Corona-Ausbrüche in Schulen und Kitas: 28 Infektionen auf Busfahrt

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Der Main-Kinzig-Kreis hat gemeinsam mit Schul- und Kita-Leitungen im Raum Schlüchtern über ein Coronavirus-Ausbruchsgeschehen informiert. Hintergrund ist eine größere Zahl an Fallmeldungen am Wochenende, die möglicherweise auf eine gemeinsame Infektionsquelle zurückzuführen sind.



„Das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr hat am Samstag mit den Ermittlungen begonnen, zu denen wir bisher nicht viel mehr sagen können, als dass es Coronavirus-Infektionen an mehreren Schulen und auch an einer oder mehreren Betreuungseinrichtungen gegeben hat. Wir können aber aufgrund dieser einen wesentlichen Gemeinsamkeit bei mindestens 28 Neuinfizierten annehmen, dass sie sich vergangene Woche auf einer Busfahrt angesteckt haben. Ein großer Teil der Kinder besucht die Bergwinkel-Grundschule“, erläuterte Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler (SPD).

Noch am Sonntag hat der Verwaltungsstab in einer außerordentlichen Sitzung die Lage beraten und in die weitere Recherche des Ausbruchs auch den Betreiber der Buslinie eingebunden. Bei den Schulen und Kitas, die entlang der Buslinien liegen, haben der Main-Kinzig-Kreis und die Schulleitungen zudem die Lehrerschaft, Schülervertreter und Eltern informiert. Es gelte weiterhin für Eltern „die klare Empfehlung, Kinder mit Erkältungssymptomen so rasch wie möglich testen zu lassen und wie schon immer in dieser Pandemie symptomatische Kinder nicht in die Schule zu senden“, heißt es in einem Brief, der am Sonntag an die Schulgemeinden verschickt worden ist.

Des weiteren verfügt der Main-Kinzig-Kreis noch am Montag, dass an allen neun Schulen, die von den in Frage stehenden Buslinien bedient werden, die Maskenpflicht in der Form wie in den ersten beiden Schulbesuchswochen bis auf Weiteres fortgesetzt wird. Ebenso gilt dort bis auf Weiteres die Verpflichtung auf tägliche Schnelltests. Das betrifft die Stadtschule, die Bergwinkel-Grundschule, die Grundschule in Vollmerz, das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium, die Kinzig-Schule und die Heinrich-Hehrmann-Schule in Schlüchtern, die Henry-Harnischfeger-Schule in Bad Soden-Salmünster, die Brüder-Grimm-Schule in Steinau sowie die Verbundschule Wallroth-Hintersteinau in Hintersteinau.

Erste Schulen wurden zudem bereits am Wochenende um eine frühzeitige, gegebenenfalls vorgezogene Testung der Schülerinnen und Schüler in den Klassen gebeten, möglichst direkt zu Schulbeginn am Montag. Bis Montagmittag erhielt der Main-Kinzig-Kreis bereits von 30 positiven Schnelltests Kenntnis. Die Kinder werden nun mittels PCR-Tests noch genauer untersucht. Die Ermittlungen des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr gehen unvermindert weiter, wobei der Main-Kinzig-Kreis davon ausgeht, dass am Dienstag und Mittwoch zusätzliche positive Laborbefunde rund um dieses Ausbruchsgeschehen eintreffen werden. In seiner Sitzung am Montagmorgen hat der Verwaltungsstab daher entschieden, die vorsorglichen Testungen und Schutzmaßnahmen auf einen größeren Radius auszuweiten.

„Wir können nicht ausschließen, dass es auch noch andere Übertragungswege, eine Weiterverbreitung innerhalb oder außerhalb der Einrichtungen oder gar Infizierte in weiteren Schulen oder Kitas gegeben hat, die bisher noch nicht im Zusammenhang mit diesem Ausbruchsgeschehen standen. Das wird sich erst im Laufe der Woche klären lassen. Wir informieren jede betroffene Einrichtung umgehend und empfehlen jeweils die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen für die gesamte Schulgemeinde“, so Susanne Simmler. Der Main-Kinzig-Kreis bittet darüber hinaus alle Pendlerinnen und Pendler, die vergangene Woche mit Bussen der Linien MKK 90, MKK 91, MKK 95 oder MKK 98 unterwegs gewesen sind und nun Erkältungssymptome aufweisen, sich schnellstmöglich an einer der Teststellen im Kreisgebiet auf das Coronavirus testen zu lassen und vorsorglich Kontakte zu Mitmenschen auf ein Minimum zu reduzieren bis ein Negativnachweis vorliegt.


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