VORSPRUNG ### Nachrichten aus der Region Main-Kinzig ### 
Der technische Geschäftsführer von ScienceSoft Boris Shiklo ist fest davon überzeugt, wenn es richtig verwaltet wird, kann es zu keinem Scheitern führen.
Warum wird es immer wieder darüber gesprochen und geschrieben, dass mehrere Outsourcing-Projekte doch scheitern und als Ergebnis zu Enttäuschungen führen? Aus welchen Gründen werden versprochene Kostenersparnisse nicht erzielt? Wenn es um das Outsourcing der agilen Entwicklung geht, wird in diesem Fall oft das Abrechnungsmodel „Aufwandpreis“ angeboten, bei dem nur geleistete Arbeit bezahlt wird und überhaupt nicht klar ist, wo die Grenze für den Gesamtpreis liegt. Können die Kosten durch die Auslagerung an einen externen Dienstleister in Wirklichkeit eingespart werden?
Ja. Um den Aufwand für die Softwareentwicklung möglichst genau zu schätzen, müssen nicht nur entscheidende Kostenfaktoren (Projektkomplexität, Funktionsumfang, Anzahl von erforderlichen Integrationen, Einsatz von bestimmten Entwicklungsmethoden usw.), sondern auch versteckte Kosten berücksichtigt werden.
Man unterscheidet zwei Outsourcing-Modelle auf dem Markt, je nachdem, ob der Auftraggeber einzelne Teilschritte oder die komplette Entwicklung auslagern möchte. {jathumbnail off}
Das erste Geschäftsmodell scheint auf den ersten Blick attraktiv zu sein, weil es eine Möglichkeit bietet, den Mangel an Fachkräften zu günstigeren Preisen zu beheben. Aber dieses Modell birgt eine Menge von „Optionen“, versteckte Kosten zu verursachen. Zu möglichen Ursachen gehören die folgenden:
Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Zu den größten zählen ungenügende Erfahrung bei der Umsetzung von ähnlichen Projekten, Kommunikationslücken und ineffizientes Projektmanagement.
Lösung: Um einen Anbieter mit relevanter Efahrung in Outsourcing-Projekten zu finden, lohnt es sich, für die Auswahl mehr Zeit in Anspruch zu nehmen. Und um das Projekt effizienter zu verwalten, kann ein Projektmanager von der Seite des Outsourcing-Anbieters in ein ausgelagertes Team integriert werden. Dieser Manager kann besser den Fortschritt des Teams bei der Umsetzung Ihrer Aufgaben verfolgen und überwachen und damit das Management des gesamten Projektes zu vereinfachen. Und noch ein Tipp: die Kommunikation soll auf keinen Fall vernachlässigt werden. Das erfordert enorme Aufwände, aber effektive und zielorientierte Kommunikation kann zum Erfolg eines Projektes wesentlich beitragen.
Die Möglichkeit, Änderungen vorzunehmen, gilt in agilen Projekten als selbstverständlich. Aber wenn die Anzahl von Änderungen ständig wächst, ist es ganz einfach, den gesamten Überblick zu verlieren. Letztendlich bedeutet das, dass ein gemeinsames Verständnis zwischen einem Auftraggeber und einem ausgelagerten Team fehlt. Jede Änderung kann zu erhöhten Kosten führen.
Lösung: Ein Outsourcing-Dienstleister, der auch Business Analysten und UI/UX-Designer on Bord hat und damit ein komplettes Paket von Dienstleistungen anbietet, kann auch dabei helfen, Anforderungen an die ausgelagerten Aufgaben präziser zu formulieren und die Funktionen besser zu priorisieren.
Das Problem besteht oft darin, dass ein ausgelagertes Team nur in die Entwicklungsphase einbezogen wird, was oft proaktive Testaktivitäten ausschließt oder zum unzureichenden Testing führt. Das wirkt sich negativ auf die Qualität der Software aus. Sowohl die Fehlerbehebung in späteren Phasen als auch die schlechte Softwarequalität verursachen erhöhte Kosten, die auch das gesamte Projekt verzögern können.
Lösung: Wir empfehlen, Sicherheitsaspekte in jeder Phase der Softwareentwicklung zu berücksichtigen und erforderliche Standards einzuhalten. Deshalb ist es auch sinnvoll, einen Dienstleister auszuwählen, der im Rahmen des Outsourcing-Projektes auch in der Software-Qualitätssicherung unterstützen kann.
Um versteckte Kosten auf der Prozessebene zu vermeiden, lohnt es sich von Anfang an, Kompetenzen bei alternativen Dienstleistern zu testen und diese miteinander zu vergleichen. Man kann beispielweise nach einem „Proof of Concept“ fragen, um zu überprüfen, wie der Anbieter alle relevanten Prozesse organisiert. Eine erstellte Liste von Kriterien unterschiedlicher Art, die sich in den Vergleichsprozess einbeziehen lässt, hilft den Bewertungsprozess zu strukturieren und einen wirklich zuverlässigen Partner auszuwählen. Falls ein Unternehmen schon einen Partner hat, aber mit der Qualität von erbrachten Leistungen unzufrieden ist, wäre es sinnvoller, eine schmerzhafte, aber notwendige Entscheidung zu treffen und zu einem anderen Outsourcing-Anbieter zu wechseln.
Obwohl die wirtschaftliche Effizienz von Outsourcing viel kritisiert wird, hält der Trend zum Outsourcing weiter an. Und die Kostensenkung gilt als der wichtigste Faktor bei Outsourcing-Entscheidungen. Aber der Erfolg jedes Projektes hängt von beiden Parteien ab: sowohl von einem Auftraggeber als auch von einem Auftragnehmer. Um die Zusammenarbeit effizienter zu gestalten, ist ein strukturierter Ansatz für das Projektmanagement ein Muss. Wenn alles richtig geplant und verwaltet wir, erhöht das die Chancen für jedes Unternehmen, das Potenzial von Outsourcing auszuschöpfen.
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