Lehrer vor Ort bei Umicore

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Im Rahmen der Fortbildungsreihe des Arbeitskreises SchuleWirtschaft Hanau informierten sich 13 Kollegen und Kolleginnen aus verschiedenen Schulen des Main-Kinzig-Kreises über die Anforderungen und Möglichkeiten des beruflichen Ausbildungsalltags in einem zukunftsorientierten Unternehmen.



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Dazu hatte Joachim Bauer, Arbeitskreisleiter Schule Wirtschaft Hanau von der Käthe-Kollwitz-Schule aus Langenselbold einen Besuch von Umicore und Evonik im Industriepark Wolfgang organisiert.

Zunächst stand die Vorstellung des von der EU und dem Land Hessen geförderten Projektes „H2anau – Wasserstoff bewegt“ durch den Dr. Ralf Zuber von Umicore auf dem Programm. Sieben Renault Kangoo-Lieferwagen mit Brennstofftechnologie wurden bei den Projektpartnern Evonik, Umicore, Heraeus, Stadtwerke Hanau, IHK HU-GN-SLÜ und Fraunhofer IWKS im Alltagsbetrieb eingesetzt. Diese Fahrzeuge sind mit einer 22KWh-Batterie ausgestattet und besitzen zusätzlich eine Brennstoffzelle, die die Batterie während der Fahrt aufladen kann. Ohne Brennstoffzelle würde die Batterie etwa für 100 km reichen, durch die Brennstoffzelle kann die Reichweite auf rund 300 Kilometer verlängert werden.

Vorläufige Ergebnisse des noch nicht abgeschlossenen Projektes sind jedoch schon erkennbar. So muss bei diesen Fahrzeugen die Fahrweise etwas angepasst werden. Fährt man z.B. auf der Autobahn recht schnell, so entleert sich die Batterie schneller als die Brennstoffzelle sie wieder aufladen kann. Dafür gab es keine Probleme bei der Betankung mit Wasserstoff, die nur wenige Minuten dauert. Im Gegensatz zum Laden der Batterie mit Strom, welches selbst mit Schnellladesystemen, die allerdings nicht überall verfügbar sind, mindestens eine halbe Stunde dauert. Hier liegt auch der große Vorteil des Wasserstoffs gegenüber den batteriebetriebenen Fahrzeugen.

Auf die Frage aus der Lehrerschaft, wie denn der Wasserstoff hergestellt wird, gibt es zur Zeit eine verblüffend einfache Antwort von Dr. Zuber: Gegenwärtig produzieren wir in Deutschland sehr viel Strom aus regenerativen Quellen, der zu bestimmten Zeiten nicht gebraucht wird und dann viel effizienter, auch ökonomisch, zur Herstellung von H2 genutzt werden könnte.

Silke Wodarczak, die die Veranstaltung seitens Evonik begleitete, ging auf das Thema der Veränderungen innerhalb der Berufsausbildung ein: „Gegenwärtig sind keine neuen Berufsausbildungen aufgrund dieser neuen Technologie geplant. Allerdings werden einhergehend mit der Digitalisierung der Industrie natürlich auch bei uns die Lerninhalte für viele Ausbildungsberufe entsprechend angepasst.“ Wichtig ist, und da waren sich auch die Lehrkräfte mit Wodarczak einig, dass die Jugendlichen Interesse zeigen, neugierig und aufgeschlossen für die zukünftigen Technologien bleiben.

Foto: Brennstoffzellenfahrzeug in Augenschein genommen. Dr. Ralf Zuber Vierter von rechts.


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