Alkohol, Glücksspiel, digitale Medien: Wir leben in einer Zeit mit vielen Versuchungen.
Podiumsdiskussion zum Thema Sucht und Suchthilfe
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Alkohol, Glücksspiel, digitale Medien: Wir leben in einer Zeit mit vielen Versuchungen.
Seit April ist auch der Konsum von Cannabis legal. Doch wenn aus Konsum eine Abhängigkeit wird, kann dies für Betroffene schwerwiegende Folgen haben. Welche genau und warum es eine gute Suchthilfe braucht, möchte der Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis gemeinsam mit den fachpolitischen Vertretern der hessischen Landtagsfraktionen am 3. September im Langenselbolder Schloss diskutieren.
Anlässlich der Landtagswahl im vergangenen Jahr hatte der Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis erstmal unter dem Motto „Caritas trifft Politik“ zu einer sozialpolitischen Podiumsdiskussion eingeladen. Damals war es um das Thema Pflege gegangen. Durch den großen Erfolg und die vielen positiven Rückmeldungen hat sich der Caritas-Verband entschieden, das Ganze zu wiederholen. Diesmal mit einem ganz anderen Thema: „Auf Grund der Gesetzesänderung zum Cannabiskonsum möchten wir in diesem Jahr das Augenmerk auf die Themen Sucht und Suchthilfe legen“, erklärt Jochen Honikel, stellvertretender Vorsitzender des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis. Die Entscheidung für die Freigabe von Cannabis sei eine der größten Veränderungen in der Drogenpolitik der Bundesrepublik und werde so manche Herausforderung mit sich bringen. Dabei gehe es den Gastgebern nicht darum, sich für oder gegen diese Freigabe zu positionieren, wie Honikel betont: „Aber wir wollen auf die möglichen Folgen hinweisen.“ Neben der Cannabisfreigabe werde es auch um die vielen weiteren Facetten von Suchtverhalten sowie Hilfsangebote für die Betroffenen gehen. Dr. Tatjana Müller-Neugebauer, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Main-Kinzig-Kliniken Schlüchtern, wird für einen thematischen Einstieg sorgen und Ingo Bischoff, Vertreter der Geschäftsführung und Fachbereichsleiter der Beratungsdienste des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis wird gemeinsam mit Mitarbeiter*innen der Fachambulanz für Suchtkranke und Betroffenen aus Selbsthilfegruppen aus der Praxis berichten. Auf dem Podium werden Landtagsabgeordneter Max Schad (CDU), der Vizepräsident des hessischen Landtages, René Rock (FDP), Landtagsabgeordneter Oliver Ulloth (SPD), Landtagsabgeordneter Marcus Bocklet (Bündnis 90/die Grünen) und Christiane Böhm, Landesvorsitzende der Linken Hessen, sitzen. Moderiert wird die Diskussion von Carsten Ullrich.
„Wir freuen uns auf eine lebhafte und konstruktive Diskussion“, blickt Honikel voraus. Mit der Veranstaltung wolle man grundsätzlich das Bewusstsein für die Problematik schärfen und gemeinsam nachhaltige Lösungsansätze herausarbeiten. Denn die Folgen von Suchterkrankungen und Abhängigkeiten zu stemmen, sei eine große gesellschaftliche Aufgabe. Hier komme der Politik und den Wohlfahrtsverbänden weiter eine zentrale Rolle zu. Dies gelte speziell auch für die Cannabisfreigabe, deren Folgen seiner Einschätzung nach nicht ausreichend beachtet werden: „Hier spielen die Beratungsdienste eine wichtige Rolle und müssen entsprechend gestärkt werden.“ Neben allen Hintergründen und Herausforderungen, Konzepten und Strategien dürfe man dabei aber eines nicht vergessen: „Es geht hier um die Sache: Hinter dieser ganzen Thematik stehen viele Betroffene – und denen muss geholfen werden“, fasst Honikel zusammen.
Die Podiumsdiskussion „Caritas trifft Politik – Sind wir nicht alle süchtig?“ findet am 3. September ab 18 Uhr im Stucksaal des Schlosses Langenselbold statt. Der Eintritt ist frei, die Teilnehmerzahl aber begrenzt. Anmeldung unter www.eveeno.com/Caritas2024.
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