Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst: Wösthoff und Flasche neue Vorstandsspitze

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Circa 90 ehrenamtliche Hospizhelfer*innen engagieren sich für die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH) im gesamten Main-Kinzig-Kreis.



Sie begleiten schwerstkranke und sterbende Menschen, schenken Ihnen Zeit und Zuwendung. Ihre Arbeit geschieht oft im Verborgenen. Diese auch nach außen hin sichtbar zu machen, haben sich der neue Vorsitzende der AGH, Meinrad Wösthoff, und seine Stellvertreterin Annette Flasche für ihre gemeinsame Amtszeit fest vorgenommen.

Bei der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst standen im vergangenen November auch Nachwahlen für den ehrenamtlichen Vorstand auf der Tagesordnung. Aus diesem neunköpfigen Gremium wurde dann vor kurzem auch der Vorstand bestimmt. Für Wösthoff eine neue Aufgabe, wie er verrät. Der 64-jährige Hanauer ist noch nicht lange Mitglied in der AGH. Mit Blick auf den sich nähernden Ruhestand in rund einem Jahr habe der Präsident des Amtsgerichtes Gießen aber schon einmal nach einer sinnvollen Beschäftigung für „die Zeit danach“ gesucht, wie er mit einem Schmunzeln verrät. Annette Flasche ist bereits seit 2001 in der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst. Zunächst als passives Mitglied, ist sie seit 2011 im Vorstand aktiv, davon bereits einmal vier Jahre als stellvertretende Vorsitzende. Beide sind in Steinheim zuhause und kennen sich bereits seit ihre Kinder gemeinsam im Kindergarten waren. Ihre Familien verbindet eine langjährige Freundschaft.

Niemanden allein lassen

Als Flasche Wösthoff vorschlug, sich doch ebenfalls in der AGH zu engagieren, musste dieser nicht lange überlegen: „Mit fortschreitendem Alter setzt man sich auch mit dem Thema Sterben auseinander“, stellt er fest. Es bekomme eine größere Rolle. Auch gesellschaftlich, wie der AGH-Vorsitzende findet: „Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen alleine sind – auch im hohen Alter.“ Am Amtsgericht, das auch für Betreuungsverfahren zuständig ist, merke er dies auch immer wieder. Während früher die Familie in der Nähe war und sich um ihre älteren Verwandten kümmerte, wohnen diese heute oft entfernt oder fühlen sich mitunter von der Situation überfordert, wie Flasche ergänzt. Hier möchte der ambulante Hospizdienst gerne unterstützen: Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen besuchen schwerstkranke und sterbende Menschen in ihrem gewohnten Lebensumfeld, schenken ihnen Zeit und Aufmerksamkeit. „Grade in dieser Situation ist es wichtig, sich mit jemandem austauschen zu können“, findet Wösthoff. Denn von unheilbarer Krankheit direkt oder indirekt betroffen zu sein, kann sehr belastend sein. „Manchmal ist es auch einfacher, mit einem Fremden zu weinen, als mit der Familie“, stellt Flasche fest.

Öffentliche Wahrnehmung stärken

Als Vorstand wollen beide die Arbeit der AGH auch nach außen präsentieren. Denn nur, wenn die Menschen die Möglichkeit des ambulanten Hospizdienstes kennen, können sie dieses Angebot auch in Anspruch nehmen. Die Öffentlichkeitsarbeit spielt deshalb für beide eine große Rolle. Aber auch die Entlastung der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der AGH und das Thema der Netzwerkbildung, wie Flasche betont. Was dabei ausdrücklich für beide gilt: „Wir wollen für alle ansprechbar sein“, fasst Wösthoff zusammen. Er hebt dabei besonders die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Männer und Frauen in der AGH hervor, ohne deren Einsatz der Verein seinen Zweck gar nicht erfüllen könnte. Von den Mitgliedern sowohl im Vorstand als auch im Verein habe er sich herzlich empfangen gefühlt. Er freut sich auf eine gute Zusammenarbeit und viele interessante Begegnungen. Da er zunächst beruflich noch eingebunden ist, wird Flasche ihn hier tatkräftig unterstützen. Die gelernte Krankenschwester mit Fortbildung als Pflegedienstleitung und in Gesundheitspädagogik war zuletzt in der Erwachsenenbildung eines Krankenhauses tätig und ist seit Kurzem bereits im Ruhestand. „Wir freuen uns, auf die gemeinsame Amtszeit und viele Aktionen und Veranstaltungen, bei denen wir die Arbeit der AGH in der Öffentlichkeit sichtbar machen dürfen“, fasst Wösthoff zusammen.

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