Mehr Tempo bei Bauvorhaben: Bahn bildet Artenspürhunde aus

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Um Bauprojekte deutlich zu beschleunigen, bildet die Deutsche Bahn (DB) jetzt eigene Artenspürhunde aus. Ab 2022 sollen sie das Gelände geplanter großer Bauvorhaben nach Tieren absuchen, die unter Artenschutz stehen. Bislang erledigen Menschen diese Aufgabe. Diese müssen die Gebiete mehrfach und mit viel Aufwand beobachten – das dauert bis zu einem Jahr. Die Hunde können die geschützten Tiere bei einem einmaligen Einsatz erschnüffeln.



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Neue Strecken für ein größeres und zuverlässigeres Angebot auf der Schiene kommen damit künftig früher bei Bahnkundinnen und -kunden an.

Jens Bergmann, Vorstand Infrastrukturplanung und -projekte der DB Netz AG: „Der Einsatz von Artenspürhunden bei Bauvorhaben in Deutschland ist ein Novum. Mit ihrem feinen Geruchssinn finden Hunde geschützte Tiere zu jeder Jahreszeit und bei fast jedem Wetter. Das hilft uns enorm: Wir kommen schneller ins Bauen, können unsere Projekte effizienter umsetzen und treiben damit die Mobilitätswende weiter voran.“

Die DB-eigenen Trainer:innen bilden aktuell sechs Hunde verschiedener Rassen aus. Diese lernen, unter Artenschutz stehende Tiere wie Schlingnattern, Gelbbauchunken, Fledermäuse oder Mauer- und Zauneidechsen auf Bahnflächen zu erschnüffeln. Dafür üben sie deren Gerüche ein, zum Beispiel anhand von Eierschalen und abgestoßener Reptilien-Haut.  Das Training findet in der Natur sowie mit einer sogenannten Scentbox statt. Diese enthält in verschiedenen Öffnungen Geruchsproben geschützter Tierarten. Die DB prüft die Trainingsergebnisse außerdem bei verschiedenen Witterungsbedingungen in einer Klimakammer.

Die Hundeführer:innen erfassen die Ergebnisse per Tablet in einer neuen digitale Datenplattform. Wissenschaftler:innen der Universität Innsbruck, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung begleiten die Ausbildung der Hunde und ihrer Trainer:innen. Zum Jahreswechsel soll die Ausbildung abgeschlossen sein. Bei der Erkundung des Baugeländes erfassen die Hundeführer:innen vor Ort ihre Ergebnisse per Tablet in einer neuen digitale Datenplattform. Über diese haben alle Projektbeteiligten jederzeit Zugriff auf aktuelle, valide Informationen zu festgestellten Arten. DB-Mitarbeitende und Behörden können sich so besser abstimmen – aufgrund dieser Kombination aus Digitalisierung und Artenspürhunde geht der Bauprozess in Zukunft schneller.

Aktuell arbeitet die DB an mehreren Tausend Projekten für Neu- und Ausbau sowie Instandhaltung des Schienennetzes. Das Ziel: mehr Kapazität für mehr attraktive Angebote im Bahnverkehr. Für ein robustes Netz und moderne Bahnhöfe nimmt die DB mit Bund und Ländern bis 2030 die Rekordsumme von rund 170 Milliarden Euro in die Hand. Insgesamt hat die Deutsche Bahn seit 2010 mehr als 38.000 Natur- und Artenschutzmaßnahmen umgesetzt oder geplant. Davon entfielen allein auf den Artenschutz mehr als 12.000 Maßnahmen, bei denen geschützte Tierarten einen neuen Lebensraum erhielten.

Foto: Ein Artenspürhund mit seinem Trainer (Foto: DB AG / Patrick Kuschfeld)


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