VR Bank Main-Kinzig-Büdingen steigert Bilanzsumme

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Bereits im zweiten Jahr in Folge konnte die Vertreterversammlung der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen nicht vor Publikum stattfinden.



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Geschuldet ist dies der Corona-Pandemie. So fand die Vertreterversammlung erneut digital über 5 Tage statt. An den beiden ersten Tagen konnten die Redebeiträge der einzelnen TOP abgerufen werden, und die Vertreterinnen und Vertreter hatten ein Rede-, Antrags- und Fragerecht, wovon auch rege Gebrauch gemacht wurde. Am dritten Tag fanden die Einstellung und Bekanntgabe der Abstimmungspunkte statt. Am 4. Tag war der Wahltag, und der 5. Tag diente der Veröffentlichung der Wahlergebnisse.

Durch die Versammlung führte der AR-Vorsitzende Roland Denecke. Er bedauerte es sehr, dass eine Präsenzveranstaltung leider nicht durchführbar war. Nach der Erklärung des Procedere bezüglich Rede-, Antrags- und Fragerecht sowie der Möglichkeit der Stimmabgabe eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende die Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2020.

Für den Bericht des Vorstands übergab Roland Denecke an Andreas Hof. Mit den Worten „Wir haben geliefert!“ begrüßte der Vorstandsvorsitzende die Vertreterinnen und Vertreter zu Hause. „Das, was wir seit Jahren aufbauen, haben wir jetzt umgesetzt.“ Zum 01.01. dieses Jahres wurden Petra Kalbhenn und Bruno Vey in den Vorstand der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen berufen. Das junge Team ergänzt nun zusammen mit ihrem Kollegen Lars Schurich, der seit Januar 2020 im Amt ist, die Riege der erfahrenen Vorstände Andreas Hof, Roland Trageser und Bernd Stöhr.  Die Anzahl der Vorstandsmitglieder wird sich sukzessive reduzieren. Andreas Hof geht in diesem Sommer in den Ruhestand, sein Kollege Roland Trageser folgt ihm im Frühjahr 2022. Bernd Stöhr scheidet im Sommer 2023 aus, sodass dann wieder eine Dreierkonstellation entsteht. Für die Unterstützung seitens des Aufsichtsrates mit seinen richtungsweisenden Beschlüssen bedankte sich Andreas Hof.

In seiner letzten Vertreterversammlung, die er lieber live vor Publikum gehalten hätte, ging der scheidende Vorstandsvorsitzende auf das Geschäftsjahr 2020 ein. Für das Exportland Deutschland waren der Wahlausgang in den USA sowie das Brexit-Abkommen prägend, die sich auf die innerdeutsche Entwicklung und damit auch auf das Geschäftsgebiet der Bank auswirkten.

Über allem aber standen die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie. Die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen schloss im Zuge der Corona-Maßnahmen temporär sechzehn Geschäftsstellen. Doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden nicht in Kurzarbeit geschickt, sondern in den Kompetenzzentren der Bank verteilt. Zudem erhöhte man die Anzahl der mobilen Arbeitsplätze. Sowohl Online-Konferenzen als auch Videoberatungen werden mittlerweile problemlos durchgeführt. Rund 32 Millionen Euro an Kfw-Sonderkrediten als Corona-Liquiditätshilfen konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank vermitteln, und mehr als 1.300 Stundungsanträge für Darlehensraten wurden bearbeitet.

