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Sie löste Elisabeth Gottschalk ab, die die Schule 12 Jahre lang leitete. Die Akademie für Gesundheit zählt mit über 200 Auszubildenden zu den großen Hessischen Schulen im Gesundheitswesen. „Es ist eine gut strukturierte Akademie mit einem fachlich und sozial höchst kompetenten Team“, sagt Taranko: „Ich freue mich sehr, dass ich so herzlich aufgenommen wurde.“

Die 59-Jährige bringt umfangreiche pflegerische und pädagogische Erfahrung mit. Sie ist Kinderkrankenschwester, Fachschwester für Intensivtherapie im Kindesalter und Diplom-Medizinpädagogin. Zuletzt war sie stellvertretende Schulleiterin an der Akademie des Universitätsklinikums Mannheim, zuvor sieben Jahre Schulleiterin der Grone Akademie für Pflege- und Gesundheitsberufe in Bad Nauheim. Die unterschiedlichen Erfahrungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege, die sie sowohl im Rahmen ihrer Tätigkeit, als auch in der Umsetzung der Ausbildung gewonnen hat, kommen ihr im Hinblick auf die neue generalistische Pflegeausbildung zugute. „Die Ausbildungen erfolgreich zu Ende zu bringen ist eine große Aufgabe für die Pflegeschulen“, so Taranko: „Mein Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Ausbildung sowohl für die Auszubildenden als auch für die Main-Kinzig-Kliniken zu sichern und weiter zu entwickeln.“

Die Reform der Pflegeberufe stellt einen Paradigmenwechsel in der Ausbildung der Pflegeberufe dar. „Im Mittelpunkt steht das Konzept der Kompetenzorientierung“, erläutert Taranko: „Angestoßen wird ein Prozess des lebenslangen Lernens, Transparenz und Durchlässigkeit werden erhöht. Auszubildende haben eine sehr hohe Eigenverantwortlichkeit bei der Gestaltung ihrer Ausbildung, sowohl in organisatorischer als auch inhaltlicher Art.“ Zudem stehen zukünftig neben umfassenden beruflichen Handlungskompetenzen die Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung der Auszubildenden stärker im Fokus. Die Ausbildung der künftigen Pflegefachpersonen beginne nun auch nicht mehr mit der Sicht auf kranke Menschen und kranke Körperteile, sondern zeichne ein ganzheitliches Bild, beginnend mit Gesundheit über Krankheit bis zu Krisen: „Diesen veränderten Ansatz haben die Kolleginnen und Kollegen in der Praxis bereits bei den ersten Kursen der neuen Ausbildung erlebt, und ich werbe aktiv dafür, den Umgestaltungsprozess und die Auszubildenden zu unterstützen.“

Den erheblichen Veränderungen und umfangreichen Aufgaben stellt sich das Team der Akademie für Gesundheit mit viel Engagement und Ideenreichtum. „Wir haben eine stabile Personalsituation und hochqualifizierte Lehrkräfte“, macht Taranko deutlich: „Zwei Drittel der Lehrkräfte haben eine hochschulische Qualifikation, sind beispielsweise Diplom-Pflegepädagogin, Master oder Ärztin. Das ist im Schulvergleich sehr hoch.“ Bei weiteren zwei Lehrenden sei der Hochschulabschluss in Arbeit. „Der Anfang bei der Umsetzung der Reform ist gemacht. Nun liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf der Ausgestaltung und Anpassung des kompetenz- und handlungsorientierten Curriculums.“

Scheu vor Veränderungen hat die neue Schulleiterin nicht, ganz im Gegenteil. Sie sagt: „Herausforderungen in meiner Tätigkeit sind Aufgaben, an denen ich wachsen kann.“ Verantwortungsbewusstsein, ein ehrlicher, wertschätzender und fairer Umgang seien ihr in der täglichen Arbeit besonders wichtig. Zudem stehe sie für offene Kommunikation und hat hierfür bereits das neue Austauschformat „Akademiedialog“ sowie einen direkten digitalen Kanal für die Auszubildenden zur Schulleitung geschaffen. Sie ist davon überzeugt: „Konstruktive Kritik und ein offener Umgang mit Fehlern sind Möglichkeiten des Lernens. Gerade in Veränderungsprozessen brauchen wir genau dies, neben Verständnis und Geduld, um uns weiterzuentwickeln und Freude an unserer Arbeit zu haben.“ Neben einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Lehrkräften möchte sie auch die Kooperation mit allen anderen Personen pflegen und weiterentwickeln, die an der Ausbildung beteiligt sind. Dies sind in der Klinik insbesondere die Pflegedirektion, die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter, die Verwaltung und der Betriebsrat. „In dieser durch Corona zusätzlich schwierigen Zeit ist die Zusammenarbeit, Unterstützung und der Austausch im Ausbildungsverbund, mit den Kolleginnen und Kollegen der Praxis und mit den Kooperationspartnern wichtiger denn je“, so Taranko. Das gelte ebenso für alle anderen Berufsfelder, die an der Akademie ausgebildet werden, wie operationstechnische Assistenz (OTA), anästhesietechnische Assistenz (ATA) und Krankenpflegehilfe. „Gleichfalls steht die Ausbildung der OTA und ATA in diesem Jahr vor großen Herausforderungen, die Regelungen und Anforderungen der nunmehr staatlichen Ausbildung mit dem neuen Gesetz umzusetzen.“

Insgesamt sieht die Akademieleiterin die Schule für die Zukunft gut aufgestellt. Die Zufriedenheit bei den Auszubildenden sei hoch, auch aufgrund der hervorragenden technischen Ausstattung mit Tablets und des gut etablierten Distanzunterrichts. Sie sagt: „Schon heute freue ich mich auf das 75-jährige Jubiläum der Akademie, welches wir in diesem Jahr gemeinsam feiern werden. Die Vorbereitungen dafür haben bereits begonnen.“

Foto: Annett Taranko, Leiterin der Akademie für Gesundheit in Gelnhausen.


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