IHK legt „Klimawandel-Leitfaden“ vor

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„Der Klimawandel verschont keine Branche“, bekannte Dr. Norbert Reichhold, Ehrenpräsident der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, auf einer Pressekonferenz, zu der die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern am 7. März eingeladen hatte. Gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde präsentierte Reichhold die Ergebnisse der „Arbeitsgruppe Klimawandel“, welche die IHK gemeinsam mit ihrer Schwesterkammer in Fulda Anfang 2022 eingerichtet hatte.



„Sie sehen an dem großen Engagement unserer Teilnehmer des Arbeitskreises aus den Vollversammlungen und aus den Industrie- und Umweltausschüssen: Viele Branchen haben sich bereits Gedanken dazu gemacht und noch mehr Unternehmen sind schon dabei, sich auf den Klimawandel einzustellen. Wir wollen dabei mithelfen“, freute sich Reichhold. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe hatten viel Know-how und Erfahrungen eingebracht. Herausgekommen ist laut Reichhold ein Leitfaden mit hohem Praxisbezug: „Die Ergebnisse dürfen Sie als repräsentativ für die Unternehmen zwischen Maintal und Wasserkuppe ansehen.“

Klimawandel mit bedenken

Zur Vorgehensweise der Arbeitsgruppe berichtete Reichhold: „In sechs Sitzungen hatten Unternehmerinnen und Unternehmer aus beiden Landkreisen die Folgen des Klimawandels konkretisiert und Wege der Anpassung diskutiert, nachdem Spezialisten referiert hatten.“ In den Sitzungen am 28. Februar, 4. April, 12. Mai, 27. Juni, 19. September und letztmals am 12. Dezember hatte sich der Arbeitskreis mit unterschiedlichen Facetten des Klimawandels in der Region auseinandergesetzt. Herausgekommen ist ein Klimaschutz-Leitfaden, der mit Impulsen und Checklisten eine Einführung in das Thema bietet – und Mitgliedsunternehmen Ideen, Tipps und Vorschläge für den betrieblichen Alltag an die Hand gibt, um den Klimawandel bewältigen zu können.

Wie IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde weiter berichtete, „hat die IHK Dr. Jörg Wetterau gebeten, aus den vorliegenden Diskussionsprotokollen einen praktischen Leitfaden zu erstellen. Als Chemiker und Kommunikationsspezialist rund um naturwissenschaftliche Fragen ist Dr. Wetterau dafür besonders geeignet.“ Die IHK wolle ihre Mitglieder rasch, sach- und fachgerecht informieren, weshalb die Ergebnisse zeitnah in den Leitfaden eingeflossen seien. Zusätzlich wurden im Internet viele Links aufbereitet. „Damit wollen wir kleinen und mittleren Unternehmen im betrieblichen Alltag helfen. Nicht nur in den alltäglichen Geschäftsprozessen, sondern auch bei Investitionen und Erweiterungen ist manches neu und anders zu denken und zu machen. Wir konnten Schwachstellen identifizieren und Quellen ausfindig machen, aus denen Unternehmen Wissen schöpfen können“, merkte Reichhold dazu an.

Zu den Zielen des Leitfadens führte der IHK-Ehrenpräsident aus: „Uns geht es um dreierlei: Erstens die heute bereits erkennbaren Folgen des Klimawandels in unserer Region verdeutlichen. Zweitens darauf hinzuweisen, dass dieser Wandel Anpassung der Unternehmen erfordert. Und drittens betonen, dass – wie jeder Wandel – auch dieser Chancen in sich birgt.“ Der Klimawandel sei längst da. Die Anpassungen an diesen würden auch die Wirtschaft zwischen Tann in der Rhön und Maintal vor enorme Herausforderungen stellen.