Trotz all der Herausforderungen war 2020 erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr für die Bank. Die Bilanzsumme stieg stark um rund 383 Millionen Euro auf über 3,5 Milliarden Euro. Die Erhöhung wurde von beiden Seiten der Bilanz getragen. Auf der Aktivseite stiegen die Kundenkredite um mehr als 160 Millionen Euro auf über 2,24 Milliarden Euro. Eine Rekordsumme verkündete der Vorstandsvorsitzende mit einem Kreditvolumen von 639 Millionen Euro im Neugeschäft. Auf der Passivseite stellten die Anleger der Bank fast 250 Millionen Euro an neuen Mitteln zur Verfügung. Eine beeindruckende Steigerung erfährt das betreute Kredit- und Anlagevolumen mit einem Plus von fast einer halben Milliarde Euro auf 6,8 Milliarden Euro. Das Eigenkapital konnte die Regionalbank mit einem Plus von 28,8 Millionen Euro auf 353,5 Millionen Euro stärken. Die Gesamtkapitalquote beträgt damit 17,8 %. Das Betriebsergebnis vor Bewertung reduziert sich um 1 Million Euro auf 27 Millionen Euro. Doch auch dies ist überaus zufriedenstellend, so Hof weiter. Das Betriebsergebnis nach Bewertung beträgt mit 27,7 Millionen Euro ca. 0,81 % der Bilanzsumme. Im Gewinnverwendungsvorschlag wurde den Vertreterinnen und Vertretern eine Dividendenausschüttung in Höhe von 3 % vorgeschlagen. Aus dem Kreis der Mitglieder wurde ein Antrag auf 4 % Dividende gestellt.

Eine Kuriosität ergab sich bei den Mitgliederzahlen. Im Jahr 2020 wurden weitere 2020 Kunden Mitglied. Unter dem Strich konnte die Zahl der Anteilseigner auf 58.836 gesteigert werden. Hof wies auf die Möglichkeit hin, eine Beteiligung an der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen bis auf 50 Anteile aufzustocken. An soziale, kulturelle und sportliche Institutionen wurden im vergangenen Jahr 441.471,41 Euro ausgeschüttet und so die Region gestärkt.

Der Vorstandsvorsitzende Andreas Hof dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungen im vergangenen Jahr, besonders für die hohe Disziplin, die sie im Zusammenhang mit COVID-19 an den Tag legten. Erneut wurde die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen als Top-Arbeitgeber von FOCUS BUSINESS und der Bewertungsplattform kununu ausgezeichnet. Seit Jahren präsentiert sich die Regionalbank hier im Bankenranking ganz vorne. 

Bei seinem Ausblick in die Zukunft wagte Hof einen Ausblick auf die Konjunkturentwicklung. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie werde es zu Veränderungen kommen. In der Wirtschaft gäbe es dadurch Gewinner und Verlierer. Home- und Flexoffice würden Themen bleiben. Die Pandemie beschleunige den digitalen Wandel und spalte das Denken der Gesellschaft. Die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen wappne sich für die Zukunft. Bereits heute könne man absehen, dass es auch im Geschäftsjahr 2021 zu einem stabilen Ergebnis komme.

Seinen Vorstandsbericht beschloss der Vorstandsvorsitzende Andreas Hof mit persönlichen Worten. Er nutzte seine letzte Vertreterversammlung, um allen Vertreterinnen und Vertretern, dem Aufsichtsrat, seiner Vorstandskollegin und seinen Vorstandskollegen und deren Vorgängern zu danken. Ein Dankeschön richtete er an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Erfolg der Bank begründen sowie an alle Mitglieder und Kunden. Ein weiterer Abschiedsgruß ging an die Vertreter des Genossenschaftlichen Finanzverbundes und der genossenschaftlichen Verbände. Andreas Hof betonte, dass die Idee der Genossenschaft stets aktuell bleibe und man Nachhaltigkeit bereits 200 Jahre lebe.

Roland Denecke erteilte anschließend den Bericht des Aufsichtsrates über seine Tätigkeit im vergangenen Jahr. Er dankte dem Gremium für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Nicht unerwähnt blieb der plötzliche und unerwartete Tod des Betriebsratsvorsitzenden Dieter Marquard, der im auch Aufsichtsrat vertreten war. Denecke erläuterte die Aufsichtsratsausschüsse und deren Arbeit. Darüber hinaus attestierte er der Geschäftsführung die Ordnungsmäßigkeit. Im Bericht über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung verkündete der Aufsichtsratsvorsitzende den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss. Roland Denecke verlas den Text der zusammengefassten Schlussbemerkungen. Er rief die Vertreterinnen und Vertreter zur Beschlussfassung über den Umfang der Bekanntgabe des Prüfungsergebnisses, über die Feststellung des Jahresabschlusses, über die Verwendung des Jahresüberschusses und über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrates zur Abstimmung auf.

