Sportkreis Main-Kinzig: Mitgliederrückgang gestoppt

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Der Sportkreistag des Sportkreis Main-Kinzig e. V. fand in diesem Jahr wiederholt der Pandemie geschuldet, coronakonform im Herbert-Dröse-Stadion in Hanau statt.



Die zentralen Punkte auf der Tagesordnung des Sportkreistages waren der Bericht des Sportkreisvorsitzenden, Helmut Meister und das Impulsreferat „Haltung zeigen im Main-Kinzig-Kreis – unsere gesellschaftliche Verantwortung am Beispiel des Sports“ von Angelika Ribler, Referatsleitung Jugend- und Sportpolitik der Sportjugend Hessen und Behzad Borhani, langjähriges Vorstandsmitglied der Sportjugend Hessen und des Sportkreises Gießen.

Über 100 Vereinsvertreter und Vereinsvertreterinnen aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis versammelten sich im Herbert-Dröse-Stadion. Als Gäste konnten der Hanauer Stadtrat, Thomas Morlock (FDP), der scheidende Präsident des Landessportbundes Hessen e. V, Dr. Rolf Müller, und der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz (SPD), begrüßt werden. In seinem Grußwort bedauerte Thomas Morlock die Belegung etlicher Hallen, zum Beispiel die August-Schärttner-Halle in Hanau, die als Impfzentrum umgewandelt wurde, und bedankte sich bei den Vereinen für ihr Verständnis. Er betonte auch noch einmal ausdrücklich, dass es keine Gebühren für die Hallennutzung geben würde. Thomas Morlock lobte den Impulsvortag „Haltung zeigen“, als gesellschaftliches Engagement.

Dr. Rolf Müller sprach den Vereinsvertreter*innen höchste Anerkennung aus, für deren Engagement und für die gesellschaftliche Verantwortung für den Sport. Mit viel Kreativität habe man die schwierige Zeit in den Vereinen gut überstanden, die Mitgliederentwicklung sei‘ auf einem guten Weg. Er machte noch einmal deutlich, der Sport ist ein Bindeglied für die Gesellschaft, Sport ist immer mehr gewesen als nur Bewegung. Dr. Rolf Müller forderte vehement: Ein Lockdown dürfe sich auf keinen Fall wiederholen. Als scheidender Präsident des Landessportbundes Hessen e. V. bedankte er sich für die gute, zurückliegende Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Vorstandes des Sportkreises Main-Kinzig e. V. und den Vereinen. In seinem Grußwort bedankte sich Thorsten Stolz bei den Vereinen für ihr Durchhaltevermögen und lobte alle ehrenamtlich engagierten Vereinsvertreter*innen. Die Vereinsaktivitäten laufen wieder an, nicht nur im sportlichen Bereich. Die Wertschätzung eines Vereines sei eine Andere geworden, Vereine wurden nicht nur im sportlichen Bereich vermisst, vielmehr auch als Stätte der Begegnung und Kommunikation. Die Jugendarbeit in den Vereinen zu unterstützen, Migration und Integration, Menschen wieder zu begeistern, das seien unter anderem zentrale Themen für die zukünftige Vereinsarbeit.

Der Sportkreisvorsitzende, Helmut Meister, ging in seinem ausführlichen Bericht auch auf die Mitgliederentwicklung ein. Der Sportkreis Main-Kinzig konnte zum 01.01.2022 eine Mitgliederzahl von 128.081 verzeichnen und lag damit nur 77 Mitglieder unter dem Vorjahreswert. Dies ist eine normale Schwankungsbreite. Meister geht davon aus, dass die durch Corona bedingten Mitgliederrückgänge gestoppt sind und in Zukunft wieder mit entsprechenden Zuwächsen gerechnet werden könne. Bezogen auf die Anzahl der Vereine, ist der Sportkreis Main-Kinzig weiterhin der größte Sportkreis in Hessen.

