Expertenteam Palliative Pflege für schwerkranke Bewohner

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Silvia Fuß, leitende Palliative Care-Fachkraft des Experten-Teams Palliative Pflege (EPP-Team), blickt auf die vergangenen drei Jahre zurück.



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Das EPP-Team, ein Projekt, das 2018 mit maßgeblicher finanzieller Unterstützung des Fördervereins Palliative Patientenhilfe Hanau e.V. am Wohnstift Hanau begonnen wurde, wurde vor sechs Monaten auf alle 12 Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ-MKK) ausgeweitet. „Auch wenn es ein langer Weg war, haben die positiven Erfahrungen, die seit 2018 im Wohnstift gemacht wurden, dazu beigetragen, dass wir dieses Angebot in allen 12 Einrichtungen des Kreises etablieren konnten“, so Fuß. Gemeinsam mit ihren sieben Kolleginnen ist Fuß für die APZ-MKK eine Ansprechpartnerin in palliativen Situationen. Gemeinsam und in Absprache mit dem regulären Pflegeteam koordiniert das EPP-Team die Maßnahmen, die für die Betreuung in der letzten Lebensphase notwendig sind. Im Gespräch mit Betroffenen und ihren Angehörigen erfasst das Team Bedürfnisse und Wünsche und stimmt die Pflege und die medizinische Versorgung mit den behandelnden Ärzten ab.

„Das EPP-Team erfuhr großen Zuspruch von den zu begleitenden Bewohner*innen und ihren Angehörigen, dem Pflegeteam vor Ort, den behandelnden Ärzten und Mitarbeiter*innen der Seelsorge und des Hospizdienstes“, erinnert sich Fuß an Erfahrungen aus dem Pilotprojekt im Hanauer Wohnstift. Ziel aller vom EPP-Team geplanten Maßnahmen und Therapieformen, die mit den behandelnden Ärzten und dem Pflegeteam vor Ort engmaschig abgesprochen werden, ist es, dass die schwerkranken Bewohner*innen nicht unter Vereinsamung, Schmerzen und Ängsten leiden müssen. Krankenhauseinweisungen auf das nötigste zu reduzieren, Versorgung und Begleitung in vertrauter Umgebung von vertrauten Personen zu ermöglichen, darin sehen die Fachkräfte die Kernaufgaben ihrer Arbeit: „An grauen und stürmischen Tagen schützten sich die Bürger des antiken Roms vor Regen und Kälte mit einem wollenen Überwurf, Pallium genannt. So wie ein wärmender Mantel soll auch die palliative Pflege schwerstkranke und sterbende Menschen schützend umhüllen und sie in ihrer letzten Lebensphase begleiten“, beschreibt die Silvia Fuß, den Auftrag ihres Teams.

In der Begleitung der schwerstkranken Bewohner*innen, stellen die erfahrenen und durch Weiterbildung besonders geschulten Pflegefachkräfte, nicht mehr die körperliche Aktivierung in den Vordergrund, sondern suchen gemeinsam mit den Betroffenen und ihren Angehörigen, dem Pflegeteam und den behandelnden Ärzten, nach Wegen, um dem Leben in der verbleibenden Zeit wieder mehr Lebensqualität zu geben. Während der Corona-Pandemie stellten eingeschränkte Besuchszeiten eine besondere Herausforderung dar: „Telefonische Kontakte und übermittelte Grüße sind tröstlich und vermitteln Sicherheit“, berichtet Fuß aus ihrem Arbeitsalltag während dieser besonders herausfordernden Zeit. „Des Weiteren werden sogenannte „Palliativpässe“ erstellt, welche den Angehörigen im Sterbeprozess Besuche erlauben und es ermöglichen, an der Begleitung mitzuwirken. Eine Auseinandersetzung um die Versorgung am Lebensende sei notwendig, um ältere, pflegebedürftige Menschen in einer sorgenden Gemeinschaft zu integrieren, glaubt Fuß. So ist es ihre Hoffnung, dass sich dieses Modell bundesweit in allen Pflegeeinrichtungen durchsetzen wird.

Weitere Informationen zum EPP-Team, erhalten Sie über den Förderverein Palliative Patientenhilfe Hanau e.V. oder auf der Website der APZ-MKK unter www.apz-mkk.de/eppteam.php

Foto: In Zusammenarbeit mit den Pflegekräften der 12 Einrichtungen der APZ-MKK schafft das Expertenteam Palliative Pflege Bedingungen, in denen Sterbende und ihre Angehörigen eine umsorgende Begleitung am Lebensende und die notwendige Unterstützung erfahren, um einen Abschied in Würde zu erfahren. (Von links) Anja Sachse, Heike Knickel, Anne-Sophie Kahl, Angelina Grieger, Silvia Fuß, Danuta Kierat, Petra Guhl, Christa Kuhn vor den Dienstwagen des EPP-Teams.


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