Zusammenarbeit in lebensbedrohlichen Situationen

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Für Patienten, die im sogenannten Schockraum einer Klinik behandelt werden, muss es besonders schnell gehen.


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Denn dieser ist die wichtigste Schnittstelle zwischen dem Rettungsdienst und der Krankenhausversorgung. Auch in den Main-Kinzig-Kliniken beginnen im Schockraum der Notaufnahme die notwendigen Maßnahmen zur sofortigen Versorgung schwer- und schwerstverletzter Menschen. Häufig sieht sich das ärztliche und pflegerische Team mit lebensbedrohlichen Verletzungen in verschiedenen Körperregionen konfrontiert. Ein spezielles Schockraumtraining ermöglicht es, die medizinischen Routinen und Standards unter realistischen Bedingungen zu üben. Ein solches mehrtägiges Training fand vor Kurzem in Gelnhausen statt – in Kooperation mit der Rettungsdienstschule des DRK Gelnhausen.

Ein Patient nach einem schweren Sturz oder ein Radfahrer, der in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde – dies sind mögliche Szenarien, die von den Rettern geübt werden. Die angehenden Notfallsanitäter simulieren den realistischen Transport in den Schockraum und übergeben die „Patienten“ in Form von Trainingspuppen an die Notaufnahme. Das Training zeigt auf, wie viele verschiedene Personen an der Rettung eines Patienten beteiligt sind. „Unter enormem Zeitdruck arbeiten unsere Kollegen verschiedener Abteilungen zusammen“, macht Dr. Artur Medwedowsky, Oberarzt der Klinik für Unfall-, Gelenk- und Wirbelsäulenchirurgie, deutlich: Es sind spezialisierte ärztliche Kollegen der Allgemein- und Unfallchirurgie sowie der Anästhesie, aber auch pflegerische Mitarbeiter der Notaufnahme und des OP‘s. „Insgesamt waren rund 30 Personen beteiligt“, so Dr. Medwedowsky, der nicht nur die Vorbereitung einer medizinischen Fortbildung übernommen hat, sondern auch für die gesamte Koordination des Trainings verantwortlich war – und das unter Corona-Bedingungen. Hilfreich hierbei: seine umfangreiche Erfahrung, die er aus einer vorhergehenden Position als leitender Oberarzt eines überregionalen Traumazentrums mit nach Gelnhausen gebracht hat. Er sagt: „Im Notfall kommt es darauf an, die richtigen Prioritäten zu setzen – vor allem aber auf die Koordination und Kommunikation im Team.“

Nur wenn alle Mitarbeiter aller Disziplinen unterbrechungsfrei zusammenarbeiten, kann eine sichere Patientenversorgung im Schockraum gewährleistet werden. „Dass dies in einer Situation, in der jede Minute zählt, optimal gelingt, ist nicht selbstverständlich“, so Medwedowsky: „Es bedarf permanenter Übung.“ Für besonders wichtig hält der Oberarzt das Einhalten standardisierter Abläufe. Die Simulation dient dazu, die Teams mit besonderen Stresssituationen vertraut zu machen, bestehende Routinen kritisch zu überprüfen und die Entscheidungsfindung in komplexen Situationen zu erleichtern. „Häufig sind es kleine Stellschrauben, die gedreht werden können, um die Versorgung noch effizienter zu machen und dadurch die Patientensicherheit weiter zu erhöhen“, erklärt der Oberarzt, der jedes Training aufmerksam beobachtet und entsprechendes Teamfeedback gegeben hat.

Wie wichtig eine adäquate und permanente Vorbereitung auf Notfälle ist, zeigt allein das große Einzugsgebiet der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen. Rund 225 Patienten werden jährlich im Schockraum behandelt, davon etwa 30 Schwerverletzte – die Hälfte von ihnen ist lebensbedrohlich betroffen. Dr. Medwedowsky betont: „Als zertifiziertes Traumazentrum ist die lokale Erstversorgung unserer Patienten auf hohem Niveau unser zentrales Anliegen.“ Somit ist die Fortsetzung der abteilungsübergreifenden Fortbildungen und Trainings bereits in Planung, sehr gern auch wieder in Zusammenarbeit mit den angehenden Notfallsanitätern, so der Mediziner. Er dankt Michael Dittmar und Michael Schüssler von der Rettungsdienstschule Gelnhausen herzlich für die gelungene Kooperation. Auch Melissa Klein und Johannes Steinke, beide in der Zentralen Notaufnahme der Main-Kinzig-Kliniken tätig, haben die Umsetzung des Simulationsprojektes tatkräftig unterstützt. Das positive Feedback aller Beteiligten bestätigt das Team darin, die Schockraumtrainings als regelmäßiges Angebot im Sinne der Patientensicherheit in Gelnhausen zu etablieren.

Foto: Die Verbesserung der Abläufe sowie der Kommunikation aller Teammitglieder stehen im Mittelpunkt des Schockraumtrainings.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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