Keine Unfalltoten im Altlandkreis Alzenau

Unterfranken
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Während im Bundesgebiet die Verkehrsunfallzahlen weiter ansteigen (2019: plus 1,9 Prozent) sind die Unfälle im Altlandkreis Alzenau (einschl. Wiesen) mit minus 8,9 Prozent deutlich zurückgegangen.



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Waren im Jahr 2018 noch 1336 Unfälle von der Polizeiinspektion Alzenau zu bearbeiten, lag deren Zahl im Jahr 2019 bei 1217. Die Zahl markiert den niedrigsten Wert der letzten fünf Jahre.

In der Masse der 1336 registrierten Verkehrsunfälle (697 Fälle) handelte es sich um sogenannte „Kleinunfälle“ mit vergleichsweise nur geringen Sachschäden. 432 dieser Unfälle, denen als Ursache in der Regel nur geringfügige Ordnungswidrigkeiten zu Grunde lagen, konnten mit der Erhebung eines Verwarnungsgeldes abgeschlossen werden. Bei weiteren 265 Schadensereignissen handelte es sich um „Begegnungen“ mit Wild.

Lediglich der kleinere Rest (520 Unfälle) verteilt sich auf die schwerwiegenden Sachschadenunfälle und die Unfälle mit Personenschaden. Der im Rahmen des Unfallgeschehens entstandene Sachschaden wird auf insgesamt rund eine Million Euro geschätzt. Die Gesamtzahl der Verletzten lag mit 195 Personen im Jahr 2019 um 18 niedriger als noch im Vorjahr (213; 2018). Dabei ging die Anzahl der Leichtverletzten von 146 (2018) auf 135 (2019) zurück. Die Anzahl an Beteiligten, die von schweren Unfallfolgen betroffen waren, verzeichnete einen Rückgang von 10,4 Prozent. In Zahlen heißt das: Gab es bei Unfällen im Jahr 2018 67 Schwerverletzte sank deren Anzahl im zurückliegenden Jahr 2019 um 7 Personen auf 60.

2. Das Unfallgeschehen im Besonderen
2.1 Schulwegunfälle
Nach zwei Schulwegunfällen im Jahr 2018 ereigneten sich im Jahr 2019 vier Unfälle im Zusammenhang mit dem Weg zur Schule oder nach Hause.In einem Fall lief ein 10jähriger Schüler ohne auf den Verkehr zu achten hinter einem City-Bus über die Straße. Er wurde von einem Auto erfasst und kam zu Fall. Zum Glück kam er mit einer Beule am Kopf noch glimpflich davon. Schwerer verletzt wurde eine 14jährige Schülerin, die auf dem Heimweg von der Schule auf einer Gefällstrecke die Kontrolle über ihr Fahrrad verlor und gegen eine Schutzplanke prallte. Sie musste mit Prellungen, Schürfwunden, und einer Gehirnerschütterung für zwei Tage ins Krankenhaus. Mit einem Schutzhelm wäre der Krankenhausaufenthalt wohl vermeidbar gewesen! Zwei völlig atypische „Verkehrsunfälle“ ereigneten sich nach Rangeleien im Schulbus. Die beteiligten Schüler wurden dabei nicht nennenswert verletzt.

2.2 Unfallfluchten
Mit 272 im Jahr 2019 registrierten Unfallfluchten blieb die Anzahl der Unfallverursacher die sich unerlaubt von der Unfallstelle entfernten fast gleich (2018: 273); Leider liegt die Anzahl der Verkehrsteilnehmer, die sich Ihrer Verantwortung entziehen, noch immer viel zu hoch. Nahezu jeder dritte flüchtige Unfallfahrer wird nachträglich ermittelt. In der Regel werden hohe Geldstrafen verhängt und die Fahrerlaubnis wird entzogen. Für gravierende Fälle des unerlaubten Entfernens vom Unfallort sieht der § 142 Abs. 1 des Strafgesetzbuches Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren vor.

2.3 Wildunfälle
Ein erfreulicher Rückgang ergibt sich bei den registrierten Wildunfällen (2018; 312 – 2019; 265) zu erkennen. Bei den Zusammenstößen mit Reh, Wildschwein, Dachs, Fuchs und sonst wild lebenden Tieren gab es meist nur Blechschäden. Verletzt wurde zum Glück niemand. Das Gros der Wildunfälle ereignete sich auf Staatsstraßen (178), gefolgt von Kreis- und Gemeindestraßen mit jeweils 40 Unfällen. Nur wenige Fälle ereigneten sich auf der Autobahn oder den Bundesstraßen im Altlandkreis Alzenau (zusammen sieben Fälle).

3. Wesentliche Unfallursachen
Wie schon in den Jahren zuvor steht die überhöhte und an die Straßenführung und - verhältnisse nicht angepasste Geschwindigkeit an der Spitze aller Hauptunfallursachen. Auf weiteren Plätzen folgen Fehler beim Abbiegen, Wenden und Anfahren sowie die Missachtung der Vorfahrt bzw. des Vorrangs. Zur Reduzierung von „Geschwindigkeitsunfällen“ werden auch im laufenden Jahr verstärkt Messstellen betrieben und die Laserpistole kommt wieder vermehrt zum Einsatz. Darüber hinaus beteiligt sich die Polizeiinspektion Alzenau, wie schon in den vergangenen Jahren, am bundesweiten „Blitzmarathon“, der am 22. April 2020 stattfinden wird. 306 Raser wurden im Jahr 2019 nach gravierenden Geschwindigkeitsverstößen zur Anzeige gebracht. 20 dieser beanstandeten Verkehrsteilnehmer mussten zusätzlich zur verhängten Geldbuße im Rahmen eines Fahrverbotes ihren Führerschein für vier bis 12 Wochen abgeben.

