„Die Menschen beim Naturschutz mitnehmen“

Leslie Raab und Hermann Bürgin vom Landschulheim in Hobbach bei Naturaktivitäten.

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Grundsätzlich muss die Bedeutung des Naturschutzes stärker in den Köpfen Aller verankert werden. Das sagte Leslie Raab bei Anritt ihres neuen Amtes als Spessartbund-Vorstandsmitglied für Natur/Umwelt.



Sie war im November auf der Vertreterversammlung des Spessartbundes auf die vakante Position gewählt worden. Nach ihrer Ansicht besteht hier ein dringender und großer Handlungsbedarf. Insofern gelte es, viele Menschen über die Notwendigkeit des Naturschutzes aufzuklären und mitzunehmen. Wenn dies gelänge, würden sich der Handlungsbedarf und die konkreten Handlungen selbst ergeben. Aber auch im Innenverhältnis ihrer Organisation gelte es, „den Naturschutz nicht nur als Thema zu benennen, sondern auch mit Leben zu füllen. Naturschutzangebote für Groß und Klein müssten erarbeitet und in das Vereinsleben integrieret werden“. Vor allem sollten auch Aktivitäten angeboten werden, „die für jede(n) interessierten. Dann ergäbe sich das Engagement von selbst.

Raab sieht die mögliche Schaffung einer Biosphärenregion Spessart positiv. Allerdings bezweifelt sie, dass schon jetzt die Vor- und Nachteile wirklich abgeschätzt werden könnten. Sie geht vielmehr nach der Einrichtung einer Biosphärenregion davon aus, dass „es ein langwieriger Prozess sein wird, um wirkliche Nachhaltigkeit zu entwickeln“. Es gebe keine Garantie hierfür „solange nicht Alle an einem Strang ziehen“. Aufgrund der öffentlichen finanziellen und personellen Unterstützung würden einige Projekte in der Biosphärenregion vereinfacht. Ein Schwerpunkt sollte sein, im touristischen Bereich die gastronomischen Angebote zu verbessern. Raab betonte, dass die Definition des Naturschutzes in § 1 des Bundesnaturschutzgesetztes hilfreich zur Orientierung sein könne: „Ziel des Naturschutzes ist es demnach, Natur und Landschaft auf Grund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlage des Menschen zu erhalten“. Letztendlich ginge es nicht nur um die Natur, sondern um uns Alle“, sagte Raab.

 Zu Beginn der Mitarbeit im Spessartbund-Vorstand möchte Raab „möglichst viele Ansprechpartner(in) in den Ortsgruppen des Spessartbundes erreichen, alle Themenbereiche kennenlernen und so die Basis für ihr Engagement schaffen“. Sie bedauert in diesem Zusammenhang, dass es keine jüngeren Bewerber*innen für ihre Position gegeben habe, aber sie wolle ihrer Verantwortung nun gerecht werden. Sie hofft jedoch in ihrer Amtszeit eine jüngere Nachfolge organisieren zu können. Für Raab ist es besonders wichtig, die Tendenz in der Gesellschaft, „dass in allen Bereichen das menschliche Miteinander verloren geht und echte menschliche Kontakte zurückgefahren werden“ zumindest im Spessartbund aufzuhalten. „Ich lebe und liebe das persönliche Miteinander und versuche es mit meinen Möglichkeiten aufrecht zu erhalten und zu stärken“, erklärte sie. Der Spessartbund „als regionale und sehr vielfältige Organisation erscheint ihr in diesem Zusammenhang als „ein sehr interessantes Tätigkeitsfeld“.

Leslie Raab wurde Jahrgang 1955 in Wiesbaden geboren und wuchs in Köln auf. Seit 1978 wohnt sie in Unterfranken, aktuell in Elsenfeld. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist diplomierte Übersetzerin für Französisch und Spanisch und hat im Vertrieb Customer Service als Managerin weltweit gearbeitet. Nach eigenen Angaben wandert sie viel und gern sowohl in den Bergen als auch am Meer. Sie sei ein Genussmensch und Familienmensch, eine Leseratte, eine Strickliesl, sowie ein Kabarettfan und habe einige Ehrenämter.

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Leslie Raab und Hermann Bürgin vom Landschulheim in Hobbach bei Naturaktivitäten.


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