Corona-Lage: 204 neue Fälle, System läuft am Limit

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Für den Donnerstag meldet das Gesundheitsamt 204 bestätigte Covid-19-Infektionen. Darunter sind auch 21 betroffene Personen in der Flüchtlingsunterkunft „Hof Reith“ bei Schlüchtern. Hier wurden bereits umfangreiche Tests eingeleitet und nachdem schon seit einigen Tagen Teile der Unterkunft unter Quarantäne standen, diese Auflage nun für die komplette Einrichtung ausgeweitet.



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In solchen Ausbrüchen wie in Hof Reith oder der Klinik in Schlüchtern sowie in Betreuungseinrichtungen und vor allem innerhalb von Familien sieht das Gesundheitsamt eine Ursache, warum auch der Main-Kinzig-Kreis weiterhin hohe Übertragungsraten des SARS COV 2 Virus verzeichnet. Derzeit gelingt es wieder auch aufgrund des intensiven und nochmals aufgestockten Personaleinsatzes, bei etwa 72 Prozent der dokumentierten Fälle den Ansteckungsgrund zu ermitteln. „Es sind eine ganze Reihe von Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Zu einem großen Teil sind es die Lebensumstände, weiterhin das Freizeitverhalten und Übertragungen im familiären und dienstlichen Bereich, wie bei anderen Infektionskrankheiten auch. Es ist tückisch, dass oftmals keine Symptome festzustellen sind. Damit wird es umso wichtiger, dass wir uns – im Sinne des Gegenübers – quasi jederzeit so verhalten, als ob man selbst das Virus in sich trage und das Umfeld der Risikogruppe angehöre. Tut das das Gegenüber auch, hat das Virus an dieser Stelle schon keine Chance“, erläutert Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD).

Wie die Gesundheitsdezernentin weiter ausführt, sei es aufgrund der hohen Arbeitsleistung der Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt und mit personellen Verstärkung gelungen, mit dem wachsenden Arbeitsaufkommen nahezu Schritt zu halten. Allerdings kann nicht in jedem F all die Information der betroffenen Personen noch am gleichen Tag erfolgen. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit hohem Anspruch und vollem Einsatz, aber bei mehreren hundert Betroffenen jeden Tag läuft das System am Limit“, betont Susanne Simmler. Aufgrund der weiterhin hohen Zahlen steigt auch der Inzidenzwert im Main-Kinzig-Kreis weiter und liegt jetzt bei 245. Aus den vergangenen Tagen sind zusätzlich noch vier Fälle nachträglich in die Statistik eingegangen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der seit Ausbruch der Corona-Pandemie erfassten Infektionen auf 5269. Als infektiös werden aktuell 1957 Menschen eingestuft. Die Anzahl der Menschen, welche die akute Infektion überstanden haben, liegt bei 3245. Aus dem Main-Kinzig-Kreis sind 67 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Belegung der Krankenhäuser im Zusammenhang mit Covid-19 nimmt ebenfalls weiter zu: Derzeit sind es nach offizieller Meldung in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern 105 Patienten, darunter 88 Personen aus dem Main-Kinzig-Kreis.

Aus dem Bereich der Schulen meldet das Gesundheitsamt weitere zehn Fälle. Betroffen ist erneut die Ludwig-Geissler-Schule in Hanau und die Geschwister-Scholl-Schule im Stadtteil Steinheim mit zwei bestätigten Infektionen. In Maintal gibt es einen Fall an der Büchertalschule und in der Hasselbachschule in Hasselroth. In Schlüchtern sind die Kinzigschule und die Heinrich-Hehrmann-Schule betroffen. In der Grundschule Rückingen sind erstmals drei bestätigte Infektionen aus einer Klasse gemeldet worden. Die betroffenen Schulkinder haben sich vermutlich bei derselben Person angesteckt. Die für Donnerstag gemeldeten 204 Fälle kommen aus Hanau (70), Schlüchtern (29), Maintal (18), Gründau (12), Sinntal (10), Gelnhausen (8), Erlensee (8), Bruchköbel (7), Steinau (5), Brachttal (4), Langenselbold (4), Linsengericht (4), Schöneck (4), Bad Orb (3), Freigericht (3), Großkrotzenburg (3), Hammersbach (3), Rodenbach (3) und Nidderau (2).  Außerdem gibt es jeweils einen neuen Fall in Birstein, Neuberg und Wächtersbach. Ein Fall konnte noch nicht zugeordnet werden.


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