Jungstörche im Main-Kinzig-Kreis beringt

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Neben dem hessischen Ried und der Wetterau ist der Main-Kinzig-Kreis mittlerweile das Gebiet mit dem größten Storchen-Vorkommen in ganz Hessen. Die Kapazität der vorhandenen Nist-Möglichkeiten hält dem jährlich weiterhin ansteigenden Zuzug schon lange nicht mehr stand, was die vielen Wildbauten auf umliegenden Bäumen und Elektromasten zusätzlich zu den seit vielen Jahren zur Verfügung gestellten und stets genutzten Storchenmasten zeigen.



Um ermitteln zu können inwieweit einzelne Brutstätten über Jahre hinweg durch jeweils gleiche Störche; vielleicht sogar Paare besetzt werden und um in diesem Zusammenhang Kenntnis über unterschiedliche  Lebensbedingungen und ein dazu passendes Zugverhalten zu erhalten, ist eine jährliche Beringung der Jungstörche dort, wo es die örtlichen Gegebenheiten zulassen, notwendige Voraussetzung.

Die nach dem Vornamen der Erfinderin gut mit dem Spektiv erkennbaren fortlaufenden Nummern der „Elsa-Ringe“ werden aktuell durch neue Ringe ersetzt. In ungeraden Jahren werden die linken Beine beringt; in geraden Jahren die rechten Beine; Elsa am Oberschenkel; der neue Ring wird mit der Spezialzange unten am Fuß angebracht. Damit die Ringe nicht vom Bein rutschen, sollte ein Jungtier mindestens 5-6 Wochen alt sein. Aber die Zeit zur Beringung drängt ebenso, denn nach der siebten Woche erreichen manche Jungstörche bereits die Größe ihrer Elterntiere.

Europaweit werden in diesen Tagen die Jungstörche beringt; die in unserer Gegend verwendeten „DEW“-Ringe stehen für das Institut für Vogelforschung – „Vogelwarte Helgoland“ in Wilhelmshaven; wo man alle gemeldeten Daten verwaltet und auswertet. Um die Nesthöhe für eine Beringung mit dem Hubwagen überhaupt erreichen zu können, ist zunächst das Gelände gewissenhaft auf rückständige Feuchtigkeit nach Regenfällen und  Hochwassern zu überprüfen; ansonsten wäre die „Mission Beringung“ infolge der Unfallgefahr nicht zu verantworten.

Der erste Blick ein Nest ist immer wieder ein besonders beeindruckender. Man weiß nicht sicher, ob die vorab aus der Ferne beobachtete Anzahl junger Tiere nach dem ersten Sichtkontakt noch von Bestand ist; ob man auf nicht ausgebrütete Eier trifft… - wegen Futterknappheit zu Tode geschüttelte schwächere Jungtiere werden hingegen in der Regel in den ersten Wochen aus dem Nest geworfen. Durch die Überschwemmung der Kinzigauen und die damit feuchten Wiesen ist zumindest bis zum Eintritt sommerlicher Trockenphasen das Nahrungsangebot an Würmchen und Maden, aber auch Mäusen, wie in diesem Frühjahr, ausreichend, um vor Ort die gesamte Brut am Leben zu erhalten. 

Während der Beringung schützt man die Jungtiere durch den Überwurf einer Decke, während die Storcheneltern den gesamten Prozess durch permanente Umkreisung ihres „Lebensmittelpunktes Nest“ begleiten. Insbesondere die Akinese, der natürliche „Todstell“- Reflex führt dazu, dass keiner der jungen Störche bei der Aktion aus dem Nest zu fallen droht. Vorsicht ist dennoch angesagt. Die Anbringung der Ringe ist eine für die Tiere „schmerzfreie Momentsache“. Wer hätte dabei eine erfahrungsbedingt ruhigere Hand als Werner Peter, den man nicht zu Unrecht überall kennt und dem man ehrenvoll den Spitznamen „Storchenvater“ gegeben hat?

Teammitglieder der Dienstagsgruppe der NVSG Meerholz/Hailer unterstützten ihn auch in diesem Jahr sehr gerne bei seiner interessanten Tätigkeit und lauschten zeitgleich seinen vielen von hoher Fachlichkeit geprägten Begleitkommentaren und Ratschlägen. Auch diese Beringung stand wahrnehmbar unter dem Schutz von ganz oben und so konnte der 1. Vorsitzende Günter Pöllen mit dem Hochhalten eines Jungstorches freudig die erneut verletzungs- und fehlerfreie Umsetzung dieser spannenden Gemeinschaftsaufgabe verkünden.

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