Mehr Boardinghäuser für den Main-Kinzig-Kreis

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Immer wieder wird der Fachkräftemangel thematisiert – dabei fehle es nicht nur an hochqualifizierten Arbeitern, sondern generell an Personal in der Region.



Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig (WI) fordert deshalb mehr Boardinghäuser und Mitarbeiterwohnungen in der Region. „Wir haben im Main-Kinzig-Kreis nicht nur einen Fachkräftemangel“, sagt Axel Ebbecke, Vorstand der WI: „Uns fehlt auch das Personal für einfache Dienstleistungstätigkeiten.“ Das habe massive Folgen, die sich immer deutlicher abzeichneten. „Die Umsatzentwicklungen der Unternehmen hängen mittlerweile nicht mehr von den Investitionen ab, sondern von der Manpower.“ Wenn laufende Aufträge nicht abgearbeitet werden könnten, dann sei das gleich in doppelter Hinsicht problematisch: „Die aktuellen Kunden sind unzufrieden, und neue Kunden können nicht an Land gezogen werden“, sagt Ebbecke.

Dabei gebe es Lösungen: „Wir müssen Arbeitskräfte in die Region locken – ganz gleich ob sie aus einem anderen Bundesland oder aus der EU kommen.“ Doch das gehe nur, wenn man diese auch in der Nähe des Arbeitsplatzes unterbringen könne – eventuell sogar mit der gesamten Familie, erklärt der WI-Vorstand. Um das zu ermöglichen, seien Boardinghäuser oder Mitarbeiterwohnungen ein zentraler Schlüssel für den Erfolg. Ebbecke: „Die Bedeutung solcher Unterbringungsmöglichkeiten steigt und steigt.“ Es könne ein riesiger Vorteil für die Main-Kinzig-Region sein, „hier eine Vorreiterrolle einzunehmen“, so Ebbecke. Der WI-Vorstand kann auf Erfahrungen in Siegen verweisen, wo sein Unternehmen Ebbecke Verfahrenstechnik mittlerweile mehr als 250 möblierte Zimmer eingerichtet hat und diese an externe Firmen vermietet. „Ein solches Angebot fehlt uns hier!“

Eine Unterbringung der Mitarbeitenden bedeute natürlich zusätzliche Kosten für die Unternehmen. Aber es lohne sich: „Eine gute Unterkunft sorgt für Zufriedenheit bei den Mitarbeitern und damit für Kontinuität im Mitarbeiterstamm.“ Das wirke sich selbstredend positiv auf Umsätze und Ertragssituation aus. Ebbecke abschließend: „Die Betriebe sind offen für solche Lösungen. Wir müssen jetzt die Politik, aber auch die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren.“ Die Wirtschaftsinitiative werde deshalb intensiv die Gespräche mit allen Beteiligten suchen.

Hintergrund: Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig besteht seit 2019. Ihr Ziel ist es, die wirtschaftliche Stabilität und Prosperität der hiesigen Unternehmen sicherzustellen und zu fördern. Die Zahl der Mitgliedsunternehmen liegt mittlerweile bei mehr als 30. Unter wi-main-kinzig.de gibt es weitere Infos zur Initiative.


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