Digitale Chancen, analoge Risiken

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In welchem Maß sind klassische Frauenberufe davon bedroht, durch die Folgen der Digitalisierung ganz oder teilweise zu verschwinden?



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Zählen Frauen – insbesondere solche die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) beziehen – zu den Gewinnerinnen oder den Verliererinnen der Digitalisierung? Solchen und ähnlichen Fragen gingen knapp 50 Teilnehmerinnen – bis auf wenige Ausnahmen war das Publikum rein weiblich besetzt – beim Fachtag „Digitale Arbeitswelten – Chancen für die Beschäftigung von Frauen“ am 28. November 2018 in Gelnhausen nach. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, der Hessische Landkreistag sowie der Hessische Städtetag hatten die Beauftragten für Chancengleichheit der hessischen Jobcenter eingeladen. Das Jobcenter des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA) des Main-Kinzig-Kreises übernahm gerne die Rolle des Gastgebers im Barbarossa-Saal des MKK-Forums.

„Vor hundert Jahren haben wir noch für das Frauenwahlrecht gestritten“, so Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. „Heute sind die Fragestellungen komplexer, Digitalisierung bietet für Frauen große Chancen und die von ihnen bevorzugten Berufen sind häufig weniger gefährdet als viele Männer-Domänen“, weiß Simmler, die auch Vorsitzende des KCA-Verwaltungsrates ist. Fraglich sei aber, ob auch arbeitsuchende oder geringqualifizierte Frauen von diesen allgemeinen Trends profitieren würden. Dem nachzugehen, war das Ziel verschiedener Workshops, Impuls-Vorträge und Erfahrungsberichte unter denen die Teilnehmerinnen wählen konnten. So standen diverse Zielgruppen im Fokus – beispielsweise junge Frauen unter 25 Jahren, Frauen über 50 Jahren oder Migrantinnen.

„Viele Frauen besitzen bereits digitale Fähigkeiten ohne das zu realisieren – etwa, indem sie ein Smartphone ganz selbstverständlich bedienen“, erläutert Grit Ciani, Beauftragte für Chancengleichheit des KCA-Jobcenters. Das gelte auch für Frauen, die SGB-II-Leistungen bezögen, bei diesen gehe es besonders darum, unnötige Ängste abzubauen. Gleichwohl müsse man die digitalen Herausforderungen ernst nehmen, diese den Betroffenen vermitteln und deren Kompetenzen zielgerichtet ausbauen. „Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist rasant. Insofern sich Digitalisierung objektiv messen lässt, sehen wir allgemein Zuwachsraten von rund 30 Prozent und mehr pro Jahr“, ergänzt Michael Krumbe, Vorstand des KCA-Jobcenters. Hier seien alle Arbeitsmarktakteure, insbesondere aber die Kommunalen Jobcenter, gefragt, Strategien zu entwickeln. Krumbe warnt: „Handeln wir nicht heute und morgen, wird sich übermorgen die Lücke zwischen Geringqualifizierten und den Anforderungen der digitalen Arbeitswelt zur unüberbrückbaren Kluft weiten!“

Foto (von links): Grit Ciani, Beauftragte für Chancengleichheit des KCA-Jobcenters, Rena Wißmeier, Hessischer Städtetag, Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete MKK, Maja Weise-Georg, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration.


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