Von der Maschine zum digitalen Spiel

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Gaming hat sich über mehrere Jahrzehnte von einem Nischenmarkt zu einer Massenerscheinung entwickelt.



Neuere Umfragen zeigen, dass in Deutschland fast jede zweite Person bereits in ihrer Freizeit Computer- und Videogames gespielt hat. Das klischeehafte Bild des Nerds, der den ganzen Tag zu Hause ist, im abgedunkelten Zimmer spielt und kaum Kontakt zur Außenwelt aufnimmt, scheint langsam der Vergangenheit zu gehören. Doch es war ein weiter Weg, bis Video- und Computerspiele ihre heutige Popularität in der Welt der Unterhaltung erreichten.

In den folgenden Jahren hat sich die Spieleindustrie enorm weiterentwickelt und sich thematisch in verschiedene Sektionen gespalten, so dass heute von Social Games bis hin zu Strategiespielen für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas zu finden ist. Auch der Wandel der Hardware ist kaum zu bremsen. Die Geräte werden immer kleiner und leistungsfähiger. Neue Online Casinos, der neueste Trend in der iGaming-Welt, sind durch die Nutzung von Smartphones, in unser Leben eingetreten. Obwohl es immer noch wenige komplexe Spiele für mobile Geräte gibt, kann man viele Gelegenheitsspiele mit simpleren Konzepten spielen und sie immer und überall dabei haben. Gerade deswegen sind mobile Spiele so beliebt und werden von der breiten Masse gespielt, denn sie erfordern wenig Zeit und eignen sich perfekt für Wartezeiten und Langeweile. Ein einfacher Klick reicht und schon taucht man, wo und wann man will, in die virtuelle Welt der Spiele ein. 

Moderne Freizeitgestaltung

Die moderne Vorstellung der Freizeit entstand erst im 19. Jahrhundert. Als Folge der langen Arbeitszeiten in urbanen Zentren entwickelte sich das Bewusstsein für eine aktive Freizeitgestaltung. Parallel dazu, war die Mechanisierung in der Arbeitswelt kaum aufzuhalten. Als dieses Phänomen auch auf die Freizeitgestaltung übersprang, entstanden die ersten mechanischen Spiele der Spielewelt. Beispiele dafür waren die Vorläufer von Flipperautomaten oder erste Slot-Automaten, deren Funktionsweise, bis in die 1960er relativ gleich blieb. Durch diese mechanischen Maschinen wurde zum ersten Mal der Gedanke des Spielens als Freizeitveranstaltung mit der technischen Entwicklung in Verbindung gebracht. In den 60ern wurden die ersten Spiele, die den Einstieg in die heutige Gaming-Welt vorbereiteten, mit Slots in Spielhallen gespielt. Erst führte man Periscope, einen Unterseebot-Simulator, ein. Dann folgten die ersten Sportspiele.

Entwicklungen in der Elektronik

Anfang der 1970er Jahre wurde die Fernsehtechnologie mit den Spieleautomaten zusammengeführt. Die mechanischen Slots wurden somit zu elektrisch betriebenen Maschinen umgewandelt, die nun in der Lage waren Videos wiederzugeben. Daher stammt auch die Bezeichnung „Videospiel“. Durch die Massenproduktion wurden sie schnell unters Volk gebracht. Atari´s Pong, das dem Tischtennis ähnelte, wurde das erste weltweit beliebte Videospiel. Zur selben Zeit entwickelte das US-amerikanische Computeringenieur Steve Wozniak den ersten Computer, der mit Tastatur und Monitor arbeitete. Die Erfindung des PCs Apple I sollte ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Gamings werden. In den 1980ern entwickelten sich Video- und Computerspiele unabhängig voneinander weiter. Dabei tauchte ein weiterer bedeutender Grundstein der heutigen Spielebranche am Horizont auf. Das Internet, das ursprünglich zur Vernetzung von Universitäten und Forschungszentren ausgebaut wurde, war bereits in Universitäten jenseits der amerikanischen Grenze zu finden. Die erfolgreiche Anwendung führte zu ersten Überlegungen, es zur kommerziellen Nutzung der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Das digitale Zeitalter

Die 1990er waren die Jahre, in denen die technischen und digitalen Entwicklungen der Vorgängerjahre massentauglich wurden. Computer und das Internet hielten langsam Einzug in das heimische Wohnzimmer. Dazu kam die tragbare Spielekonsole Game BoyGame Boy auf den Markt, gefolgt von den stationären Konsolen Play Station und Nintendo 64. Technischen Neuentwicklungen und Verbesserungen an der Hardware sorgten dafür, dass die populären aber einfachen Spiele wie Snake und Super Mario von ausgeklügelten Video- und Computerspielen abgelöst wurden. Auch Online-Spiele waren langsam auf dem Vormarsch. 1997 wurde das Rollenspiel Ultima Online veröffentlicht, das die Aufmerksamkeit von Gamer aus aller Welt auf sich lenkte. Im gleichen Jahr gewann der erste professionelle eSportler Dennis Fong einen echten Ferrari bei dem Wettbewerb Red Annihilation, der als erstes nationales Videospielturnier der USA galt. Somit war der Siegeszug der digitalen Spiele nicht mehr aufzuhalten. Schon bald war die unterhaltsame Freizeitaktivität nicht mehr nur ein Zeitvertreib, sondern für viele Gamer auch ein ernstzunehmendes Hobby.


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