Helmut Meister bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei dem Landrat des Main-Kinzig-Kreises für das Hilfsprogramm unter dem Motto „Vereinsperspektive“, dass für alle Kultur- und Sportvereine im Jahr 2021 auf den Weg gebracht wurde. Für die Sportvereine wurden im Rahmen diese Hilfsprogrammes 375.000 Euro zur Verfügung gestellt. Davon flossen 250.000 Euro in eine Erhöhung der ÜL-Pauschale von 0,30 Euro auf 1,00 Euro je Stunde und die restlichen 125.000 Euro wurden durch den Sportkreisvorstand in einem unbürokratischen Antragsverfahren vergeben. Hier konnte vielen, durch die Coronapandemie in finanzielle Not geratenen Vereine, geholfen werden.

Weiterhin berichtete Meister über die einzelnen Referate des Sportkreises Main-Kinzig. So werde es zeitnah eine gemeinsame Werbekampagne mit dem staatlichen Schulamt geben, um zusätzliche Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen zu erreichen. Auch der Sportabzeichen-Wettbewerb soll in den Schulen wieder mehr belebt werden. Im Referat Bildung wurden unter anderem bereits mehr als 20 Seminare zum Schwerpunktthema „Kindeswohl im Sport“ durchgeführt. Sportvereine dürfen bei Kindeswohlgefährdung nicht wegschauen, sondern müssen eine Kultur des Hinsehens entwickeln. Ein zentraler Schwerpunkt des Referates Familien, Frauen, Integration und Inklusion war auch 2021 der Hanauer Stadtlauf „Stärke zeigen – keine Gewalt gegen Frauen“, der zwar nicht in gewohnter Form stattfinden konnte, aber die Frauenhäuser in Hanau und Wächtersbach konnten trotzdem mit einer Spende von 12.500 Euro bedacht werden.

Die Jugendwartin, Michael Seifert, teilte in ihrem Bericht für die Jugend mit, dass zentraler Schwerpunkt ein Kennenlernen der Jugendwarte/Jugendwartinnen in den Vereinen gewesen sei. Dies konnte aber der Situation geschuldet, bislang nur in „Online-Stammtischen“ stattfinden. Das Impulsreferat „Haltung zeigen im Main-Kinzig-Kreis“ mit Angelika Ribler und Behzad Borhani wurde in einem Dialog zwischen den beiden und den anwesenden Vereinsvertreter*innen geführt. Haltung haben, Haltung zeigen, gesellschaftliche Verantwortung tragen und Sinne schärfen, für gewisse Situationen oder Konflikte im Verein, wachsam sein, waren die Schwerpunkte dieses Vortrages. Die Werte des Sportes seien eindeutig: Respekt voreinander haben, ein faires Miteinander, Vielfalt, kein Rassismus, zuhören, statt weghören, hinschauen statt wegschauen. Wenn es um Konflikte geht, den Blick auf Betroffene richten, welche diskriminiert oder gemobbt werden. Solidarität untereinander. Der Opferschutz sollte im Mittelpunkt stehen. Betroffene immer ernst nehmen. Ribler und Borhani konnten die anwesenden Vereinsvertreter*innen mit ihrem Vortrag noch einmal für diese wichtigen Themen sensibilisieren. Abschließend bedankte sich Helmut Meister in seinem Schlusswort, auch im Namen seiner Vorstandskolleginnen und -kollegen, bei allen Anwesenden für die Teilnahme am diesjährigen Sportkreistag. „Lasst uns gemeinsam mit Mut und Zuversicht die kommenden Aufgaben angehen. Die Aufbruchstimmung in unseren hessischen Turn- und Sportvereinen ist deutlich zu spüren. Der Sportkreisvorstand wird Eure Vereinsarbeit weiterhin nach besten Kräften unterstützen.“

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Von links: Andreas Jäger, Amtsleitung für Demokratie, Vielfalt und Sport – Stadt Hanau, Thomas Morlock – Stadtrat Hanau, Sieglinde Weber – stellv. Vorsitzende des Sportkreis-Main-Kinzig e. V., Helmut Meister – Vorsitzender des Sportkreis Main-Kinzig e. V., Jürgen Jung – Vorstandsmitglied des Sportkreis-Main-Kinzig e. V., Michaela Seifert – Jugendwartin des Sportkreis Main-Kinzig e. V., Moritz Wetzel – Jugendwart des Sportkreis Main-Kinzig e. V., Jens Fischer – Vorstandsmitglied des Sportkreis Main-Kinzig e. V., Thorsten Stolz – Landrat des Main-Kinzig- Kreises.

Text: Marion Herpich
Bild: Reiner Faust


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