Ukraine-Konflikt enorme Belastung für Mittelstand

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Nach der Krise ist vor der Krise: Erst kam die Coronapandemie und nun stellt der seit Tagen andauernde Krieg in der Ukraine mittelständische Unternehmen vor neue Herausforderungen.



Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig zeigt sich besorgt über die aktuellen Entwicklungen, die weitreichende, noch nicht abschätzbare Folgen für den im Main-Kinzig-Kreis ansässigen Mittelstand haben könnten. Hatten zunächst viele Corona-Fälle in den Unternehmen die Betriebsabläufe mitunter stark beeinträchtigt, kommen durch die Ukraine-Krise, die damit verbundenen Sanktionen sowie der Störung von weltweiten Lieferketten weitere Probleme bei der Rohstoffversorgung und den Kostensteigerungen für Rohstoffe und Energie hinzu. „Jeder von uns hat in den vergangenen Monaten gebannt die Nachrichten über Inzidenzen und Belegungszahlen von Krankenhäusern verfolgt, und jetzt kommen durch den Krieg in der Ukraine weitere enorme Belastungen auf unsere Mitgliedsunternehmen zu“, konstatiert Axel Ebbecke, Vorstand der Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main Kinzig in einem Statement. „All diese Faktoren sind für uns keine guten Nachrichten und können unsere Geschäftsbetriebe je nach Branche und Schwerpunkt massiv beeinflussen. Schlimm ist der Krieg in der Ukraine natürlich vor allem für die dort unmittelbar betroffenen Menschen. Dies sollte uns aber nicht den Blick für die langfristigen Auswirkungen dieses Konflikts nehmen, der sich für uns als Unternehmer massiv auswirken wird.“

Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig steht den betroffenen Unternehmen dabei mit Rat und Tat zur Seite. „Als eine Gemeinschaft von starken Unternehmen und als eine starke, gemeinsame Stimme für die Interessen des lokalen Mittelstands, stehen wir auch und gerade in dieser Krise zusammen und helfen einander, wo immer es geht.“ Sensibilisieren möchte der Vorstandsvorsitzende Axel Ebbecke daher die Unternehmen, zu überlegen, welche langfristigen Implikationen durch den russisch-ukrainischen Konflikt auftreten können: „Themen wie Energiesicherheit, Transportketten, Rohstoffverfügbarkeit aber auch die eigene Finanzstruktur sollten jetzt auf den Prüfstand gestellt werden, um die Herausforderung von morgen und übermorgen gut zu meistern.“

Ebbecke kritisiert aber auch die mangelnde Kommunikation und den Umgang des Ukraine-Konflikts auf politischer Ebene. „In einem atemberaubenden Tempo wird mit einer Kriegsrhetorik in der Politik die jahrzehntelange Aufbauarbeit im Bereich von internationalen Organisationen, Lieferketten, Freihandelsabkommen und auch militärische Abkommen abgebaut. Das Vertrauensverhältnis zwischen Russland und China einerseits mit verschiedenen verbundenen Ländern und dem Westen andererseits ist massiv gestört. Man spricht nicht mehr miteinander“, betont der Unternehmer und befürchtet, dass es in den kommenden Jahren ein Besinnen auf lokale Märkte und begrenzte Länderpartnerschaften geben werde. „Wir als Mittelständler sind gut beraten, in dieser Situation unser Geschäft und unsere Lieferketten dahingehend zu überprüfen, inwieweit dies für uns Auswirkungen haben kann oder vielleicht sogar das Geschäft zumindest in Teilbereichen nicht mehr möglich macht.“


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