Kirchenkreis Hanau für Pflanzaktion ausgezeichnet

Foto-Quelle: medio.tv/schauderna

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Erstmals hat die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ihren jährlichen Umweltpreis als Waldpreis verliehen. Damit würdigt sie Aktivitäten und Projekte in ihren Gemeinden, Kirchenkreisen und Einrichtungen, die Bezug zum Thema Wald haben und das Bewusstsein dafür fördern. In herausragender Weise ist dies der Evangelischen Kindertagesstätte Willingshausen (Schwalm-Eder-Kreis), dem Kirchenkreis Hanau und der Kirchengemeinde Willingen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) gelungen.



Sie hatten sich in den jeweiligen Kategorien Kinder, Jugendliche und ‚generationenübergreifend‘ durchgesetzt und wurden mit je 1000 Euro belohnt. Insgesamt wurde ein Preisgeld von 4700 Euro ausgeschüttet.

Bischöfin: „Waldbewusstsein“ entwickeln und in konkretes Handeln umsetzen
„Unsere Kirche ist besonders mit dem Wald verbunden“, sagte Bischöfin Dr. Beate Hofmann bei der Preisverleihung am Mittwochabend im Rahmen der Synodaltagung in Hofgeismar. „Wir leben im, am, von und mit dem Wald. Und darum können wir nicht achtlos daran vorbeigehen, dass der Wald leidet“, sagte sie. Ein „Waldbewusstsein“ entwickeln und in konkretes Handeln umsetzen – diese Aufgabe habe sich die EKKW als „Waldkirche“ gestellt. Der Waldpreis zeige, „wie wir in unserem christlichen Glauben Wald und Kirche verbinden und Schritte zu einem nachhaltigen Leben gehen, das auch den Wald gut leben lässt“.

Regierungspräsident würdigte Preisträger und übergab Urkunden
„Wir haben das Wissen über den Wald verloren“, stellte Regierungspräsident Mark Weinmeister in seiner Laudatio fest. Deswegen sei es so wichtig, insbesondere jungen Menschen den Wald und seine schützenswerten Funktionen wieder näherzubringen. Der Wald sei CO2-Speicher, Biotop, Umgebung für schützenswerte Arten, Rohstoff- und Energielieferant sowie Naherholungsgebiet, listete Weinmeister auf. Mit 42 Prozent Waldanteil sei Hessen zusammen mit Rheinland-Pfalz das waldreichste Bundesland, der Wald aber auf einer Fläche so groß wie 120 000 Fußballfelder nachhaltig geschädigt. Vor diesem Hintergrund lobte er die Landeskirche, dass sie das Thema Wald ins Bewusstsein rücke. In Vertretung der hessischen Umweltministerin Priska Hinz, die ihre Teilnahme kurzfristig absagen musste, nahm der Regierungspräsident die Preisverleihung vor.

Aktion: Landeskirche will bis zu 750 000 Bäume pflanzen
Auch nach der Verleihung des Waldpreises bleibt der Wald im Fokus: Die Landeskirche wolle daran mitwirken, dass Bäume zu einer guten Zukunft beitragen, kündigte Bischöfin Hofmann an. In den kommenden acht bis zehn Jahren sollen daher Bäume auf dem Gebiet der EKKW gepflanzt werden: „Nicht 7000 wie Joseph Beuys damals in Kassel, sondern eher 700 000 oder 750 000 Bäume in ganz Kurhessen-Waldeck, für jedes Kirchenmitglied einen“, erläuterte die Bischöfin. Darunter sollten nicht nur Eichen sein, sondern Bäume, die in der Region und dem Klima gemäß sinnvoll wachsen und gedeihen könnten.

Startschuss ist der Tag des Waldes am 21. März 2023; weitere Partnerinnen und Partner seien vonnöten. „Denn wir wollen nicht nur auf Kirchenland pflanzen, sondern wo immer es sinnvolle Möglichkeiten gibt“, sagte die Bischöfin. In Kooperation mit Försterinnen und Förstern von Hessen Forst, Waldbesitzenden, Waldpädagoginnen und -pädagogen und Waldbegeisterten wolle die EKKW dazu einladen, dass Kitagruppen, Konfirmandinnen und Konfirmanden, Jugendgruppen, Familien und Gemeinden Bäume pflanzen und sie im Wachsen begleiten, besuchen, gießen, und schützen.

Weitere Informationen zu den Preisträgern

Kategorie Kinder: Die evangelische Kindertagesstätte Willingshausen unter der Leitung von Claudia Schmidt wurde ausgezeichnet für einen besonderen Waldtag, der zum festen Bestandteil des Curriculums in der KiTa wurde. Begründung der Jury: Aus der Corona-Situation entstanden, um den Kindern ein Angebot außerhalb geschlossener Räume machen zu können, ist der Willingshäuser-Waldtag eine feste Entdeckungsreise geworden, die auch andere Akteure im Dorf und externe Partner erfolgreich mit einbezieht.

Kategorie Jugendliche: Der Kirchenkreis Hanau wurde geehrt für das Projekt „Der neue Wald“, eine erste Pflanzaktion und zahlreiche weitere Initiativen unter der Leitung von Jürgen Dietermann. Begründung der Jury: Ausgehend vom aktiven „Klimafasten“ und „Klimasparbüchern“ mit breiter Unterstützung der Gemeinde, Vereinen und Verbände, einer Bürgerstiftung, sowie Einzelpersonen fand eine Baumpflanzaktion statt. Daraus entwickelte sich eine ganze Reihe von weiteren Aktionen rund um den Wald in Nidderau, die das Thema zu einem Mittelpunkt der Jugendarbeit machen.

Kategorie generationenübergreifend: Die Kirchengemeinde Willingen unter der Leitung von Pfarrer Christian Röhling wurde für das Projekt „Zusammen-Wachsen: Integrativ den Wald entdecken“ ausgezeichnet, das sich aus verschiedenen Blickrichtungen mit dem Wald beschäftigt. Begründung der Jury: Rund um das Thema Baum haben sich Verästelungen in alle Ebenen der Gemeinde ergeben, die Kita-Kinder, Konfirmanden und Seniorengruppen gleichermaßen angesprochen haben. Dadurch ist der Wald horizontal und vertikal in der Gemeinde gewachsen.

Sonderpreise: Zudem wurden zwei mit je 250 Euro dotierte Sonderpreise vergeben. Der Kirchenkreis Werra-Meißner und Dekanin Ulrike Laakmann erhielten diesen in Anerkennung für das große Engagement für den Wald auf Ebene des Kirchenkreises. Die Kirchengemeinde Wildunger Walddörfer und Pfarrer Andreas Schütz wurden geehrt für die Entwicklung eines Action Bounds, ein als App angelegter „erwanderbarer“ Gottesdienst. Die weiteren zwölf Bewerberteams erhielten je 100 Euro als Anerkennung für die spürbare Begeisterung für das Thema Wald.

Hintergrund
Die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) besitzen zusammen rund 2.000 Hektar Wald. Nicht nur deshalb beschäftigt sich die Fachstelle Kirche im ländlichen Raum längst mit dem Thema. Der Zustand des Waldes war 2022 Grund für die EKKW, ein Waldjahr auszurufen, um auf die besorgniserregende Situation im Wald aufmerksam zu machen. Zahlreiche Veranstaltungen und Dialoge mit unterschiedlichen Partnern rund um das Ökosystem haben bereits stattgefunden. Das Thema Wald wird in der EKKW weiter im Fokus bleiben. 


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