Mittwoch: Zwölf neue Corona-Fälle, 350 Personen isoliert

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Das Gesundheitsamt meldete am Mittwoch zwölf neue Coronavirus-Fälle. Die Betroffenen wohnen in Hanau (5), Gelnhausen, Maintal (je 3) und Freigericht. Für rund 350 Schülerinnen und Schüler sowie Erwachsene gilt seit Mittwoch die häusliche Isolierung. Hintergrund sind je in Hanau ein neuer Covid-Fall an der Otto-Hahn-Schule (rund 250 Kontaktpersonen), der Friedrich-Ebert-Schule (38 Kontaktpersonen), der Gebeschusschule (23 Kontaktpersonen), dem Hort Kita Am Tümpelgarten (über 30 Kontaktpersonen) sowie, in Maintal, der Albert-Einstein-Schule (Kontaktpersonen-Nachverfolgung läuft seit Mittwochnachmittag).



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Die Gesamtzahl der Infizierten beträgt im Main-Kinzig-Kreis 1.253. Davon gelten 1.089 Personen als genesen, 113 als derzeit „aktive“ Fälle.

Einem zusammenhängenden Ausbruchsgeschehen im Gelnhäuser Raum ordnet das Gesundheitsamt mittlerweile 14 Covid-Fälle zu. Die Ermittlungen des Main-Kinzig-Kreises gestalteten sich in den vergangenen Tagen als äußerst umfangreich und ergeben ein komplexes Lagebild. Rund 400 Personen mussten binnen einer Woche häuslich isoliert werden, darunter aus drei Schulen. Die Ergebnisse der vermittelten Coronatestungen liegen dem Gesundheitsamt noch nicht alle vor.

Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler (SPD) sprach am Mittwoch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreisgesundheitsamts erneut ihren Dank für die „herausfordernde Hintergrundarbeit“ aus. „Wir haben einmal mehr in dieser Pandemie gesehen, dass jede Situation aufs Neue auch neue Herausforderungen bedeuten. Gerade in den letzten Tagen, durch die Fülle der Kontaktpersonen hatten die Kolleginnen und Kollegen quasi von früh bis spät mit dem Telefonieren mit Corona-Infizierten und Kontaktpersonen, der Koordinierung der Testungen und dem Überblicken zu tun. Und das mit jeden Tag und jedem neuen positiven Ergebnis ein bisschen mehr. Wir wissen nun, nach wenigen Tagen besser, wie sich das Coronavirus weiterverbreitet hat“, sagte Simmler. „Wir sehen bei der Eindämmung erste Erfolge, sind aber noch mittendrin.“

Gerade die hohe Anzahl von Kontaktpersonen und die schnelle Weiterverbreitung hat selbst aufgestockte Kapazitäten im Gesundheitsamt belastet. „Insofern liegt die Priorität weiterhin auf der Nachverfolgung, der Eindämmung und der Information. Daran arbeiten die Kolleginnen und Kollegen unermüdlich. Ich bitte alle darum uns hierbei zu unterstützen“, so Simmler weiter. Nachdem in der Zwischenzeit zwar noch nicht alle, aber viele Testergebnisse aus dem Amateurfußball und dem weiteren Kontaktfeld vorliegen, geht das Gesundheitsamt mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es während des Fußballspiels nicht zu einer Weiterverbreitung gekommen ist. Eine Übertragung dürfte zunächst untereinander im Mannschaftskreis, vor dem Spieltag, stattgefunden haben.

Die Ansteckung weiterer Personen erfolgte danach größtenteils abseits des Sports im Familien-, Freundeskreis und am Arbeitsplatz, teilt der Main-Kinzig-Kreis auf Grundlage seiner umfangreichen Recherchearbeit mit. Für das vorvergangene Wochenende und die folgenden Tage führt das Gesundheitsamt demnach die Neuinfektionen auf private Feiern, Tanzschultraining, den Kontakt bei einem anderen Fußballspiel sowie auf eine Fahrgemeinschaft unter Schulkameraden zurück. „Es ist eine gute Nachricht, dass das Gesundheitsamt die meisten Übertragungswege doch ziemlich genau zurückverfolgen kann, ich danke auch allen Befragten für ihr Mittun bei der Klärung der Geschehnisse“, erklärte Gesundheitsdezernentin Simmler, schränkte aber ein, „dass wir noch lange nicht davon sprechen, den Ausbruch gestoppt zu haben. Ob uns das gelungen ist, können wir frühestens in der kommenden Woche einschätzen.“ Bis zum Wochenende beziehungsweise bis Dienstag gilt für die Beteiligten rund um die jeweiligen Fußballspiele die häusliche Isolierung, für die Kontaktpersonen in den Schulen sogar teils bis Ende der kommenden Woche.

In dem Zusammenhang spricht Susanne Simmler auch den positiv Getesteten, den betroffenen Vereinen, Schulen und Firmen ein Lob für die „schnelle und zuvorkommende Zusammenarbeit“ aus. „Die allermeisten von ihnen haben volles Verständnis aufgebracht, auch für die 14-tägige häusliche Isolierung, die noch einmal eine echte Zusatzlast für die Familien und die Arbeitgeber darstellt, neben allem anderen Belastenden in dieser Situation. Hut ab vor so viel Zutun aus der Bevölkerung, das die Arbeit unseres Gesundheitsamts erheblich erleichtert“, so die Erste Kreisbeigeordnete. Die zweiwöchige häusliche Isolierung ist gesetzlich vorgeschrieben und durch das Robert-Koch-Institut infektiologisch begründet. Sie gilt auch dann für die vollen 14 Tage, wenn zwischenzeitlich der Coronatest einen negativen Befund aufweist.


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