätsvorteile größerer Sparkassen gegenüber kleineren zu ermitteln, wurden in der durchgeführten Analyse unter Einbindung modernster Analysetechniken bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz die auf Bilanzkennzahlen basierten Sparkassenranglisten der Jahre 2020 bis 2023 untersucht. Hierbei wurden unter anderem für die Beurteilung der Effektivität die Bilanzsumme, die Anzahl der Mitarbeiter und die daraus resultierende Kennzahl „Bilanzsumme pro Mitarbeiter“ herangezogen.

Die größeren Sparkassen (z.B. Hamburger Sparkasse oder Frankfurter Sparkasse) haben über die verglichenen vier Jahre hinweg stabil entwickelt und durchgehend deutlich höhere Bilanzsummen pro Mitarbeiter als kleinere Sparkassen zu denen zum Beispiel die im Landkreis ansässigen Kreissparkassen Schlüchtern und Gelnhausen gehören. Die Bilanzkennzahlen der Sparkassen zeigen deutlich auf, dass größere Sparkassen signifikante Effektivitätsvorteile gegenüber kleineren Sparkassen haben, da größere Sparkassen ihre Ressourcen effektiver einsetzen und ein umfangreicheres Angebot für Unternehmen und die Bürgerinnen und Bürger bieten können.

„Wenn trotz dieser Fakten nun eine Prüfung der Fusion der Sparkassen im Landkreis noch immer vom Landrat gänzlich abgelehnt wird, muss man leider feststellen, dass er in diesem Punkt seiner Verantwortung gegenüber der heimischen Wirtschaft und den Menschen im Kreis schlicht nicht nachkommt“, zeigt Saß sein Unverständnis über die Untätigkeit der Kreisspitze auf. „Der Zusammenschluss wäre nach aktuellen Kenntnissen zum Wohle der Menschen im Kreis, weil durch Synergien nicht nur Chancen für ein verbessertes Angebot der öffentlichen Kreditinstitute entstehen kann, sondern auch die Bargeldversorgung mit Geldautomaten und viele weitere Serviceangeboten vor Ort gesichert oder gegebenenfalls sogar ausgebaut werden können“, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Piesold eine der wichtigen Funktionen der Sparkassen im Kreis.

„Daher erneuern wir unsere Forderung nach einer breiteren Diskussion und mehr Transparenz für die Öffentlichkeit. Solche Fragen sollten im Interesse des Gemeinwohls sachlich diskutiert werden, um verschiedene Meinungen und Expertisen einzubeziehen; denn eines steht im Vordergrund: Unsere Sparkassen müssen so aufgestellt sein, ihren öffentlichen Auftrag optimal zu erfüllen, in dem sie für unsere Bürgerinnen und Bürger, wie auch für unsere Unternehmen als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung zu stehen „wenn‘s ums Geld geht“, schließen Fetzer und Saß gemeinsam.


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