Veritas in Gelnhausen: Neuer Investor streicht 700 Arbeitsplätze

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Die Veritas AG in Gelnhausen wird von einem amerikanischen Investor übernommen. Bis Ende 2022 sollen die Hälfte der aktuellen circa 1.400 Arbeitsplätze wegfallen. Der Auto-Zulieferer reagiert laut eigenen Angaben damit auf die schwierigen Marktbedingungen.



"Die Veritas AG mit Sitz in Gelnhausen bekommt mit dem amerikanischen Industrieinvestor AIAC (American Industrial Acquisition Corporation) einen neuen Mehrheits-Aktionär. Damit ist ein entscheidender Meilenstein im laufenden Restrukturierungsprozess erreicht. Im herausfordernden Marktumfeld der Automobilindustrie kämpft die Poppe-Veritas-Gruppe als Zulieferer seit Ende 2018 mit zunehmend schwierigeren Bedingungen. Die Unternehmen der Gruppe sind mittlerweile mit einem Marktrückgang von mehr als 10 Prozent konfrontiert. Im April 2019 starteten ein stringentes Restrukturierungsprogramm sowie die Suche nach einem Investor, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Die Belegschaft hat dazu ihren Beitrag geleistet", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Und weiter: "Der Einstieg der AIAC ist Voraussetzung, um die Restrukturierung strategisch und finanziell erfolgreich durchzuführen. Die bestehenden Anteilseigner geben dafür die überwiegende Mehrheit ihrer Anteile ab. Der Abschluss der Transaktion ist an verschiedene Bedingungen geknüpft. Der Vergleich mit dem globalen Wettbewerbsumfeld zeigt, dass ein signifikanter Teil der Arbeitsplätze in Deutschland nur dann gesichert werden kann, wenn Herstellungsanteile in Länder mit geringeren Produktionskosten verlagert werden. Obwohl seit Mitte vergangenen Jahres bereits 15 Prozent der Arbeitsplätze an den deutschen Standorten abgebaut wurden, sind im Zuge der Verlagerung weitere Reduzierungen im Personal unausweichlich. Bis Ende des Jahres 2022 werden am Hauptstandort in Gelnhausen 700 Arbeitsplätze wegfallen. Gleichwohl bleibt Gelnhausen weiterhin ein entscheidender Standort für die Poppe-Veritas-Gruppe, an dem langfristig mehr als 700 hochwertige und stabile Arbeitsplätze erhalten bleiben. Am Standort in Benshausen (Thüringen) ist der Abbau von 120 Arbeitsplätzen geplant. Am Standort in Neustadt (Sachsen) fallen 40 Stellen und bei Poppe in Gießen 20 Stellen weg. Als weitere Sofortmaßnahme werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch aufgefordert, auf ihre Jahresleistungsprämien für die Jahre 2019 bis 2022 zu verzichten. Die Belegschaften der betroffenen Standorte werden seit heute in mehreren Belegschaftsversammlungen über die geplanten Maßnahmen zur Sanierung des Unternehmens informiert."

„Diese Einschnitte sind massiv und schmerzhaft, aber ohne Alternative, denn nur so können wir die Zukunftsfähigkeit der deutschen Standorte sichern“, betont Vorstandssprecher Dr. Matthias Häberle. Deutschland werde auch in Zukunft der entscheidende Standort für die Poppe Veritas Gruppe bleiben. „Wir sind davon überzeugt, dass mit der gemeinsamen Kraftanstrengung aller Beteiligten langfristig stabile und zukunftsfähige Arbeitsplätze in einem nachhaltig gesunden Unternehmen für mehr als 1300 Menschen in Deutschland gesichert werden“, so Dr. Häberle.

American Industrial Acquisition Corporation
AIAC ist eine amerikanische Beteiligungsgesellschaft in Privatbesitz, die sich auf industrielle Sanierungsfälle fokussiert hat. AIAC investiert in unterschiedliche Branchen und Technologieunternehmen und verfolgt laut eigenen Angaben eine langfristige Strategie zur nachhaltigen Sanierung seiner Beteiligungen. Die Gruppe zählt weltweit mehr als 8.000 Beschäftigte in 24 Ländern in Nord-Amerika, Europa und Asien.

Über die Veritas AG
Die weltweit agierende Veritas AG ist zusammen mit ihren verbundenen Unternehmen Entwicklungspartner der Automobilindustrie mit ausgewiesener Werkstoffkompetenz für Elastomere, Kunststoff und Metall sowie tiefgreifender Systemkompetenz für das Fluid-, Thermo-und Dichtungsmanagement von Fahrzeugen. Im Zulieferersegment ist die Gruppe führend bei anwendungsspezifischen Materialien sowie dem Einsatz neuer Werkstoffe. Aktuell beschäftigt die Gruppe weltweit rund 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 12 Standorten in Europa, China und im NAFTA-Raum, rund 2.100 davon in Deutschland.


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