Während in den vergangenen 24 Stunden im Bereich des hohen Vogelsberg lokal begrenzt sehr hohe Niederschlagsmengen gefallen sind (Station Schotten-Hoherodskopf bis 9 Uhr 49,4 mm) sind flächig deutlich geringere Regenmengen in einer Größenordnung von 15-25 mm niedergegangen. Dadurch sind die Pegel nicht so stark angestiegen, wie am Donnerstag noch prognostiziert.
Die Pegel Steinau/Kinzig und Bad Soden/Salz werden aufgrund der in den Morgenstunden gefallenen Niederschläge am Freitagvormitttag zunächst noch einmal ansteigen. Die gegen Mittag erwarteten Scheitelwerte werden aber voraussichtlich deutlich unterhalb der Meldestufe 1 liegen. Auch am Pegel Weilers/Bracht, der aktuell die Meldestufe 1 überschritten hat, wird noch bis in die Mittagsstunden ein Anstieg erwartet; mit dem Erreichen der Meldestufe 2 wird aber vorerst nicht gerechnet. Der Pegel Gelnhausen hat inzwischen die Meldestufe 1 überschritten und wird voraussichtlich noch bis in den späten Abend moderat steigen, wobei der Scheitelwert deutlich unterhalb der Schwelle der Meldestufe 2 erwartet wird. Aufgrund der Wellenlaufzeit erreicht das Hochwasser mit entsprechender zeitlicher Verzögerung den Unterlauf der Kinzig. Dementsprechend wird auch der Pegel Hanau/Kinzig vorerst weiter moderat ansteigen. Das Erreichen der Meldestufe 1 am frühen Samstagmorgen ist möglich.
Weitere Aussichten
Nach trockenem Beginn kommt am Samstag von Westen her erneut Regen auf. Dabei werden in den Staulagen der Mittelgebirge wieder teils kräftige und länger anhaltende Niederschläge erwartet, die nach der Prognose des DWD Regenmengen zwischen 30 und 40 l/m² in 12 Stunden mit sich bringen können, so dass dann wieder mit einem erneuten steilen Anstieg der Pegel und einem Überschreiten der Meldestufen zu rechnen ist. Der Sonntag beginnt zunächst trüb mit Regen, der bis Mittag südostwärts abzieht. Nachfolgend kommt es zu Schauern, die im Bergland zunehmend als Schneeregen oder Schnee fallen können. In der Nacht zum Montag wird ein Absinken der Schneefallgrenze auf 400 – 600 m erwartet. In der kommenden Woche wird mit zurückgehenden Temperaturen eine allmähliche Entspannung der Hochwassersituation erwartet.