Intendant Frank-Lorenz Engel und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) haben das Programm für die 38. Spielzeit bekannt gegeben, die wieder zum Regeltermin ab 13. Mai bis 31. Juli im Amphitheater von Schloss Philippsruhe mit vier Inszenierungen über die Bühne geht: "Die Rückkehr zum erprobten Konzept setzt auch ein Zeichen, dass wir dem kommenden Sommer optimistisch entgegensehen. Auch wenn die Pandemie noch nicht beendet ist, tasten wir uns unter Beibehaltung aller Vorsicht zu der Möglichkeit vor, die nächste Saison wieder unter voller Auslastung der Spielstätte spielen zu können", erklärte Kaminsky. Seit 1985 werden die weltberühmten Erzählungen der in Hanau geborenen Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit den Festspielen lebendig gehalten. Erst das
Corona-Virus sorgte 2020 für den ersten Ausfall in der Festspielgeschichte. In diesem Jahr kehrten die Festspiele trotz Pandemie und allen damit verbundenen Widrigkeiten zurück auf die Bühne. "Wir sind glücklich, dass wir nach der einjährigen Pause diese Saison unser Publikum wieder unterhalten dürfen und dabei eine anhaltend hohe, ja sogar wachsende künstlerische Qualität bieten konnten", freut sich Frank-Lorenz Engel. "Alle Grimm-Stoffe sind auch in dieser Saison Auftragsarbeiten. Neben den Autoren und Komponisten, die eigens für die Stücke engagiert werden, umfasst das auch die eigene Produktion von Bühne, Maske und Kostümen. Damit garantieren wir Exklusivität für die Zuschauer, die das Märchen in dieser Form, mit diesem Text und dieser Musik wirklich nur in Hanau sehen."
Das Halten dieser hohen Standards sei in der deutschen Kulturlandschaft keine Selbstverständlichkeit, gerade in Anbetracht der schwierigen Umstände, zu denen neben wechselnden Verordnungslagen auch massive Kapazitätseinschränkungen gehörten, die zwangsläufig mit einem geringeren Besucheraufkommen einhergehen. Dass dieses Konzept bei Publikum und in der Fachwelt ankomme, darüber gibt es keinen Zweifel: Die Brüder Grimm Festspiele sind mehrfach prämiert worden – unter anderem mit dem "Deutschen Musical Theater Preis". Insofern ist für Oberbürgermeister Claus Kaminsky auch für die kommende Saison klar: "Am letzten Etat der Festspiele wird es keine Kürzungen geben. Der städtische Zuschuss für die Festspiele bleibt konstant." Die Stadt ist jedoch erhöhten finanziellen Belastungen durch die Pandemie ausgesetzt, so dass einAnstieg des Zuschusses nicht möglich ist. Dies bedeutet für die Festspiele, dass Kostensteigerungen abgefangen werden müssen.
Nach dem Ende der Saison werden bis zum Start des Vorverkaufs daher Einsparpotenziale ermittelt und umgesetzt, etwa durch eine neue Spielplangestaltung mit geringerer Anzahl an notwendigen Umbauten oder die Besetzung von Schauspielerinnen und Schauspielern in mehreren Stücken. Auch Ticketpreise müssen auf den Prüfstand gestellt und mit Augenmaß angepasst werden. Davon sind Schulvorstellungen ausdrücklich ausgenommen. In jedem Falle bleiben die Brüder Grimm Festspiele zukünftig im Vergleich zu anderen Festspielorten in Deutschland günstig. Zudem erhalte man mit dem Festspiel-Ticket auch 2022 kostenfreien Eintritt ins "GrimmsMärchenReich" und könne – im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds – wieder kostenfrei mit dem öffentlichen Nahverkehr anreisen. Die 38. Spielzeit wird ganz traditionell mit einem Musical eröffnet – diesmal ist "DROSSELBART!" nach dem Märchen von König Drosselbart auf der Bühne des Amphitheaters zu sehen. Prof. Peter Lund (Libretto und Liedtexte) und Wolfgang Böhmer (Komposition) wurden mit der Umsetzung des Märchenstoffes betraut. Peter Lund ist mehrfacher Gewinner des Deutschen Musicaltheaterpreises, sowohl in der Kategorie bestes Musical als auch in den Kategorien bestes Buch, beste Liedtexte und beste Regie. Wolfgang Böhmer ist Preisträger für die beste Komposition.
In der Saison 2022 steht neben dem Musical auch "Brüderchen und Schwesterchen" als Familienstück mit Musik auf dem Spielplan. Das Stück entwickelt Lukas Nimschek (Komposition), bekannt als Sänger der Band "Deine Freunde" und Juror bei der Casting-Show "The Voice Kids", zusammen mit Franziska Kuropka (Liedtexte und Buch). Beide gemeinsam haben schon mehrfach erfolgreiche Uraufführungen in Braunschweig und Hamburg auf die Bühne gebracht. Zusätzlich zeigen die Festspiele das Schauspiel "Aladin und die Wunderlampe". Das Buch hierfür schreibt Frank-Lorenz Engel: "Nachdem wir in diesem Jahr die Dramatisierung einer Grimm’schen Sage auf dem Spielplan hatten, ist es spannend, den berühmten Stoff aus der orientalischen Märchensammlung 1001 Nacht zu beleuchten. Das Motiv des dienstbaren Geistes findet sich übrigens ebenfalls bei den Brüdern Grimm im Märchen ‚Das blaue Licht‘." Ergänzt wird der fabelhafte Reigen mit "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare in der Übersetzung des Grimm’schen Zeitgenossen August Wilhelm von Schlegel. Regie führt der stellvertretende künstlerische Leiter der Festspiele, Jan Radermacher.
Hintergrund: Mit den Brüder Grimm Festspielen ehrt die Stadt Hanau seit 1985 die deutschen Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm, die in Hanau geboren wurden. Bei den Grimm-Inszenierungen handelt es sich um Uraufführungen, die in den vergangenen Jahren mehrfach mit dem "Deutschen Musical Theater Preis" ausgezeichnet worden sind. 2021 finden die 37. Festspiele mit den Stücken "Das tapfere Schneiderlein" (Musical/Premiere am 1. Juli), "Schneeweißchen und Rosenrot" (Familienstück mit Musik/Premiere am 6. Juli), "Der Rattenfänger von Hameln" (Schauspiel/Premiere am 8. Juli) sowie "Der zerbrochene Krug" (Reihe Grimm Zeitgenossen/Premiere am 2. Juli) vom 1. Juli bis 29. August statt. Spielstätte ist das überdachte Amphitheater im Park von Schloss Philippsruhe. Weitere Informationen über die Brüder Grimm Festspiele gibt es im Internet unter www.festspiele.hanau.de. Tickets für die Spielzeit 2021 gibt es im Hanau Laden am Freiheitsplatz, an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter www.frankfurt-ticket.de oder auch unter der Telefonnummer 069 / 13 40 400. Die Festspiel-Tickets berechtigen auch zum einmaligen kostenfreien Eintritt ins GrimmsMärchenReich, dem Mitmachmuseum im Schloss Philippsruhe, sowie zur An-und Abreise mit dem öffentlichen Nahverkehr innerhalb des RMV-Gebiets.
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