Sechs Szenarien identifiziert

Insgesamt sechs Szenarien, zum Beispiel zu Starkregen, hatte der Arbeitskreis identifiziert - mit anschließenden Diskussionen darüber, was das für die Unternehmen vor Ort bedeutet. Der Chemiker Dr. Jörg Wetterau konnte aus den sechs Protokollen das herausdestillieren, „was wichtig für die Unternehmen ist, was leistbar ist und was den Klimawandel erträglicher für uns gestaltet“, ergänzte Dr. Gunther Quidde. Wetterau konnte dank seiner naturwissenschaftlichen Kompetenz die Ergebnisse klar auf den Punkt bringen.

„Die Idee für einen solchen Leitfaden hatte ich noch nicht auf dem Schreibtisch. Das war ein spannendes Projekt. Jetzt geht es darum, die aufgezeichneten Ideen mit Leben zu füllen. Damit das gelingt, sind zwei Dinge wichtig: erstens eine möglichst weitere Verbreitung des Leitfadens und zweitens eine crossmediale Vernetzung. Alles sollte online zu finden sein, vor allem aber die wichtigen Checklisten. Um darauf hinzuweisen, ist es natürlich zielführend, dass sich die IHK entschlossen hat, den Leitfaden Klimawandel der frisch erschienenen IHK-Zeitschrift beizulegen. Damit dürfte eine möglichst breite Leserschaft in den Unternehmen erreicht sein. Wenn nun noch die Presse berichtet, dann kommen wir bei der Lösung des massiven Problems Klimawandel vor Ort bestimmt einen wichtigen Schritt weiter,“ führte der Naturwissenschaftler aus.

Konkrete Handlungsempfehlungen statt Prophezeiungen zum Weltuntergang

Anschließend ordnete der IHK-Hauptgeschäftsführer den Leitfaden ein: „Unser Leitfaden enthält sechs Szenarien, aber keine Prophezeiungen zum Weltuntergang. Szenarien können eintreten, sie müssen es aber nicht. Wer ihre Gefahren erkennt, kann sie abwenden, indem er nach besseren Lösungen sucht. Es ist meine feste Überzeugung: Nirgendwo gelingt dies besser als in einer Marktwirtschaft. Denn sie bedeutet ganz praktisch, dass zehntausende Unternehmerinnen und Unternehmer die Probleme erkennen, nach Lösungen suchen, gute Lösungen finden und weiterverbreiten, schlechtere Lösungen aber zu den Akten legen. Unsere Marktwirtschaft, unsere Unternehmen können das. Wir sollten sie machen lassen.“

Reichhold bedankte sich zum Schluss bei der IHK: „Diese Arbeitsgruppe entstand, weil ich drei Wünsche geäußert hatte, bevor ich mein Amt als IHK-Präsident gerne an Oliver Naumann abgegeben habe. Die ersten beiden lauteten: mehr Unternehmerinnen und Unternehmer im Ehrenamt und eine konsequente Regionalität der IHK. Und das bedeutet eben ganz praktisch, dass der Klimawandel tatsächlich in den Wüsten und Polargebieten unseres Planeten schwere Konsequenzen hat. Dass er aber eben auch hier, vor unserer Haustür bereits Auswirkungen hat. Das war dann mein dritter Wunsch: konkrete Ansatzpunkte zum Umgang mit dem Klimawandel. Die Mitglieder der Vollversammlung haben mir diese Wünsche erfüllt. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Lassen Sie mich aus dem Protokoll der Sitzung vom 30. März zitieren: ‚Dabei sollte es um konkrete Handlungsempfehlungen gehen und nicht um hochtrabende Umschreibungen von Transformationsprozessen.‘ Zwei Sätze danach heißt es dann im Protokoll: Dr. Reichhold ‚erklärt seinen Rücktritt.‘ Ich freue mich sehr, wenn unser kleiner Leitfaden dazu beitragen wird, die Unternehmen und die Menschen in unserer Region besser auf den Klimawandel vorzubereiten.“

Der Klimawandel-Leitfaden steht zum Download bereit: www.ihk.de/hanau/klimawandel


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