Artenvielfalt braucht mehr Unterstützung

Service
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Das Jahresende rückt näher. Dies nimmt die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) zum Anlass, vielen Menschen für ihr Engagement und vielfältige Unterstützung in besonderen Zeiten zu danken.



„Sei es als Mitglied oder Fördermitglied, Pate oder Patin einer besonders schützenswerten Tierart, Spender oder Spenderin oder als tatkräftige Ehrenamtliche bei besonderen Anlässen. Wir freuen uns sehr, Ihnen heute wieder viel Neues und Interessantes über unsere Arbeit berichten zu können.“, sagt Vorsitzende Susanne Hufmann.

Rückblick 2022 -Im vergangenen Jahr konnte die GNA gleich drei große Natur- und Artenschutzprojekte in der Region erfolgreich zum Abschluss bringen. Die Schaffung von Feuchtbiotopen in der Langenselbolder Kinzigaue umfasste die Umwandlung eines verlandeten Grabens auf einer Gesamtlänge von 540 m (bis zu 12 m breit). Dazu wurden Gehölze entfernt und die Ufer sehr flach ausgezogen. Außerdem legten die Naturschützer zwei große Flutmulden für den Hochwasserabfluss an, darin 16 Feuchtbiotope unterschiedlicher Größe mit einer maximalen Tiefe von einem Meter.

Das Projekt Wiederherstellung und Entwicklung von halboffenen Landlebensräumen liegt im Bereich Fußloch der Gemeinde Brachttal und beinhaltete das Freistellen großer Wiesen und einer wertvollen Feuchtwiese, das Anlegen von Lesesteinriegeln als Sommer- und Winterquartiere für Amphibien, Reptilien, Insekten, Spinnentiere u.v.m. Außerdem wurde gemeinsam mit der Kommune die Extensivierung der Wiesennutzung angestoßen.

Das Projekt Schaffung und Entwicklung eines großen Feuchtbiotops in der Niedermittlauer Kinzigaue (Hasselroth) führte zum Umbau eines Grabens (Länge 550 m) in ein Feuchtbiotop (bis 12 m breit), zur Anlage einer Furt (für die Landwirtschaft) und zur Anlage eines Bohlenwehrs für die Wasserregulierung in Trocken- oder Hochwasserzeiten. Eine von der GNA erarbeitete Infotafel an der Kreisstraße 903 informiert seit diesem Herbst über das Projekt. „Wir danken ausdrücklich der Stadt Langenselbold und den Gemeinden Hasselroth und Brachttal sowie dem Regierungspräsidium Darmstadt für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ so Hufmann.

„Durch die Wiederbelebung von Feuchtgebieten erhoffen wir uns weitreichende Effekte auf die stark in Bedrängnis geratene Artenvielfalt an der Kinzig. Unsere Maßnahmen zielen vor allem auf Arten, die nachweislich in Hessen vom Aussterben bedroht sind, darunter der Kiebitz und die Bekassine, sowie stark gefährdete Amphibien wie Laubfrosch und Gelbbauchunke und seltene Libellen.“ ergänzt der stellvertretende Vorsitzende der GNA, Günter Könitzer.

Vorhaben 2023 -„Wir wären nicht die GNA, wenn wir nicht schon weitere Projektoptimierungen in Planung hätten.“ So arbeite die GNA verstärkt an einer Weiterentwicklung des Feuchtgebietes Herrenbruch. Auf einer Länge von 640 m soll ein Graben in ein ökologisch wertvolles Feuchtbiotop verwandelt werden. Es entsteht neuer Lebensraum für gefährdete Amphibien und bedrohte Vögel, der durch einen Ufersaum geschützt wird. Die Mündung des Grabens in den Etzwiesenbach, in dem auch der Biber aktiv ist, soll wieder naturnah werden. Das angrenzende Schilfbiotop wird vergrößert und wieder vernässt. Ein Bohlenwehr sorgt für ein intelligentes Wassermanagement. Ebenfalls geplant ist eine „Kiebitzinsel“ im Grünland, das zurzeit noch intensiv genutzt wird. Eine „Insel“ für am Boden brütende Vögel wie Kiebitz und Bekassine ist überlebenswichtig. Sie schützt nicht nur vor Räubern (Fuchs oder Waschbär), sondern dient als Nahrungshabitat und Brutplatz einer möglichst ungestörten Jungenvogelaufzucht.

Die Biodiversität in den Wiesen an der Kinzig liegt Dr. Helmut Steiner, neuer Mitarbeiter im GNA-Team, sehr am Herzen. So geht die GNA mit dem Projekt zur Rückdrängung der giftigen Herbstzeitlosen auf landwirtschaftlich genutzten Grünlandflächen seit diesem Jahr einen neuen Weg. Basierend auf den bisherigen Erkenntnissen steht ab 2023 die Erprobung neuer Methoden im Fokus. In Frage kommen eine moderate Düngung mit Festmist, eine Vorbeweidung durch Rinder (zur Erzeugung von Viehtritt) und der Einsatz moderner und autonomer Robotertechnik zum Aufspüren und Aufbohren der Herbstzeitlosenknolle.

Natur- und Umweltbildung

Neben Exkursionen in Projektgebiete sowie zahlreichen Wasserforscher- und Waldtagen mit Kindern und Jugendlichen ist es der GNA in 2022 gelungen, den Sektor Erwachsenenbildung weiter auszubauen und berufliche Fortbildungen und Seminare zum Lebensraum Wald, Naturgarten und zur Gewässerkunde durchzuführen. Bei Interesse empfiehlt sich ein Blick auf die Website, auf der immer wieder neue Angebote zu finden sind: www.gna-aue.de. Der Veranstaltungskalender 2023 kann kostenlos angefordert werden unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 06184 – 99 33 797. Das Intermetmagazin NATUR Online, ein wesentlicher Bestandteil in der Natur- und Umweltbildung, konnte am vergangenen Adventswochenende die erste Millionenmarke knacken: www.natur-online.info.

Ökologische Bildungsstätte Rodenbach

Der Aufbau einer Bildungsstätte im Alten Pfarrgehöft von Niederrodenbach sei mit der Ausweitung der Umweltbildungsangebote bereits gut vorangekommen. Ebenso wurde der Natur- und Lehrgarten weiter entwickelt: Nutzgartenparzellen und Hochbeete (Gemüse), Pflanzung von Obstbäumen und Beerenobst, Installation von Lehrtafeln, Vogelnistkästen, Fledermausquartieren u.v.m. Die Schulküche ist fertig und wird von der Naturschutzjugendgruppe „Die Eisvögel“ rege genutzt.

Bald ist es soweit und die GNA feiert ihren 20. „Geburtstag“. Schon seit 2003 setzt sich die gemeinnützige Organisation unermüdlich und mit vielen Projektideen für die Natur, den Artenschutz und die Biologische Vielfalt ein. Zur Unterstützung ihrer wichtigen Arbeit bittet die GNA um Ihre Spenden auf das Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Rodenbach mit der IBAN: DE 75 5066 3699 0001 0708 00. Die GNA ist berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen.

artenvielfaltunterst az


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2