IHK erhöhte Beiträge um über 20 Prozent

In dieser Zusammensetzung tagte die IHK-Vollversammlung ein letztes Mal: Nächstes Jahr stehen Wahlen an, dann setzt sich das Gremium der regionalen Wirtschaft neu zusammen. Quelle: IHK

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Schon die Tagesordnung hatte einen langen Abend versprochen: Anfang der Woche traf sich die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern zum letzten Mal in diesem Jahr und dieser Legislaturperiode. Wie immer zum Jahresende standen die Finanzen im Mittelpunkt der Diskussionen. Das Ergebnis: Nach zwanzig Jahren tritt im nächsten Jahr erstmals wieder eine Beitragserhöhung in Kraft.



"Mehr als anderthalb Stunden diskutierten die Mitglieder des Parlaments der regionalen Wirtschaft das Für und Wider einer Anhebung des IHK-Beitrags, mit dem alle Mitgliedsunternehmen die Selbstverwaltung der Wirtschaft finanzieren. Seit 20 Jahren waren die Grundbeiträge und der Umlagesatz nicht angehoben worden – doch eine kumulierte Inflationsrate von 48% in diesem Zeitraum sowie zusätzliche Aufgaben, die die IHK seitdem übernommen hat, darunter hoheitliche Aufgaben aus der Gewerbeordnung, eine bessere Interessenvertretung für die regionale Wirtschaft bei der Landesregierung sowie eine verstärkte Betreuung der ehrenamtlich tätigen Wirtschaftsjunioren, führten trotz zahlreicher Sparmaßnahmen zu dieser Entscheidung. Am Ende stimmten fast 85% der Vollversammlungsmitglieder für die Erhöhung. Der Umlagesatz steigt damit im kommenden Jahr von 0,17% auf 0,21%. Auch die Grundbeiträge erhöhen sich. Sie hängen vor allem von der Höhe des Gewerbeertrages eines Unternehmens ab. Für den typischen „mittleren“ Beitragszahler bedeutet das eine Erhöhung des jährlichen Beitrags von 200 Euro auf 245 Euro", teilt die IHK in einer Pressemitteilung mit.

Die Vollversammlung begrüßte an diesem Abend auch die Erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises. Susanne Simmler (SPD) ist für die Wahl zur Direktorin des Hessischen Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) nominiert und wird ihr aktuelles Amt deshalb demnächst aufgeben. In ihrer Rede würdige sie vor allem die gute Zusammenarbeit mit der IHK und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es sei immer eine gemeinsame Arbeit für den Main-Kinzig-Kreis gewesen. Das bestätigte auch IHK-Präsident Oliver Naumann und lobte Frau Simmler für ihre Arbeit als Wirtschaftsförderin, als Gründungsgeschäftsführerin der Breitband-Main-Kinzig GmbH sowie in den vergangenen Jahren als Mehrheitsgesellschafterin der gemeinsam mit der IHK betriebenen Spessart Tourismus und Marketing GmbH.

Außerdem Thema an diesem Abend: die Wahl der nächsten Vollversammlung Anfang 2024. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren, pünktlich zum Fristende Ende Oktober sind ausreichend Bewerbungen eingegangen, darunter auch viele Mitglieder der aktuellen Vollversammlung. Somit hoffen 64 Unternehmerinnen und Unternehmer auf die Stimmen der Wahlberechtigten, um sie und ihre Interessen in der kommenden Legislaturperiode im Parlament der regionalen Wirtschaft zu vertreten. Einen Überblick über die Kandidatinnen und Kandidaten für die 39 Sitze gibt es auch im Internet unter www.ihk.de/hanau/vv-wahl2024.

Um gemeinsam das Beratungsangebot für exportorientierte Unternehmen auszuweiten, aber die Mehrkosten dank Zusammenarbeit zu beschränken, stimmte die Vollversammlung der Gründung des Außenwirtschaftszentrums Hessen der hessischen IHKs zu.

Über ihre Aktivitäten informierten Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaftsjunioren (WJ), junge Unternehmerinnen und Unternehmer unter 40 Jahren. Sowohl bei den WJ Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern als auch den WJ Hessen stand der Austausch mit der Politik im Fokus der Arbeit. Podiumsdiskussionen anlässlich von Landrats- und Landtagswahl sowie der Know-how-Transfer im Hessischen Landtag zeugten 2023 von diesem Engagement. In der Regional-Gruppe freut man sich außerdem auf nächstes Jahr: Dann feiern die WJ Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern 75-jähriges Jubiläum.

Die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern

Die Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Hanau vertritt die Interessen der Unternehmerinnen und Unternehmer im Main-Kinzig-Kreis. Wer ein Gewerbe anmeldet, ist automatisch Mitglied der IHK und hat damit Zugang zu den Beratungsangeboten und Dienstleistungen. Die Organisation der Dualen Ausbildung für die Unternehmen ist die bekannteste IHK-Aufgabe, die Vertretung des Gesamtinteresses der regionalen Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung die wichtigste. Dazu gehört z. B. die Mitarbeit an der Verbesserung der Schienenanbindung der Region – bekanntestes Beispiel ist die nordmainische S-Bahn. Über die Internetseite, das IHK-Magazin und den Newsletter informiert die IHK über aktuelle Wirtschaftsthemen. Außerdem berät sie ihre Mitgliedsunternehmen von der Existenzgründung bis zur Expansion ins Ausland, hilft auf der Suche nach Sachverständigen und informiert zu Rechts- und Steuerfragen. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist die IHK unabhängig von politischer Einflussnahme.

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In dieser Zusammensetzung tagte die IHK-Vollversammlung ein letztes Mal: Nächstes Jahr stehen Wahlen an, dann setzt sich das Gremium der regionalen Wirtschaft neu zusammen. Quelle: IHK


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