Finanzminister besucht Evonik: Transformation der Industrie braucht Unterstützung

Evonik-Experte Marc Beiser von der Verfahrenstechnik, links, stellt das modulare Anlagenkonzept vor. Es wurde entwickelt, um Prozesse im Pilotmaßstab schnell durchführen zu können. Die Schnelligkeit bleibt allerdings auf der Strecke, wenn Genehmigungen so lange dauern wie bei großen Produktionsanlagen.

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Michael Boddenberg (CDU), hessischer Minister der Finanzen, und Heiko Kasseckert (CDU), wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, informierten sich bei Evonik im Industriepark Wolfgang über die Dringlichkeit, den Erhalt des Innovationsstandorts Deutschlands mit schnelleren Genehmigungsverfahren zu bewahren. „Wir brauchen in Deutschland dringend den Beschleunigungspakt für Planungs- und Genehmigungsverfahren – und zwar nicht nur für Infrastrukturprojekte wie den Ausbau von Windrädern und Bahnstrecken, sondern auch für Industrieanlagen“, betont Renée Röske, Referentin Governmental Affairs bei Evonik.



Die chemische Industrie könne der Schlüssel zur ökologischen Transformation der Wirtschaft sein. „Jedoch dauern Verfahrens-entscheidungen deutlich zu lang und sind zu komplex, um Impulse setzen zu können“, fährt Röske fort. Anhand zweier aktueller Themen verdeutlichen die Evonik-Experten, dass das Planungs- und Genehmigungsrecht nicht mehr zeitgemäß ist. So bei der Errichtung einer zentralen und grünen Wasserstoffversorgung am Standort Hanau. „Derzeit haben wir im Industriepark eine dezentrale Versorgung über Flaschenbündel und Lagertank. Nun ist der Aufbau eines zentralen und modularen H2-Elektrolyseurs zur Eigenerzeugung von grünem Wasserstoff für den ganzen Standort geplant“, sagt Peter Schottlaender, Leiter Umwelt & Behörden bei Evonik in Hanau.

Die Elektrolyseure könne jede Privatperson in ihrem Keller nutzen - genehmigungsfrei. „Weil wir den grünen Wasserstoff gewerblich produzieren möchten, unterliegen wir jedoch der Genehmigungspflicht der entsprechenden Behörde und müssen für Kleinstanlagen monatelang auf die Freigabe warten“, so Schottlaender.

Dieser Problematik unterliegen auch die modularen Anlagen, die zu mehr Agilität in der Produktion führen sollen. Wie bei einem Legobaukasten werden hierbei kleine Module für Pilot- oder Kleinmengen-Produktions-anlagen immer wieder neu zusammengesetzt. „Die Idee dahinter ist, dass wir schneller werden, um volatile Märkte zu bedienen. Techno-logisch sind wir dazu bereits jetzt in der Lage. Da nun aber jede einzelne neue Prozessvariante immer wieder genehmigt werden muss, bleibt die Geschwindigkeit leider auf der Strecke“, berichtet Frank Stenger von der Verfahrenstechnik.

Mit ihren Anliegen mussten die Industrievertreter beim Finanzminister und dem wirtschaftspolitischen Sprecher keine große Überzeugungs-arbeit leisten. „Unsere Unternehmen benötigen möglichst große Handlungsspielräume, um im globalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben.

Es braucht eine Modernisierung des Planungsrechtes, um Genehmigungsverfahren verständlicher zu machen und vor allem schneller umsetzen zu können“, so Michael Boddenberg. Möglichkeiten dazu sieht Heiko Kasseckert in den Beratungen zum Pakt für Beschleunigung, in dem die Anforderungen der Industriepolitik neu justiert werden müssen und die Länder gemeinsam mit dem Bund das Ziel verfolgen sollten, auch die Industrieanlagen als einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette zur Transformation der chemisch-pharmazeutischen Industrie zu betrachten.

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Evonik-Experte Marc Beiser von der Verfahrenstechnik, links, stellt das modulare Anlagenkonzept vor. Es wurde entwickelt, um Prozesse im Pilotmaßstab schnell durchführen zu können. Die Schnelligkeit bleibt allerdings auf der Strecke, wenn Genehmigungen so lange dauern wie bei großen Produktionsanlagen.

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Zeigt, worum es geht: Standortleiterin Kerstin Oberhaus, 2.v.r., stellt Finanzminister Michael Boddenberg, rechts, und Heiko Kasseckert, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, die Problematik des Genehmigungsverfahrens anhand des kleinen Elektrolyseurs vor. Fotos: Evonik Industries


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