Otto-Hahn-Schule in Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ aufgenommen

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Im Rahmen eines feierlichen Festaktes im Brüder-Grimm-Forum wurde am 11.11.2021 die Otto-Hahn-Schule in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ von Sabrina Becker, der hessischen Landeskoordinatorin des Netzwerks, aufgenommen.



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Neben den beiden Pat*innen, der Journalistin, Autorin und Hochschullehrerin Canan Topcu und dem promovierten Politologen und Stadtverordneten Dr. Amin Jebabli, folgten Serpil Temiz Unvar, die Gründerin der Bildungsinitiative Ferhat Unvar, Anna Jagust von Demokratie (er)leben, Robert Erkan, Coach und Walter-Lübcke-Demokratiepreisträger, die Ortsbeiräte Claudia Jebabli und Alexander Lorösch, Ortsvorsteher Reinhold Schreiber sowie Magistratsmitglied Monika Nickel der Einladung zur Veranstaltung. Neben Grußworten der kommissarischen Schulleiterin Angela Kirchhoff und den Schulsprecherinnen Alisha Pilz und Emma Stark bildete der Vortrag des Gedichts „Der Anfang von einem Ende“ der Schülerin Ceyda Oruc, welche leider nicht persönlich teilnehmen konnte, den künstlerischen Auftakt der Veranstaltung. Die Vortragende Hiba Harb verlas auch in Gedenken an die Opfer des 19. Februars die Namen der Verstorbenen, was den emotionalen Höhepunkt der Veranstaltung bildete.

Als eine von 139 Netzwerkschulen Hessens und deutschlandweit 3600 Schulen mit gut 2 Millionen Schüler*innen darf nun auch die „Otto“ die Plakette sichtbar an das Schulgebäude anbringen, wobei diese, so Sabrina Becker, weder als Label noch als Zertifikat für vergangene Aktivitäten zu verstehen sei, sondern vielmehr als Startschuss, als ein Anfang der freiwilligen Selbstverpflichtung der Schule, einander in der Unterschiedlichkeit zu achten und bei verletzenden Vorfällen und Diskriminierungen einzuschreiten, sei es, wenn ein Junge ausgelacht würde, weil er einen Jungen liebt oder „Jude“ als Schimpfwort auf dem Schulhof falle. Jede:r einzelne sei gefragt, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung einzuschreiten, mahnt Sabrina Becker.

„Vielfalt ist genau das, was unser Miteinander prägt“, schließt der Schulpate Dr. Amin Jebabli, selbst ehemaliger Schüler der OHS, an die Worte von Frau Becker an. Früher seien es Religion oder eine gemeinsame Herkunft gewesen, was Menschen miteinander verknüpft habe, erklärt Dr. Jebabli in seiner Ansprache an die Schüler*innen und wirbt für ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander. Er berichtet von eigenen Erfahrungen mit Rassismus und warnt davor, schlechte Erfahrungen mit Einzelnen auf ganze Gruppen zu übertragen. „Rassismus ist Gift“, zitiert er Kanzlerin Merkel und lobt das Engagement der „Otto“ für den aktiven Einsatz gegen Hass und Ausgrenzung. Frau Topcu wirft die Frage auf, ob eine „Schule ohne Rassismus“ in der Realität überhaupt möglich sei, betont aber, dass Rassismus überwunden werden könne, wenn man sich von Mensch zu Mensch empathisch und wertschätzend begegne und ermutigt die Schüler*innen, selbstbewusst zu sein und sich nicht spalten zu lassen.

Die Entscheidung für die Pat*innen fiel der Schulgemeinde leicht, denn beide leben in Kesselstadt, beide sind Kinder von „Gastarbeiter*innen“: Canan Topcu wurde in der Türkei geboren und folgte 1973 ihrer Mutter nach Deutschland, Amin Jebablis Vater kam 1970 aus Tunesien nach Hanau. Beide haben einen Bezug zur OHS: Amin Jebabli als ehemaliger Schüler des Realschulzweigs, Canan Topcu als Initiatorin und Moderatorin zahlreicher Lesungen junger Autor*innen zu den Themen Identität und Herkunft an der Schule, zuletzt auch im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche zum Gedenken an die Morde des 19. Februar, die von den Kolleg*innen der Response AG konzipiert und organsiert wurde – eine von zahlreichen Aktivitäten, die von Engagement für Diversität und gegen Ausgrenzung der Schulgemeinde zeugt. Canan Topcu und Amin Jebabli teilen die Erfahrung, dass ihre Begabung nicht von Anfang in der Schule erkannt wurde, und vielleicht tragen eben diese Bildungserfahrungen dazu bei, dass sich beide heute für Demokratie, Teilhabe und Vielfalt stark machen.

Das Ende des offiziellen Programms rundeten Schüler*innen des Englisch-Leistungskurses von Dagmar Hofmann ab, die ihre eigene Version des berühmten Dr. Martin Luther King-Zitats “I have a Dream“ mit den Anwesenden teilten. Im Anschluss nahmen Gäste, Pat*innen, die SV und Kolleg*innen die Gelegenheit in der Bibliothek wahr, bei einem Kaffee und einer Bücherausstellung zu den Themen Identität und Intersektionalität in einen zwanglosen Austausch zu kommen.


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