"Lage sehr angespannt": Kreiswerke erhöhen Strompreise

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"Noch zum Jahresanfang 2022 konnten die Kreiswerke Main-Kinzig ihre Strompreise senken", teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Basis hierfür sei die Tarifkalkulation vom November vergangenen Jahres gewesen. "Zum 1. Juli gab es dann eine weitere Entlastung der Kunden durch den Gesetzgeber: Die EEG-Umlage wurde auf „Null“ gesetzt und von den Versorgern an ihre Kunden weitergegeben. Diesen positiven Nachrichten stehen jedoch die stetig anhaltenden Preissteigerungen an den Strommärkten gegenüber. Sie machen eine Erhöhung der Strompreise für rund 15.800 Sondervertragskunden zum 1. Oktober 2022 erforderlich", so das Unternehmen weiter.



„Die Lage ist weiterhin sehr angespannt“, erklärt Kreiswerke-Geschäftsführer Oliver Habekost. Die anhaltende Marktsituation führe zu einem Anstieg der Beschaffungskosten, den die Branche über kurz oder lang nicht weiter kompensieren könne. "Die historisch hohen Gaspreise wirkten sich unmittelbar auch auf die Beschaffungskosten für Strom und damit letztlich auf den Strompreis aus. Basierend auf unserer längerfristig ausgelegten Beschaffungsstrategie waren wir zwar noch zum 1. Januar dieses Jahres in der Lage, die Strompreise zu senken. Die anhaltenden, teils sprunghaften Preissteigerungen an den Energiemärkten, gepaart mit einem erhöhten Energiebedarf, machen nun jedoch eine Erhöhung der Strompreise zum 1. Oktober 2022 unumgänglich“, setzt er fort. Alle betroffenen Sondervertragskunden seien von den Kreiswerken bereits schriftlich über die Situation informiert worden.

Stromgewinnung aus Gas und Kohle
"Doch wieso hängen Gas- und Strompreise in ihrer Entwicklung eigentlich zusammen? Gleich mehrere Faktoren grei-fen ineinander und tragen dazu bei, dass sich die Preise an den Strombörsen seit Monaten auf dem Weg nach oben befinden. In der Industrie wurden nach dem Corona-Rückschlag wieder Kapazitäten aufgebaut, aber auch in Privathaushalten ist die Nachfrage nach Strom gestiegen. Eine erhöhte Nachfrage bei gleichem Angebot bedeutet grundsätzlich steigende Preise. Verschärft wird die Situation, da Produktionslücken durch Kohle- und Gaskraftwerke kompensiert werden. Die Stromproduktion ist vor allem mit Erdgas als Rohstoff deutlich teurer. Die Einführung des CO2-Preises, aber allem voran die Drosselung der Gaslieferungen durch Russland und die damit verbundene Unsicherheit über zukünftige Lieferungen lassen die Gaspreise zusätzlich deutlich ansteigen. So wirkt sich der historisch hohe Gaspreis unmittelbar auch auf die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten für Strom und damit letztlich auf den Strompreis aus. Das Wirtschaftsministerium betonte, es seien bereits Maßnahmen ergriffen worden, um den Einsatz von Gas in der Stromerzeugung zu reduzieren", so das kreiseigene Unternehmen in der Pressemitteilung.

Wirtschaftlich leistungsfähig bleiben
„Die Energieversorgung sicherzustellen, ist unser Auftrag. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst, müssen aber die gegenwärtige energiepolitische Lage in unserer Preisgestaltung abbilden. Nur so können wir wirtschaftlich überhaupt leistungsfähig bleiben. Unser Ziel ist es, unsere Kunden auch während dieser äußerst turbulenten Zeiten an den Energiemärkten weiterhin zuverlässig zu beliefern“, betont der Kreiswerke-Geschäftsführer abschließend.


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