Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat das Viszeralonkologische Zentrum der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen erneut erfolgreich rezertifiziert und damit die kontinuierlich hohe Qualität in der Versorgung onkologischer Patienten bestätigt.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Andrej Khandoga hat das Zentrum in den letzten fünf Jahren beachtliche Fortschritte in der Behandlung von Krebsarten des Bauchraums erzielt, insbesondere im Bereich von Darm-, Magen-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie zählt dabei zu den führenden Kliniken in Hessen und ist eines der größten zertifizierten Zentren für die Behandlung von Darm- und Pankreaskrebs in der Region.
Bereits 2008 wurde die Klinik als Darmkrebszentrum ausgezeichnet. Seither konnte nicht nur die Darmkrebsbehandlung, sondern auch die gesamte viszeralonkologische Chirurgie stetig weiterentwickelt werden. Besonders hervorzuheben ist dabei das seit 2022 zertifizierte Pankreaszentrum, das sich auf die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs spezialisiert hat.
Ein besonderes Qualitätsmerkmal des Gelnhäuser Pankreaszentrums ist die hohe Rate an sogenannten „kurativen Resektionen“. Dabei handelt es sich um eine mikroskopisch vollständige Entfernung des Tumors, was für Bauspeicheldrüsenkrebs-Patienten die einzige Chance auf Heilung bedeuten kann. Bei 94 Prozent der in Gelnhausen behandelten Patienten konnte solch eine mikroskopisch vollständige Entfernung des Tumors nachgewiesen werden. Onkozert, das unabhängige Institut, das für die DKG die Qualität der zertifizierten Zentren regelmäßig überprüft, hat hierfür einen Sollwert von mindestens 40 Prozent festgelegt. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir bei nahezu allen Patienten eine kurative Resektion durchführen konnten“, betont Prof. Dr. Andrej Khandoga.
Die Rezertifizierung durch die DKG basiert auf einer detaillierten Bewertung von Behandlungsergebnissen und Versorgungsstrukturen. Dabei hob der Gutachter nicht nur die hohe Anzahl der durchgeführten Behandlungen in Gelnhausen hervor, sondern lobte auch das gute onkologische Behandlungsergebnis sowie die außergewöhnlich niedrige Komplikations- und Mortalitätsrate. „Die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen wie der Chirurgie, Gastroenterologie und Onkologie, bis hin zur Ernährungsberatung und der psychoonkologischen Betreuung ist essenziell, um jedem Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten“, so der erfahrene Chefarzt Prof. Dr. Khandoga.
Auch in der Darmkrebsbehandlung konnte das Viszeralonkologische Zentrum bei der Überprüfung überzeugen. Über fünf Jahre hinweg wurde eine konstant hohe Leistung nachgewiesen, wobei die Vorgaben der Behandlungszahlen sogar um das Zweifache übertroffen werden konnten. Über 95 Prozent der Darmkrebseingriffe werden dabei minimalinvasiv, roboterassistiert oder mithilfe der Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchgeführt. Diese schonenden Behandlungsmethoden ermöglichen den Patienten in Gelnhausen eine schnellere Genesung und reduzieren postoperative Belastungen.
Prof. Dr. Khandoga ergänzt: „Auch bei fortgeschrittenen Tumoren können wir verschiedene Therapien durchführen.“ Das Zentrum an den Main-Kinzig-Kliniken bietet neben der komplexen Leberchirurgie bei Metastasen unter anderem die interventionelle Methode der sogenannten „Mikrowellenablation“ an. Bei diesem Verfahren wird eine Sonde in den Tumor eingeführt, die durch schnelle Mikrowellenschwingungen Hitze erzeugt. Diese Hitze führt zu einer gezielten Zerstörung des Tumorgewebes, wobei das umliegende gesunde Gewebe geschont wird. „Die Mikrowellenablation ist ein besonders schonendes Verfahren mit geringen Nebenwirkungen“, erklärt der Chefarzt. Es eigne sich vor allem bei Lebermetastasen, die für eine chirurgische Entfernung schwer zugänglich sind.
Mit der erneuten Rezertifizierung unterliegt das Viszeralonkologische Zentrum einer regelmäßigen und unabhängigen Qualitätskontrolle durch die DKG. Die Ergebnisse der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden dabei kontinuierlich evaluiert.
Im Rahmen des Qualitätsmanagements wurden zahlreiche Maßnahmen implementiert, um die Prozesse für die Diagnose, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen kontinuierlich zu verbessern. „Die Rezertifizierung ist nicht nur eine Anerkennung, sondern auch ein Ansporn, das Qualitätsmanagement stetig weiterzuentwickeln“, so Jessica Schultheis, Leiterin des Qualitätsmanagements: „Unsere Aufgabe ist es, die hohen Standards, die wir erreicht haben, zu halten und kontinuierlich zu verbessern. Der medizinische Fortschritt und die sich wandelnden Bedürfnisse unserer Patienten erfordern eine ständige Anpassung unserer Prozesse.“
„Die Bestätigung durch die Deutsche Krebsgesellschaft ist ein Beweis für das Engagement und die Expertise unseres Teams“, fasst Prof. Dr. Khandoga zusammen und dankt allen Kollegen für ihr Engagement.