Im April 2021 fand die wiederkehrende Wahl der sechs Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrates durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt. Turnusmäßig scheiden aus dem Gremium Sabine Haas, Claudia Müller, André Muth und Bernd Vonalt aus. Eine Wiederwahl ist zulässig und wurde empfohlen. Bernd Stöhr, Vorstand der VR Bank, erläuterte, dass mit Ende dieser digitalen Vertreterversammlung die Amtszeit der aktuell gewählten Vertreterinnen und Vertreter ablaufe. Es sei nun ein Wahlausschuss für die neue Vertreterversammlung zu bilden, der von den Vertreterinnen und Vertretern bestätigt werden müsse.

Unter dem Punkt „Verschiedenes“ dankte der Aufsichtsratsvorsitzende Roland Denecke seinen Kolleginnen Sabine Haas und Dagmar Stürmer, die beide im Gremium seit 25 Jahren vertreten sind. Den Damen überreichte er virtuell die silberne Ehrennadel sowie die Ehrenurkunde des Genossenschaftsverbandes für ihr ehrenamtliches Wirken. Zum Abschied von Andreas Hof hielt Herr Denecke eine Laudatio. Die Laufbahn des Vorstandsvorsitzenden endet im Juli nach 43 Jahren Tätigkeit für diese Bank und ihre Rechtsvorgängerinnen. Im Vorstand war er mehr als 32 Jahre lang tätig.

Viele Jahre war Andreas Hof auch in umfangreichen Aufgaben im Genossenschaftlichen Finanzverbund eingebunden. Marco Schulz, Vorstand des Genossenschaftsverbands -Verband der Regionen, würdigte Hof mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes. Da Herr Marco Schulz seine Laudatio ebenfalls nur per Videobotschaft überbringen konnte, überreichte Herr Roland Denecke stellvertretend die Ehrenurkunde. Eine Berichterstattung zum Wirken von Herrn Hof, seinem Ausscheiden und der Nachfolgeregelung im Vorstand erfolgt im Juli.

Mit seinen Schlussworten am Ende der Vertreterversammlung bedankte sich Herr Denecke bei den Vertreterinnen und Vertretern für das Anschauen der Beiträge und rief nochmals zur Stimmabgabe auf. Mit der Hoffnung, im nächsten Jahr wieder eine Präsenzveranstaltung abhalten zu können, beschloss Roland Denecke die diesjährige digitale Vertreterversammlung.

Seinem Aufruf, an den Abstimmungen teilzunehmen, kamen viele Vertreterinnen und Vertreter nach. Der Jahresabschluss 2020 wurde festgestellt. Der Dividendenvorschlag i.H.v. 3 % von Aufsichtsrat und Vorstand wurde angenommen. Ein höherer Dividendenantrag eines Vertreters fand keine mehrheitliche Zustimmung. Dem Vorstand und Aufsichtsrat wurde einstimmig Entlastung erteilt, und Frau Sabine Haas, Frau Claudia Müller und die Herren André Muth und Bernd Vonalt wurden erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Ebenso schenkten die Vertreterinnen und Vertreter dem gebildeten Wahlausschuss zur Vertreterwahl ihr Vertrauen.

 

Zahlen der Bank

 

Bilanzsumme

3.505 Mrd. € = +12,28 %

Betreutes Kundenvolumen

6,814 Mrd. € = +7,91 %

Eigenkapital

353,5 Mio. € = +8,87 %

Gesamtkapitalquote

17,8 %

Betriebsergebnis vor Bewertung

27,1 Mio. €

Betriebsergebnis nach Bewertung

27,7 Mio. €

3 % Dividende

an 58.836 Mitglieder

Foto: Vorstandsvorsitzender Andreas Hof bei der digitalen Vertreterversammlung der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen eG.


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