Migrantinnen für KI und Informatik begeistern

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Wer nicht mitmacht, dessen Stimme wird nicht gehört. Bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) fehlt es häufig an vielfältigen Perspektiven.



Hier setzte das Projekt „Diversität in der KI-Entwicklung – Migrantinnen mischen mit“ des Vereins jumpp – Frauenbetriebe e.V. an. In einem neunmonatigen Kurs lernten 17 Migrantinnen die Grundlagen von Künstlicher Intelligenz, wirkten bei der Entwicklung eines Chatbots mit und bekamen Tipps zu Möglichkeiten des Quereinstiegs in den KI-Bereich.

Frankfurt (jfb). – „Unser Ziel war es, zu erproben, wie Migrantinnen in die KI-Entwicklung einbezogen werden können“, berichtet Heidi Wiegert, die Leiterin des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Projekts, das bis Ende 2021 durchgeführt und anschließend ausgewertet wurde. „Denn wenn Frauen und insbesondere Migrantinnen an der Gestaltung von KI kaum beteiligt sind, führt das dazu, dass ihre Interessen und Bedarfe nicht berücksichtigt werden. Zudem lassen Frauen sich attraktive, existenzsichernde Stellen entgehen, wenn sie einen Bogen um dieses Feld machen.“

Die Teilnehmerinnen stammten aus 13 verschiedenen Ländern und hatten unterschiedliche berufliche Hintergründe: etwa in Betriebswirtschaft, Ingenieurswissenschaften, Design oder Altenpflege. Sie wollten die Fortbildung für ihre aktuelle Tätigkeit nutzen oder neue berufliche Perspektiven entdecken. Die Migrantinnen konnten dank zusätzlicher Sprachkenntnisse auch die Vielzahl an verfügbaren englischsprachigen Lernmaterialien für sich nutzen. Neben Projektmanagement, Künstlicher Intelligenz, Maschinellem Lernen, Sprachverarbeitung und Programmieren stand als Praxisprojekt die Konzeption eines Chatbots auf der Agenda.

„Wir haben gesehen, dass die Teilnehmerinnen sehr ziel- und praxisorientiert lernen wollten und ein Chatbot ist in vielen Bereichen verwendbar“, erklärt Rinku Sharma von der techeroes gGmbH, der die technische Seite des Projekts betreut hat: „Also haben wir gemeinsam Jumppy entwickelt, einen Bot, der über die Unterstützungsangebote von jumpp Auskunft geben kann.“ Dabei lernten die Teilnehmerinnen, wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten müssen, damit gute Dialoge zustande kommen. „Das war ein Aha-Erlebnis – ich habe verstanden, wie das technisch funktioniert“, berichtet eine Teilnehmerin. „Es hat mir die Furcht vor dem Coden genommen“, fasst eine andere ihre Erfahrungen zusammen. Jumppy ist auf www.jumpp.de unter „Beratung“ zu finden.

Quereinstieg als Chance

Im Projekt gaben Videokonferenzen mit Expert:innen Gelegenheit zum Networking und Kennenlernen verschiedener KI-Anwendungen. Hier erhielten die Teilnehmerinnen auch Tipps zum Quereinstieg. Große Firmen und Forschungsprojekte stellen zunehmend Teams mit interdisziplinären Kompetenzen zusammen. Gute Chancen haben daher besonders Frauen, denen es gelingt, ihre bestehende Expertise mit dem Thema KI zu verknüpfen. Eine individuelle Abschlussberatung der Teilnehmerinnen mit Empfehlungen für die nächsten Karriereschritte rundete das Projekt ab. Auch weitere Angebote von jumpp, etwa Beratung zur Existenzgründung, standen den Teilnehmerinnen offen.

Zum Pilotprojekt bilanziert Heidi Wiegert: „Wir haben viele Herausforderungen gemeistert, vom Kontakte knüpfen mit KI-Unternehmen und Wissenschaft bis zum Entwickeln von Unterrichtsmaterialien für Teilnehmerinnen mit unterschiedlichem Wissensstand. Beim Curriculum waren zielgruppengerechte Beispiele wichtig: Spielerische Anwendungen weckten bei den meisten Frauen weniger Interesse als Programme mit gemeinwohlorientiertem Nutzen.“

Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen bestärkten jumpp darin, das Thema weiter zu verfolgen. So führt der Verein aktuell ein neues BMFSFJ-gefördertes Modellprojekt durch: „Mit KI in eine smarte Zukunft – Frauen gestalten mit“ vermittelt Frauen, wie sie gemeinwohlorientierte KI-Projekte von der Idee bis zur Umsetzung bringen.


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