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Do, Sep
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Minister Mansoori besucht Industriepark Wolfgang: "Müssen Tempo aufnehmen"
Minister Kaweh Mansoori (vordere Reihe, 2. v.l.) tauschte sich im Industriepark mit Arbeitsdirektor und Personalvorstand Thomas Wessel (vordere Reihe, 1. v.l.), Standortleiterin Kerstin Oberhaus (vordere Reihe, 2. v.r.) und weiteren Expertinnen und Experten von Evonik aus.
Kaweh Mansoori (SPD), Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, tauschte sich im Industriepark Wolfgang mit Evonik Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Wessel und weiteren Expertinnen und Experten des Unternehmens über die Entwicklung des Standorts und die aktuellen Herausforderungen der Chemieindustrie aus. Begleitet wurde der Minister vom SPD-Bundestagsabgeordneten Lennard Oehl.
Zum Auftakt gaben Personalvorstand Thomas Wessel und Standortleiterin Kerstin Oberhaus einen Überblick über die Aktivitäten des Spezialchemieunternehmens und insbesondere des Industrieparks. Im Fokus standen dabei die nachhaltige Transformation des Standortes und moderne Arbeitswelten bei Evonik. Die wachsenden Herausforderungen, mit denen sich die chemische Industrie konfrontiert sieht, wurden während der Besichtigung des Wasserstoffelektrolyseurs besonders anschaulich. Der Industriepark nutzt bereits seit geraumer Zeit die Elektrolysetechnologie, um den lokalen Wasserstoffbedarf mit grünem H2 zu decken. Um die Transformation in der chemischen Industrie voranzutreiben, sind jedoch effizientere und weniger bürokratische Planungs- und Genehmigungsprozesse vonnöten. „Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen wir die Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigen“, unterstrich Wessel. Allerdings verkörpert der Genehmigungsprozess des kleinen Wasserstoffelektrolyseurs genau das Gegenteil eines gestrafften Verfahrens und wird so zu einem Hindernis für innovative Entwicklungen.
Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori machte bei seinem Besuch deutlich: „Es ist entscheidend, dass wir pragmatische Lösungen finden, die die Industrieunternehmen bestmöglich unterstützen. Werke wie hier am Evonik-Standort Hanau sind nicht nur wichtige Arbeitgeber, sie sind auch Motor der hessischen Wirtschaft. Hier werden Innovationen umgesetzt, die weltweit Anwendung finden. Das Ziel der Landesregierung ist es deshalb, Rahmenbedingungen zu schaffen, um für Investitionen in Hessen weiterhin attraktiv zu bleiben. Um die Bedarfe und Herausforderungen ermitteln zu können, ist mir der direkte persönliche Austausch ein besonderes Anliegen.“
Im Labor für elektrochemische Prozesse stellte Patrik Stenner von der Verfahrenstechnik eine Methode zur Abtrennung von Mikroplastik aus Abwasser vor sowie eine Neuentwicklung, die zur Rückgewinnung von Lithium aus Lithium-Ionen-Akkus führen soll. „Daran arbeiten wir seit Jahren unter Hochdruck. Insbesondere für die Elektrifizierung des Automobilsektors wird immer mehr Lithium benötigt. Das Leichtmetall ist jedoch eine begrenzte Ressource. Wir müssen also zügig eine Lösung finden – sind aber auf einem guten Weg dahin!“ „Nachhaltige Prozesse, nachhaltige Produkte und die nachhaltige Entwicklung des Standorts sind die zentralen Aufgaben in Gegenwart und Zukunft. Dieser Herausforderung widmen wir uns schon jetzt mit vollem Einsatz“, sagte Kerstin Oberhaus.
Letzter Besuchspunkt auf der prall gefüllten Agenda war die Besichtigung der Lipid Launch Anlage, wo die Besucher und Besucherinnen interessante Einblicke in die Lipid-Aktivitäten des Geschäftsgebiets Health Care erhielten – ausgehend vom zügigen Aufbau der Produktion von Lipiden für die mRNA-Impfstoffe zu Zeiten der Corona-Pandemie bis zur neuen Lipid-Launch-Anlage, in der in kleinem Maßstab kundenspezifische Lipide für mRNA-Therapien in klinischen und kommerziellen Phasen hergestellt werden.
Der vorliegende Beschränkungsvorschlag von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (kurz PFAS) hätte massive Auswirkungen auf die Produktion. Anhand von in der Anlage verbauten Dichtungen, ausgekleideten Rohrleitungen und Armaturen verdeutlichten die Evonik-Expertinnen und -Experten, welche immensen negativen Auswirkungen ein solches Verbot haben könnte. Evonik Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Wessel betonte in aller Deutlichkeit: „Die Auswirkungen eines solchen Verbots auf die medizinische Versorgung wären massiv, da PFAS-haltige Beschichtungen für hochreine Produktionsprozesse essentiell sind und es keine gleichwertigen Alternativen gibt.“
Zum Abschluss des Besuchs gab der Betriebsratsvertreter Ralf Giesel noch einen Einblick in Themen der Mitbestimmung und aktuelle Projekte zur Standortentwicklung. Zudem wurde das gesellschaftspolitische Engagement von Evonik beleuchtet. Kerstin Oberhaus und Renée Röske (Evonik Governmental Affairs) betonten die klare Positionierung des Unternehmens gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus und gingen insbesondere auf entsprechende Projekte im Industriepark ein, wie etwa die Workshops zum Thema Zivilcourage und Demokratieförderung.
Minister Kaweh Mansoori (vordere Reihe, 2. v.l.) tauschte sich im Industriepark mit Arbeitsdirektor und Personalvorstand Thomas Wessel (vordere Reihe, 1. v.l.), Standortleiterin Kerstin Oberhaus (vordere Reihe, 2. v.r.) und weiteren Expertinnen und Experten von Evonik aus.
Im Labor für elektrochemische Prozesse stellte Patrik Stenner von der Verfahrenstechnik eine Methode zur Abtrennung von Mikroplastik aus Abwasser vor.
In der Lipid Launch Anlage gewann der Minister interessante Einblicke in die Lipid-Aktivitäten des Geschäftsgebiets Health Care.