"Seit Monaten häufen sich Berichte über dramatische Lieferengpässe für lebensrettende Arzneimittel, die in unzähligen Apotheken im ganzen Land unüberwindbare Hindernisse darstellen. Patienten, die auf ihre Medikamente angewiesen sind, kämpfen verzweifelt gegen die Unsicherheit an, ob sie ihre Behandlung fortsetzen können. Dies betrifft nicht nur chronisch kranke Menschen, sondern auch akut erkrankte Patienten, die dringend auf bestimmte Medikamente, insbesondere Antibiotika und Schmerzmittel, angewiesen sind. Die Ursachen für diese alarmierenden Engpässe sind vielfältig und reichen von Produktionsproblemen über Lieferkettenstörungen bis hin zu regulatorischen Herausforderungen. Die Apotheken vor Ort sind jedoch diejenigen, die die verheerenden Auswirkungen dieser Engpässe unmittelbar zu spüren bekommen. Sie sind zutiefst besorgt über die Tatsache, dass sie ihren ethischen Verpflichtungen und dem staatlichen Auftrag zur sicheren Versorgung der Patienten nicht mehr nachkommen können", heißt es in der Pressemitteilung weiter.
„Wir stehen vor einer beispiellosen Krise“, warnt Apotheker Holger Seyfarth und betont: „Apothekerinnen und Apotheker sind Tag und Nacht unermüdlich im Einsatz und bemüht, Lösungen zu finden, um die Versorgung noch einigermaßen aufrechtzuerhalten. Aber die Situation verschlechtert sich rapide, wir können die Sicherheit unserer Patienten nicht mehr gewährleisten. Und die Wintersaison mit der nächsten Erkältungs- und damit einhergehenden Infektionswelle steht erst noch bevor.“
Holger Seyfarth weiter: „Die Regierung und die Gesundheitsbehörden sind dringend aufgefordert, rasche Maßnahmen zu ergreifen, um diese existenzielle Bedrohung für die öffentliche Gesundheit zu bewältigen. Es geht nicht nur darum, den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten sicherzustellen, sondern auch die zugrunde liegenden Probleme der Lieferkette und der Arzneimittelproduktion anzugehen.“
Die hessischen Apotheker rufen auch die Gesellschaft auf, sich der dramatischen Situation bewusst zu werden, die sich derzeit abspielt, und fordern die Unterstützung der Regierung und der Gesundheitsbehörden, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern. Der HAV-Vorsitzende abschließend: „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Bürger dürfen nicht länger gefährdet werden. Das muss im Sinne der Bevölkerung jetzt oberste Priorität haben."