Schlaganfall-Lotsen betreuten 100 Patienten

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Ein anhaltendes Taubheitsgefühl in der Hand und Kribbeln in der rechten Gesichtshälfte haben Annemarie Mader aufhorchen lassen und sie hat sich zunächst einen Termin beim Kardiologen gemacht, der sie aber gleich an einen neurologischen Experten weiterverwiesen hat.



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Dann ging es ganz schnell und die 70-Jährige wurde ins Hanauer Klinikum eingewiesen, ein CT bestätigte den Verdacht: Schlaganfall mit Hirnblutung, an der gleichen Stelle wie schon im August des letzten Jahres. Nach der stationären Aufnahme und Behandlung hat ihr Dr. med. Mario Abruscato, leitender Oberarzt der Klinik für Neurologie, dann von HANNS – Hanauer ambulante Nachsorge nach Schlaganfall – erzählt und ihr empfohlen, an dem Projekt teilzunehmen. Die beiden Schlaganfall-Lotsinnen, Florentina Porcellacchia und Catrin Maria Uchtmann, haben der Kahlerin dann nochmal genau erklärt, was das Nachsorge-Programm genau beinhaltet und die Vorteile erläutert, „denn die Patienten sollen möglichst nicht mit einem weiteren Schlaganfall zu uns kommen“, so Uchtmann. Für das Team der Neurologie war Annemarie Mader eine besondere Patientin, mit ihrer Zusage wurde sie nämlich zur 100sten Projektteilnehmerin von HANNS.

„Dass wir nach gut einem Jahr schon 100 Patienten mit unserem Nachsorge-Programm unterstützen konnten, freut uns als Team natürlich sehr. Es zeigt aber auch, dass der Bedarf für derartige Angebote groß ist“, sagt Dr. med. Sven Thonke, Chefarzt der Klinik für Neurologie. Als erste Klinik in Hessen ging das Projekt mit der Unterstützung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Ende 2018 am Klinikum Hanau an den Start und betreut Patienten für ein Jahr nach dem Schlaganfall weiter. Zum einen soll so für das Thema sensibilisiert werden, zum anderen fangen die Schlaganfall-Lotsen Betroffene und Angehörige da auf, wo normalerweise die klinische Versorgung endet. Denn nach einem Klinikaufenthalt geht es weiter – vor allem mit Folgeschäden wird das komplette Leben auf den Kopf gestellt und dort setzt das Projekt an. Es unterstützt bei den ersten Schritten in dieses neue Leben und hilft Betroffenen, ihr Leben so zu verändern, dass das Risiko für einen weiteren Schlaganfall aber auch für andere Gefäßkrankheiten wie Herzinfarkte wirksam vermindert wird.

Auch als Hirnschlag bezeichnet, ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in der Bundesrepublik und betrifft jährlich rund 270.000 Menschen: Viele Betroffene leiden ein Leben lang unter den Folgen, etwa ein Viertel der Patienten verstirbt innerhalb des ersten Jahres, bis zu 20% erleiden mindestens einen weiteren Schlaganfall. Ein Hirnschlag ist die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Fast zwei Drittel der Überlebenden sind dauerhaft auf Unterstützung, Therapie, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. Die Lotsen können dazu beitragen, die Versorgungsqualität nach einem Schlaganfall zu optimieren und erneute Schlaganfälle zu vermindern, indem sie mit den Patienten über ein ganzes Jahr gezielt deren Risikofaktoren kontrollieren und beeinflussen.

Foto: Als 100ste Teilnehmerin am Schlaganfall-Lotsen-Projekt HANNS bekommt Annemarie Mader (zweite v.l.) stellvertretend einen Blumenstrauß überreicht. Pflegekraft Noemi Sacco, Schlaganfall-Lotsin Catrin Maria Uchtmann und Dr. med. Sven Thonke, Chefarzt der Neurologie, (v.l.n.r.) wünschen der Kahlerin alles Gute für den weiteren gemeinsamen Weg. Quelle: Klinikum Hanau


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