Mit dem Paddel über sich hinaus gewachsen

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Einmal raus in die Welt, weg von Mama und Papa, die Natur erleben und eigene Grenzen überwinden.



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Mit diesen Zielen ging es für sieben Kinder aus sozial benachteiligten Familien im Altkreis Gelnhausen Ende der Sommerferien auf große Fahrt an die Mecklenburgische Seenplatte. Bei einer pädagogischen Kanu-Tour sollten die Teilnehmer im Alter von sechs bis 14 Jahren zu einer festen Gruppe zusammenwachsen, wichtige Sozialkompetenzen erlernen und erleben, wie viel Spaß es machen kann, gemeinsam etwas zu erreichen. Wichtige Erfahrungen, die die Jungen und Mädchen auch über die Reisefreizeit hinaus weiter begleiten und stärken werden, wie die beiden Pädagogen und Familienhelfer Philipp Rott und Christoph Schäfers-Bischoff vom Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis sicher sind.

Entsprechend positiv fällt auch ihr Fazit nach der Rückkehr von der großen Tour aus: „Es war unfassbar gut“, fasst Rott begeistert zusammen. Auch den Kindern habe es viel Spaß gemacht. Von „Das war toll“ bis „Warum müssen wir denn schon wieder zurück“ hätten die Reaktionen am Ende der sechs erlebnisreichen Tage gereicht. Eine intensive Zeit für alle Mitreisenden. Vom Kanufahren über den Zeltaufbau, das gemeinsame Zubereiten der Mahlzeiten bis zu jeder Menge Spiel und Spaß gab es den ganzen Tag etwas zu erleben und dabei so manche Herausforderung zu überwinden. Das Kanu-Fahren selbst stand dabei gar nichts so sehr im Vordergrund, sondern viel mehr die Interaktion in der Gruppe, wie Rott verrät. Auch war es für viele der Freizeit-Teilnehmer das erste Mal, dass sie so lange von zuhause weg waren. Da blieb auch ein bisschen Heimweh hin und wieder nicht aus. Beim gemeinsamen Toben im Badesee oder einer Partie des Werwolf-Spiels war dieses aber dann meist wieder schnell vergessen. Besonders die langen Bade-Einheiten im See sorgten bei dem heißen Sommerwetter immer wieder für viel Begeisterung bei den Kindern. Hier wurden alle Vorbehalte und Ängste schnell vergessen, alle spielten, plantschten und tobten fröhlich miteinander herum. Auch beim großen Kenter-Training am zweiten Tag konnten die Kinder über sich hinaus wachsen: „Am Anfang hatten sie hier schon große Sorgen, keiner wollte ins Wasser fallen“, berichtet Rott. Aber: Richtiges Verhalten im Notfall ist wichtig und so war diese Übung Pflichtprogramm für alle. Und spätestens nach dem ersten Kentern und dem erfolgreichen aus dem Wasser herausziehen waren alle mit viel Spaß bei der Sache.

Und auch beim täglichen Kochen waren alle fleißigen Hände gefordert. Jeder packte mit an, half Schnippeln und Rühren. Und über das Essen beschwert hat sich auch niemand. Mit großem Appetit ließen es sich alle gut gehen, denn: „Draußen schmeckt das Essen einfach anders“, wie Rott mit einem Schmunzeln verrät. Auf Grund der extremen Trockenheit und der damit verbundenen Waldbrandgefahr habe die Truppe zwar nicht auf dem offenen Feuer kochen können, wie ursprünglich geplant, aber auch die Leckereien, die auf dem Gaskocher zubereitet worden sind, schmeckten allen gut. „Wir haben es uns richtig gut gehen lassen.“

Bei allem Spaß nehmen die beiden Pädagogen aus ihrer gemeinsamen Zeit mit den Jugendlichen aber auch viele wertvolle Erkenntnisse für ihre Arbeit mit. Denn alle Kinder kommen aus Familien, die auch außerhalb der Ferienfreizeit von den beiden Pädagogen betreut werden. „Wir konnten viele Strukturen erkennen, sehen wo die jeweiligen Stärken liegen und wo es Defizite gibt“, so Rott.

Aus Sicht der beiden engagierten Familienhelfer war die Kanu-Tour eine überaus gelungene Aktion. Auch wenn nicht alles so abgelaufen ist, wie ursprünglich geplant. „Wir haben uns vielleicht im Vorfeld etwas zu viel vorgenommen“, gibt Rott zu. Viele Programmpunkte, die man sich im Vorfeld überlegt hatte, hätten in der Praxis mit einer so jungen und intensiven Gruppe einfach die Grenzen gesprengt. Für eine mögliche Fortsetzung des Projektes, die sich Rott sehr wünschen würde, würde er deshalb das Alter gerne etwas anheben, sodass die Teilnehmer noch mehr Eigenverantwortung übernehmen können. Aber auch so habe die Freizeit für die jungen Nachwuchs-Kanuten viel gebracht wie der Initiator dieser Aktion überzeugt ist. Er nutzte deshalb auch noch einmal die Gelegenheit, sich herzlich bei der Main-Kinzig- und Oberhessen-Stiftung zu bedanken, die die Freizeit mit einer großzügigen Spende von 2.500 Euro überhaupt erst ermöglicht hatte. „Das war ein Erlebnis, von dem werden die Kinder noch Jahre zehren.“


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