4. Berauschende Mittel im Straßenverkehr
Bei 16 Verkehrsunfällen (2018; 17) standen die beteiligten Fahrzeugführer unter Alkoholeinfluss; sieben Personen wurden dabei verletzt. Außerhalb des Unfallgeschehens fielen 54 (2018; 50) alkoholisierte Fahrzeuglenker auf; sie alle konnten aus dem Verkehr gezogen werden bevor „Schlimmeres“ passierte. Die gesetzlichen Grenzwerte zur Teilnahme am Straßenverkehr hatten sie deutlich überschritten – entsprechende Straf- und Bußgeldverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr wurden eingeleitet. Neun weitere Verkehrsteilnehmer wurden angetroffen bevor sie ihre Fahrzeuge starten und wegfahren konnten. Sie mussten ihre Autos stehen lassen und den Weg zu Fuß, mit Bekannten, Verwandten oder dem Taxi fortsetzen. Annähernd gleich geblieben ist die Zahl der Fahrzeugführer die unter dem Einfluss von Drogen unterwegs war. Im Jahr 2018 gab es hierzu 33 Feststellungen, 2019 waren es 32 geahndete Verstöße. Leider zogen zwei der 32 „Drogenfahrten“ Unfälle nach sich – verletzt wurde dabei niemand.

5. Gurt und Handy
Nach wie vor erschreckend liest sich die Bilanz der Gurtverstöße. Die Bereitschaft der Verkehrsteilnehmer den Sicherheitsgurt anzulegen hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum gebessert. Waren im Rahmen von Verkehrskontrollen im Jahr 2018 345 Gurtverstöße festzustellen, lag die Zahl im Jahr 2019 mit 335 ähnlich hoch. Die Aufprallwirkung, gerade auch bei innerörtlichen Unfällen mit relativ geringer Geschwindigkeit, wird stets unterschätzt. Die körperlichen Schäden sind oft verheerend. Der Verzicht auf den Gurt ist pure Unvernunft. Als sehr gefahrenträchtig erweist sich auch immer wieder das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung während der Fahrt. Diesbezügliche Beanstandungen haben erheblich zugenommen. So waren im Jahr 2019 214 Nutzer von Mobiltelefonen während der Fahrt mit Verwarnungsgeldern zu belegen. 2018 lag die Zahl der Verstöße noch bei 148 Fällen.

6. Unfallhäufigkeit in unterschiedlichen Teilnehmergruppen
6.1 Motorradfahrer
2019 waren auf den Straßen des Altlandkreises Alzenau fünf Motorradunfälle mehr zu verzeichnen als im Jahr 2018. Dennoch bewegen sich die Zahlen mit 31 im Jahr 2019 gegenüber 26 im Jahr 2018 auf sehr niedrigem Niveau. Die Anzahl der dabei verletzten Personen stieg von 29 auf 34 an. Die Zahl der Schwerverletzten lag mit 12 ähnlich hoch wie im Vorjahr (2018: 13). In der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle wurden die Unfälle von den Zweiradpiloten selbst verursacht.

6.2 Senioren
Auch wenn sich im Jahr 2019 zwei Unfälle weniger unter Beteiligung von Senioren ereigneten, verharren die Zahlen in dieser Risikogruppe bereits im dritten Jahr in Folge auf relativ hohem Niveau. Bei den 123 registrierten Verkehrsunfällen (Vorjahr 125) wurden insgesamt 50 Personen verletzt. So gab es neben 36 Leichtverletzten 14 Schwerverletzte zu beklagen.

6.3 Fahrradfahrer
Bei der Verkehrsteilnehmergruppe „Fahrradfahrer“ konnte entgegen dem Trend im Regierungsbezirk Unterfranken, mit einem leichten Anstieg der Zahlen um 1 Prozent, im Altlandkreis Alzenau (einschl. Wiesen) ein deutlicher Rückgang der Unfälle um 33 Prozent verzeichnet werden 2018: 64; 2019: 44 Fälle). 41 Personen wurden dabei verletzt. Was die Verletzungen angeht, kamen 26 Radfahrer bei ihren Zusammenstößen und Stürzen noch relativ glimpflich davon. 15 Fahrradfahrer wurden schwerer verletzt und mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden.

6.4 E-Bike- und Pedelecfahrer
Trotz hoher Verkaufszahlen und der im Straßenverkehr sichtbar zunehmenden Anzahl von E-Bike und Pedelec hielt sich das Unfallgeschehen mit den „elektronisch betriebenen Fahrrädern“ in Grenzen. So mussten im Gegensatz zum Jahr 2018, in dem sich kein derartiger Unfall ereignete, im Jahr 2019 neun Verkehrsunfälle mit insgesamt elf Verletzten aufgenommen werden. Fünf Personen wurden schwer und sechs leicht verletzt.


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