Ist das Home Office die nächste industrielle Revolution?

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Wie aus einem Zwang eine Möglichkeit werden konnte. Das Home Office ist keinesfalls mehr eine Auflage, sondern vielmehr eine wirtschaftliche Revolution, bei der wie früher der Ort des Geschehens ein anderer wird.



 

Das Arbeiten von Zuhause boomt. Aufgrund der aktuellen Lage haben viele Unternehmen entschieden, ihre Mitarbeiter nach Hause zu schicken. Doch während manche Chefs bereits das Schlimmste befürchteten, hat das Home Office der Produktivität keinen Dämpfer verpasst. Trotz der zahlreichen Möglichkeiten zur Ablenkung, wie beispielsweise durch Streaming-Anbieter wie Netflix, Online-Casinos wie Alfcasino und Online-Shopping wie bei H&M, sind die Deutschen mehrheitlich fleißig bei der Arbeit – egal ob von Zuhause oder im Büro.

Dank dieses geglückten, aber ursprünglich ungewollten, Experiments haben viele Unternehmen erkannt, dass es nicht immer das Büro für das produktive Arbeiten sein muss. Vielmehr ermöglichen moderne Technologien das Arbeiten von unterwegs, aus dem ICE, dem Café oder eben von Zuhause.  

Erfolgreiche Start-Ups als Vorreiter

Bereits seit einigen Jahren gibt es ganze Unternehmen, die auf das Remote Working, also auf das ortsunabhängige Arbeiten setzen. Zu diesen Unternehmen gehören beispielsweise Branchenriesen wie 1Password, die einen potenten Passwort-Manager anbieten, oder auch Docker, die eine Software-Umgebung zum Portieren von Software entwickelt haben. Diese Unternehmen und vor allem ihre Nutzer- und Umsatzzahlen zeigen, dass der Ort mittlerweile viel weniger Einfluss auf die Produktivität der Mitarbeiter ausübt.

Home Office ermöglicht Einsparungen

Das schlagende Argument für eine Fortsetzung des Home Office für die meisten Unternehmen ist jedoch nicht, das es andere ebenfalls erfolgreich machen, denn das hat bis Anfang des Jahres auch kein Unternehmen überzeugen können. Der ausschlaggebende Grund für eine Weiterführung des Remote Workings sind die potentiellen Einsparungen, die erzielt werden können. Und zwar für alle.

Denn während man zunächst annehmen mag, dass vor allem die Unternehmen davon profitieren, keinen Kaffee mehr stellen und auch die Mietgebühren nicht mehr zahlen zu müssen, sind es auch die Arbeitgeber, die positiv vom ausgedehnten Home Office profitieren können. Diese müssen nämlich keine teuren Bahnkarten oder hohen Spritpreise für das Pendeln zahlen. Und durch die teilweise erheblichen Zeiteinsparungen kann trotz 40 Stundenwoche auf einmal dennoch genug Zeit für das gemütliche Spazieren oder das ausgedehnte Frühstücken sein.

Ist das Home Office nachhaltig?

Die Frage, die sich an diesem Punkt stellt, ist ob das Home Office eine nachhaltige Lösung ist. Ob es möglich ist, dass sich auch langfristig Unternehmen ohne physische Orte an denen die Mitarbeiter jeden Tag zusammenkommen, organisieren können. Während diese Frage erst im Verlauf der Zeit beantwortet werden kann, lässt sich bereits jetzt festhalten, dass viele Menschen von einer gesteigerten Produktivität und einem verbesserten Wohlbefinden berichten. Wie eingangs erwähnt, scheint es so, als ob die Mitarbeiter die gleiche Arbeit in deutlich weniger Zeit erledigt bekommen. Die Mitarbeiter passen die Arbeiter ihrem Leben an, anstatt umgekehrt.

Lediglich die Zukunft wird zeigen, welche Änderungen sich letztendlich etablieren, aber an dieser Stelle zeichnet sich bereits ab, dass die Ausbreitung des Home Office einen ähnlichen, weitreichenden Einfluss auf die Gesellschaft haben kann. Egal ob es sich hierbei um verringerte CO2-Emissionen oder eine verbesserte Work-Life-Balance handelt.


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