APZ-MKK verabschieden Betriebsratsvorsitzende Belinda Schmidt

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Nach mehr als 30 Jahren Tätigkeit im Unternehmen verabschieden die Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ-MKK) ihre langjährige Betriebsratsvorsitzende Belinda Schmidt in den Ruhestand.



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Ihr 30-jähriges Betriebsjubiläum hatte Schmidt im November 2020 gefeiert. Schmidt, die seit Juli 1975 bei der Milchverwertungsgesellschaft Fulda-Lauterbach gearbeitet hat, trat im November 1990 eine Arbeitsstelle im Bereich der Hauswirtschaft im Altenzentrum Rodenbach an. Zehn Jahre später übernahm sie die verantwortungsvolle Position der stellvertretenden Küchenleitung des Altenzentrums. Zu ihren Aufgaben in dieser Zeit gehörte es, die umfassende Speise- und Getränkeversorgung der Bewohner*innen in der Einrichtung zu koordinieren. Im Jahr 2014 wurde ihr die ständige Vertretung der Küchenleitung im Altenzentrum Rodenbach übertragen.

Ab 2006 brachte Schmidt ihre sowohl im Altenzentrum Rodenbach als auch in der größten Einrichtung der APZ-MKK, im Wohnstift Hanau, gemachten Erfahrungen in die Betriebsratsarbeit ein. Eigene Erfahrungen im Unternehmen halfen ihr, die Interessen der Kolleg*innen zu vertreten. Monika Zimpel, Geschäftsbereichsleiterin Personal, schätzte vor allem die konstruktive Zusammenarbeit mit der Personalabteilung, „die immer auf Augenhöhe stattfand. Eine wesentliche Grundlage hierfür stellte die äußerst mitarbeiter- und lösungsorientierte Herangehensweise von Frau Schmidt dar“. Zum 01. Oktober 2015 wurde Schmidt zur Stellvertreterin des damaligen Betriebsratsvorsitzenden Karl Heinz Voit gewählt. Großes Engagement für die Belange der Beschäftigten zeichneten Schmidt aus. Die Zusammenarbeit mit Voit war von gegenseitigem Vertrauen geprägt und so wählte der Betriebsrat, als Voit aus dem Amt schied, Schmidt zu seiner Nachfolgerin.

Die Situation der Mitarbeiter*innen zu verbessern, war Schmidt immer ein besonderes Anliegen. Nachdem Schmidt 2015 Betriebsratsvorsitzende geworden war, führte sie die Mitarbeiter-Sprechstunden im Unternehmen ein. Zunächst in den drei Einrichtungen Senioren-Dependance Neuberg, Altenzentrum Rodenbach und Wohnstift Hanau eingeführt, veranlasste Schmidt bald die Ausweitung der Sprechstunden auf alle kreiseigenen Pflegeeinrichtungen. Einmal monatlich erhalten Mitarbeiter*innen aus den 12 Einrichtungen der APZ-MKK seither die Möglichkeit, ihre Anliegen schnell und auf kurzem Dienstweg an den Betriebsrat zu richten. „Es war ihr wichtig, dass immer jemand für die Kolleginnen und Kollegen da und ansprechbar ist“, hebt auch Anja Laguardia, die stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrates, hervor und bedankt sich für die großartige Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren.

Dabei hob Laguardia auch den Innovationsgeist und die Offenheit Schmidts für neue Ideen und Themen hervor. So sah Schmidt beispielsweise in der fortschreitenden Digitalisierung von Arbeitsprozessen auch Chancen für die Arbeitnehmer*innen. „Es lag ihr sehr am Herzen, die Digitalisierung im Unternehmen im Sinne der Beschäftigten voranzubringen“, so Laguardia. Das Projekt „Gestalten statt Anpassen – Digitalisierung mit Beschäftigten entwickeln und einführen“ der APZ-MKK, welches Schmidt maßgeblich mitgestaltet und vorangetrieben hatte, überzeugte die Jury des Deutschen Betriebsräte Preises und gewann 2020 den zweiten Platz in der Sonderkategorie „Innovative Betriebsratsarbeit“. Die Beteiligung an der Weiterentwicklung digitaler Prozesse im Unternehmen stieß bei den Beschäftigte der APZ-MKK dabei auf großen Zuspruch und wird seither auf unterschiedlichen Ebenen fortgeführt.

Mit dem Projekt „Digi-Scouts“, das 2019 beim von der Industrie- und Handelskammer und dem Kompetenzzentrum RKW ausgerichteten deutschlandweiten Wettbewerb, den zweiten Platz belegte, suchten die Auszubildenden der APZ-MKK selbst nach Wegen, die Praxisanleitung in ihrer Ausbildung digitaler gestalten zu können. Auch dieses Projekt, ist nicht nur bei den Auszubildenden angekommen, sondern hat zu einer weiteren Verbesserung in der Organisation der Praxisanleitung während der Ausbildung geführt. „Von der Offenheit Belinda Schmidts für Innovationen in den Pflegeeinrichtungen und insbesondere auch im Bereich der Digitalisierung profitieren wir bis heute. Ihre konstruktive Mitarbeit und der Anstoß für zahlreiche Projekte half und hilft den APZ-MKK, sich zu einem attraktiven Arbeitgeber zu entwickeln“, berichtet der stellvertretende Geschäftsführer der APZ-MKK, Reinhold Walz.

In den zurückliegenden Monaten stellte Corona-Pandemie eine große Herausforderung für die Geschäftsleitung, den Betriebsrat und alle Beschäftigten der APZ-MKK dar. Schmidt, Laguardia und ihre Kolleg*innen des Betriebsrates würdigen das Engagement der Mitarbeitenden in den verschiedenen Unternehmensteilen, die sich in dieser besonderen Zeit mit viel Einsatz um die Bewohner*innen gekümmert haben, immer wieder mit unterschiedlichen Dankesaktionen: Kleine Präsente, die wöchentlich verteilt wurden stärkten den Zusammenhalt aller Beschäftigten. In besonderer Erinnerung bleibt ein etwas anderes Mitarbeiter-Sommerfest. Die Betriebsräte organisierten einen mobilen Eiswagen, der nacheinander vor allen 12 Pflegeeinrichtungen und dem Aus- und Fortbildungsinstitut für Altenpflege Station machte. Diese Kreativität ermöglichte eine Feier, bei der alle notwendigen Abstands-und Hygieneregeln eingehalten werden konnten.

In ihrem Wirken hat die scheidende Betriebsratsvorsitzende Belinda Schmidt die Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises geprägt. Deshalb bleibt – trotz des Abschieds – vor allem Dankbarkeit und Respekt für den Einsatz, den Schmidt für ihre Kolleg*innen zeigte. „Belinda Schmidt zeigte immer klare Kante, eine Kämpferin für die Beschäftigten in der Branche, für eine bessere Vergütung, familienfreundliche Arbeitsbedingungen und eine attraktive Gestaltung der Ausbildung“, so der Geschäftsführer der APZ-MKK Dieter Bien abschließend.

Foto: Nach 30 Jahren Tätigkeit verabschieden die Alten- und Pflegezentren des MKK die langjährige Betriebsratsvorsitzende Belinda Schmidt und danken ihr für ihr außerordentliches Engagement.


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