Mutter-Kind-Behandlung bei psychischen Erkrankungen nach der Geburt

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Müttern mit psychischen Erkrankungen rund um die Geburt wird seit dieser Woche eine spezielle Mutter-Kind-Behandlung in der Tagesklinik am Standort Schumannstraße angeboten.



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Für die Therapie, die tagsüber von 8.30 bis 15.30 Uhr gemeinsam mit den Babys erfolgt, hat die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Klinikums Fulda eigens neue Räumlichkeiten erhalten, die speziell für die Bedürfnisse von Mutter und Kind gestaltet worden sind. Am 27. April wurden die neuen Räume in der Tagesklinik offiziell eingeweiht. „Es ist wichtig und gut, dass wir mit dem neuen Mutter-Kind-Konzept einen integrativen Bestandteil psychosozialer Versorgung jetzt auch in unser Region anbieten können“, so Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher am Klinikum Fulda. Menzel weiter: „Der Fokus liegt dabei auf der psychischen Stabilisierung der Mutter und nimmt gleichzeitig die Beziehung zwischen Mutter und Kind in den Blick.“

„Schwangerschaft und die Geburt sind meist mit Glück und Freude verbunden. Doch auch Traurigkeit, Selbstzweifel, Stimmungsschwankungen und Schuldgefühle sind keine Seltenheit“, erklärt Ines Froschmayr, Psychologische Teamleiterin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Dauert diese trübe Stimmung nach der Entbindung länger an, könnte eine nachgeburtliche Depression vorliegen“, so Froschmayr weiter. Aber auch andere psychische Erkrankungen treten in der Schwangerschaft oder nach der Geburt häufiger auf, als allgemein bekannt ist. Diese psychischen Erkrankungen können sich durch die Anforderungen der Mutterschaft stärker bemerkbar machen und sich ungünstig auf die Mutter-Kind-Beziehung und damit auf die Entwicklung des Kindes auswirken. In einer solchen Situation braucht die Mutter psychotherapeutische Unterstützung, damit es ihr besser geht. Ist die Mutter psychisch weniger belastet, kann sie sich besser auf die Bedürfnisse des Babys einstellen und so die Entwicklung des Kindes positiv beeinflussen.

Um diese Situation für Mutter und Kind zu verbessern, besteht ab sofort am Klinikum Fulda die Möglichkeit, psychisch kranke Mütter zusammen mit ihren Babys in die Psychosomatische Tagesklinik aufzunehmen. Die gemeinsame Aufnahme stärkt die wichtige frühe emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. „Bisher war es in Fulda für Mütter mit Babys oder kleinen Kindern nur schwer möglich, eine notwendige psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen“, erklärt Dr. Anna-Maria Budczies. Die Klinikdirektorin weiter: „Um dieser Situation entgegenzuwirken, haben wir im Rahmen unserer Tagesklinik ein spezielles Therapieangebot für Mütter mit Babys etabliert, um durch die gemeinschaftliche Betreuung von Mutter und Kind, die wichtige frühe Mutter-Kind-Interaktion und das Verhältnis zum Kind nachhaltig zu verbessern“. Therapieziele sind neben der Behandlung der zugrunde liegenden psychischen Erkrankung der Mutter, die Verbesserung der Mutter-Kind-Interaktion, die Förderung der Sicherheit im Umgang mit dem Kind, die Stärkung der familiären Kompetenzen sowie die Hilfestellung beim Aufbau eines stabilen Netzwerkes für die Mutter.

Zunächst erfolgt eine gründliche psychotherapeutische und ggfs. auch medizinische Diagnostik. Danach werden die individuellen Therapieziele zusammen mit der Patientin festgelegt. Die Therapie selbst besteht aus verschiedenen Bausteinen. So kann in Einzelgesprächen auf die individuelle Thematik der Patientin eingegangen werden, in Gruppengesprächen steht der Austausch mit anderen Betroffenen im Vordergrund. In Workshops wird theoretisches Wissen über Umgang mit Stress und Stressabbau, die Rolle als Mutter, die kindliche Entwicklung und vieles mehr vermittelt. Mit Hilfe speziell geschulter Pflegekräfte kann das theoretisch erlernte im Alltag umgesetzt werden. Achtsamkeitstraining und nonverbale Therapieformen wie Kunst- und Körpertherapie runden das Angebot ab.

Für das neu geschaffene Therapieangebot wurden in der Tagesklinik der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie in der Schumannstrasse in Fulda extra kindgerecht und hell gestaltete Räumlichkeiten geschaffen, mit einem separaten Aufenthaltsraum und einer Spielecke, Rückzugs- und Schlafmöglichkeiten für Mutter und Kind in entspannter Atmosphäre sowie einer Küche zur Zubereitung von Babynahrung. Das Therapieangebot richtet sich an Mütter, die sich erschöpft und antriebslos fühlen, oder sich im Umgang mit ihrem Kind überfordert erleben, Angst haben, eine schlechte Mutter zu sein, das Gefühl haben, ihr Kind nicht zu verstehen und keinen emotionalen Zugang zu ihrem Kind finden, oder unter Ängsten, Depressionen oder Schmerzstörungen leiden.

Die Mutter-Kind-Behandlung erfolgt in der Tagesklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Schumannstraße 34, 36043 Fulda. Interessierte Mütter können telefonisch einen Termin für ein Vorgespräch unter (0661) 84-6591 vereinbaren.

Foto (von links): Dr. Anna-Maria Budczies, Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Ines Froschmayr. Foto: Klinikum Fulda


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