Affenpocken kursieren weiterhin auch in Hessen

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Seit dem ersten Auftreten eines Affenpockenfalls in Hessen am 24. Mai ist die Zahl belegter Fälle weitergewachsen. Insgesamt sind bislang 56 Fälle erfasst worden (Stand 13. Juli). Die Deutsche Aids-Hilfe teilt mit, dass sich die Virusinfektion derzeit vor allem unter Männern verbreitet, die engen körperlichen Kontakt zu anderen Männern haben. AIDS-Hilfe Hessen und HMSI mahnen deshalb zur Vorsicht: „Übertragungen von Mensch zu Mensch sind zwar selten, Ansteckungen können sich aber vor allem bei sehr engem Körper- bzw. Hautkontakt ereignen“, sagt Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne).



„In Deutschland wurde mittlerweile bei mehr als 1.300 Menschen das Affenpocken-Virus nachgewiesen. Für die Eindämmung der Erkrankung ist es ganz wesentlich, dass sich Menschen mit einem begründeten Verdacht umgehend untersuchen lassen. Eine Diagnose schafft Klarheit und verhindert eine Weiterverbreitung“, sagt die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Sandra Ciesek.

Inzwischen habe der Bund den entsprechenden Impfstoff bereitgestellt, so Klose: „Er wird von den Ländern an die Gesundheitsämter verteilt, die die Impfungen organisieren, aber auch die Möglichkeit haben, Schwerpunktpraxen zu beauftragen und so eine Priorisierung vorzunehmen.“ In Frankfurt beispielsweise wird in drei Schwerpunktpraxen sowie – ausschließlich nach ärztlicher Anmeldung – auch in der Impfstelle des Gesundheitsamts gegen Affenpocken geimpft. Schwerpunktpraxen bieten die Impfungen nur ihnen bekannten Patienten an. „Der Impfstoff steht für die Verimpfung an bestimmte Personengruppen zur Verfügung. Eine Impfung weiterer Bevölkerungsgruppen ist weder notwendig noch empfohlen“, sagt der Minister. Das Robert Koch-Institut (RKI) und die Ständige Impfkommission (STIKO) haben Hinweise zu den Gruppen veröffentlicht, denen eine Impfung empfohlen wird: http://hessenlink.de/AffenpockenRKI

Auch Florian Beger von der Aids-Hilfe Hessen verweist auf die Notwendigkeit des zeitnahen ärztlichen Abklärens bei Auftreten von Symptomen: „Zum Glück verlaufen die Affenpocken in der Regel mild, allerdings kann es im Falle einer Erkrankung zu schmerzhaften Veränderungen der Haut kommen. Deshalb ist es vernünftig, sich und andere zu schützen – und sollten bei einem Partner Symptome auftreten, ohne dass deren Ursache geklärt ist, sollte auf Sex verzichtet werden“, so Beger weiter.

Affenpocken sind eine seltene, von Tieren – vermutlich vor allem Nagetieren – auf Menschen übertragbare Viruserkrankung. Die Inkubationszeit beträgt zwischen sieben und 21 Tagen. Erste Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Zudem kann großflächiger Hautausschlag dazukommen.

Hintergrund: Beratung der Aidshilfe

Die Aidshilfen in Hessen bieten persönliche Unterstützung und Beratung für Menschen an, die Fragen zu Übertragungswegen, Schutz und Umgang mit einer möglichen Erkrankung haben. Diese orientiert sich am Grundwert der Lebensweisen-Akzeptanz: Ratsuchende müssen nicht fürchten, sich für ihre Sexualität rechtfertigen zu müssen. Auf der Webseite der Aidshilfe Deutschland stehen auch weitergehende Informationen rund um die Affenpocken bereit: htts://hessenlink.de/AffenpockenAidshilfe


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