Mittelstand: Graf fordert Nachbesserungen

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Michael Graf vom Kreisverband BVMW Main-Kinzig (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) begrüßt die jüngsten Beschlüsse der Regierung, sieht aber noch Nachbesserungsbedarf.



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Vor allem befürchtet Graf, dass die Hilfen nicht schnell genug bei den Unternehmen landen könnten. „Die Pakete der Bundesregierung sind ein erster wichtiger Schritt, sie sind aber nicht ausreichend“, sagt Michael Graf, Leiter des Kreisverbands BVMW Main-Kinzig (Bundesverband mittelständische Wirtschaft). „Da muss noch mehr kommen.“ Graf: „Unsere Wirtschaft und speziell unsere mittelständischen Unternehmen werden mit enormen und teils existenzbedrohenden Einbußen rechnen müssen. Betriebe haben Angst vor der Insolvenz, die Produktion stockt, Arbeitnehmer bangen um ihren Arbeitsplatz, ganze Branchen kämpfen um ihre Existenz.“

Die Faktenlage sei klar: „Die Ausbreitung des Corona-Virus ist nicht mehr zu stoppen.“ Jetzt gehe es einzig und allein darum, den Prozess zu verlangsamen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. „Nur so kann die Pandemie möglichst effektiv bekämpft werden.“ Deshalb seien unkomplizierte Kreditvergaben und Zuschüsse ein richtiges Zeichen. Aber: „Für viele Unternehmen bedeutet ein Kredit nur das Verschieben des Problems. In einem Restaurant werden morgen nicht zwei Schnitzel bestellt, nur weil heute keines gegessen wurde. Es kommt nach der Krise nicht zu mehr Umsatz, nur weil er jetzt ausbleibt.“ Graf stellt sich die Frage: „Wie sollen die Unternehmen dann ihren Kredit zurückzahlen?“

Deshalb seien die Förderungen, die der Bund am Montag beschlossen hat, unerlässlich und das viel wichtigere Instrument. „Nur durch solche Zuschüsse können viele kleine und mittelständische Betriebe gerettet werden.“ Konkret vermisst Graf dabei aber klare Umsetzungsrichtlinien, wie diese Zuschüsse und Kredite zu beantragen seien. Dazu will sich die Bundesregierung erst am Mittwoch äußern. Graf fordert: „Das muss schneller gehen. Bei vielen Betrieben geht es um Tage.“ In Gesprächen mit Unternehmern habe sich gezeigt: „Die Engstelle bei der Beantragung sind die Banken. Verständlich, müssen sie doch etliche Richtlinien und Vorschriften einhalten. Da muss am Mittwoch ein klares Zeichen kommen.“

Ein großes Problem sieht der Leiter des Kreisverbands BVMW Main-Kinzig im vorhandenen Personal von Bund und Ländern: „Selbst wenn die Bewilligung schnell geht, sagen wir ein Antrag in zwei Stunden bearbeitet ist, kann eine Person maximal vier bis fünf Anträge pro Tag bearbeiten.“ Bei zwischen 13.000 und 15.000 aktiven Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis sei absehbar, dass das kaum zu schaffen sei. „Selbst wenn nur 5.000 Unternehmen einen Antrag einreichen, dauert es nicht Tage, sondern Monate.“ Da könne es für etliche Betriebe aber zu spät sein. Michael Graf sagt abschließend: „In jeder Krise steckt auch eine Chance. Wir müssen aber die Zuversicht haben, sie auch bewältigen zu können. Dann ist viel möglich.“


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