141.631 - immer mehr Arbeitsplätze im Main-Kinzig-Kreis

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Am Stichtag 30. Juni 2022, arbeiteten im Main-Kinzig-Kreis insgesamt 141.631 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das ist der bislang höchste von der Bundesagentur für Arbeit ermittelte Wert. Nachdem aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Anzahl der Arbeitsplätze im Jahr 2020 um 1.337 auf 137.323 gesunken war, legten die Unternehmen bei der Einstellung von Mitarbeitern „schon 2021 wieder den Vorwärtsgang ein – Mitte 2021 wurden in der offiziellen Beschäftigungsstatistik bereits 138.943 Arbeitsplätze erfasst.



Dieser Aufwärtstrend ist aktuell ungebrochen, trotz Krieg in der Ukraine und Problemen bei Automobil-Zulieferern“, berichtet Selina Lukas, verantwortlich für Standortanalysen in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern.“

24 von 29 Städten und Gemeinden mit mehr Jobs

„Wirklich beeindruckend“, so Lukas, wirkt das Lagebild, wenn der Zuwachs von Arbeitsplätzen in einzelnen Kommunen betrachtet wird und wenn die Wege der Arbeitsplatz-Pendler mit in die Betrachtung einbezogen werden. Nach Auswertung der Daten kann Lukas acht Kommunen identifizieren, die sogar einen kräftigen Arbeitsplatz-Aufbau vorweisen: Nidderau (+ 143), Hammersbach (+ 181), Bruchköbel (+ 215), Freigericht (+ 240), Schlüchtern (+ 242), Wächtersbach (+ 267) sowie Erlensee (+ 448) und Hanau (+ 820).

Zudem weisen laut Lukas „unverändert vier Städte einen Pendlerüberschuss auf: Hanau (+ 7.269), Gelnhausen (+ 5.364), Erlensee (+ 2.553) und Schlüchtern (+ 222).“ In diese Kommunen pendeln tagtäglich mehr Beschäftigte ein als aus. In Hanau arbeiten laut Auswertung seit vier Jahren – ziemlich gleichbleibend – sehr viele Menschen, die in Frankfurt, Bruchköbel, Maintal, Erlensee und Langenselbold wohnen. „Welche Chancen in der zielgerichteten Umwandlung ehemaliger Militärflächen in Gewerbegebiete liegt, illustriert ganz besonders Erlensee: 2002 arbeiteten dort nur 1.711 Menschen, im vergangenen Jahr waren es 8.948. Das ist ein Wachstum um das Fünffache!“, kommentiert Lukas. Auch Hammersbach gewinnt mittlerweile an Bedeutung für die Wirtschaft. 2022 pendelten 161 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr in die Gemeinde. Der Grund ist naheliegend: Das interkommunale Gewerbegebiet „Limes“, direkt an der Autobahn A 45 gelegen, hilft der Gemeinde, wie auch den beiden Wetterau-Kommunen Büdingen und Limeshain. „Der Standortvorteil des neuen Gewerbegebiets wirkt. Es ist – ohne die positiven Nebeneffekte zu berücksichtigen – eine mittlere dreistellige Zahl an Arbeitsplätzen entstanden“, merkt Lukas an.

Leicht gesunken sind hingegen die Beschäftigtenzahlen in Bad Soden-Salmünster (- 32) und Linsengericht (- 66). Dieser Abbau ist bereits seit einiger Zeit zu beobachten. Bad Soden-Salmünster hatte im Jahr 2019 ein Arbeitsplatz-Maximum erreicht (4.809). Heute sind es 111 weniger. Linsengericht zählt 2022 insgesamt 3.492 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, nach 3.558 im Vorjahr und 3.564 im bisher besten Jahr 2020. Auch in den beiden Städten Bad Orb (- 125) und, trotz Pendlerüberschuss, in Gelnhausen (- 367) gibt es weniger Arbeitsplätze. „2022 kamen knapp 500 Beschäftigte weniger aus der Region in die Kreisstadt zur Arbeit“, so Lukas. Als mögliche Ursache kommt die Insolvenz eines großen industriellen Arbeitgebers in Betracht.

Frankfurt zieht noch immer

Seit zehn Jahren schon pendeln über 30.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus dem Main-Kinzig-Kreis nach Frankfurt am Main. In der Metropole gab es Mitte vergangenen Jahres insgesamt 616.293 Arbeitsplätze. Nicht nur nach Frankfurt, sondern auch in die Kreise Offenbach (+ 7.341), Wetterau (+ 5.865) sowie Aschaffenburg (+ 4.525) zieht es unter der Woche viele Pendler, die im Main-Kinzig-Kreis wohnen. Laut offizieller Statistik leben im Landkreis insgesamt 172.744 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Mehr als die Hälfte von ihnen (91.264) arbeitet auch in den 29 Städten und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises. „Für Arbeitgeber, die im Main-Kinzig-Kreis investieren wollen und neue, gut qualifizierte Mitarbeiter suchen, sind die Auspendler eine spannende Zielgruppe“, analysiert Lukas. Sollte der Arbeitsplatz-Trend im Kreis weiterhin nach oben gehen, dann dürfte das nicht zuletzt daran liegen, dass mehr und mehr Frauen und Männer ihre Fahrt zum Arbeitsplatz verkürzen wollen – und damit auch Staus vermeiden. „Das ist eine reelle Chance für die hier lebenden Menschen und für die hier ansässigen Unternehmen“, findet Lukas.

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Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort in den 28 kleineren Kommunen des Main-Kinzig-Kreises sowie in Hanau, jeweils am 30. Juni 2021 und 2022.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit / Grafik: IHK


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