Barrieren in der eigenen Wohnung abbauen

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Solange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben - das ist der Wunsch vieler hilfsbedürftiger Menschen.



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Der Regionalverband Hanau & Main-Kinzig der Johanniter-Unfall-Hilfe hat sich diesen Wunsch nun zum Leitmotiv eines neuen Angebots gemacht: Ab sofort bieten die Johanniter eine Wohnraumberatung an. Gabriel Gebhardt hat das entsprechende Zertifikat erworben und berät Kranke, Alte oder Behinderte sowie deren Angehörige nun dabei, wie die eigene Wohnung auf die Einschränkungen angepasst werden kann.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass Gabriel Gebhardt die Prüfung zum zertifizierten Wohnraumberater bestanden hat und dass wir unser Portfolio innerhalb der Hausnotruf-Abteilung nun erweitern können“, so Regionalvorstand Sven Holzschuh. 130 Stunden lang ließ sich Gebhardt, der seit rund zwei Jahren für die Johanniter in Hanau tätig ist, in Viernheim fortbilden. „Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben. Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit in der Behindertenhilfe habe ich einen sehr guten Eindruck davon, mit welchen Barrieren Hilfsbedürftige im Alltag oftmals zu kämpfen haben“, so der 34-Jährige.

Bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung lernte Gabriel nun en Detail, wie diese Barrieren in den heimischen vier Wänden nun beseitigt werden können. Zu den Lerninhalten gehörten unter anderem die „Wohnungsanpassung für Menschen mit Demenz“, die „Finanzierung von Maßnahmen der Wohnungsanpassung“ oder „Betreutes Wohnen“. „Wir haben gelernt, wie die Wohnung angepasst werden muss, damit möglichst keine stationäre Hilfe in Anspruch genommen werden muss“, so Gebhardt.

Wer Hilfe benötigt, den besucht der 34-Jährige künftig vor Ort. In der Wohnung des Ratsuchenden verschafft er sich zunächst einen Überblick. Wo sind Hürden? Wie können sie beseitigt werden? Welche Umbaumaßnahmen sind erforderlich? Oft sind es kleine Veränderungen, die alters- oder krankheitsbedingt erforderlich werden und eine große Wirkung auf die Verbesserung der Lebensqualität haben. In manchen Fällen werden jedoch auch größere Umbauarbeiten nötig.

Gebhardt betrachtet bei der Beratung jeden einzelnen Wohnbereich und überlegt, welche Veränderungen hilfreich sein können; angefangen von der Anpassung der Betthöhe, über eine bodengleiche Dusche, Handläufe oder Lichtschalter bis hin zum Wannenlifter. Darüberhinaus sucht der 34-Jährige nach Stolperfallen und ausreichender Bewegungsfläche, spricht mit den Kunden über helle Beleuchtung der Räume und Flure oder über Rauchmelder und Notlicht für die Sicherheit.

Am Computer plant Gebhardt dann im Büro die verschiedenen Veränderungen und erstellt ein Umbaukonzept. Das stellt er dann dem Kunden vor. „Ich liste aber nicht nur die Maßnahmen auf, sondern gebe auch Tipps zur Finanzierung - und stelle auf Wunsch auch die entsprechenden Firmen für den Umbau zusammen“, so der 34-Jährige.

Mit dem neuen Angebot zielen die Johanniter aber nicht nur auf Einzelkunden ab, sondern auch auf Wohnungsbaugesellschaften und Anbieter von betreutem oder gemeinschaftlichem Wohnen. „Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn wir Kooperationspartner finden, die wir bei der Ausstattung ihrer Gebäude oder Einrichtungen ganzheitlich dabei beraten, wie sie barrierefrei und altersgerecht gestaltet werden können“, so Regionalvorstand Holzschuh. Entsprechende Erfahrungen haben die Johanniter bereits bei der Zusammenarbeit mit der Nassauischen Heimstätte (NH) gesammelt.

Weitere Informationen zur neuen Wohnraumberatung der Johanniter gibt es unter der Telefonnummer 06181/9001050 oder unter www.johanniter.de/mkk.

Foto: Der Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe Hanau & Main-Kinzig, Sven Holzschuh (links), und Wohnraumberater Gabriel Gebhardt.


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